Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
einmal sagen, sie würde gut auf deine Tochter aufpassen.«
    »Sie ist wirklich sehr loyal«, sagte Harry liebevoll. »Sie ist eine Frau, der ein Mann sein Leben, seine Ehre oder sein Kind anvertrauen kann.«
    »Ja, das ist sie mit Sicherheit«, sagte Peter mit einem verständnisvollen Blick. Er beugte sich vor. »Was hast du herausgefunden? Steht jemand Interessantes auf der Liste?«
    Wortlos drehte Harry die Namensliste so um, dass Peter die Namen lesen konnte. Er sah, wie Peters Lippen schmaler wurden, als er den letzten Namen las.
    »Lovejoy.« Peter sah sofort auf. »Gütiger Gott. Das passt, meinst du nicht auch? Keine Familie, keine Vergangenheit, keine engen Freunde. Er hat mitgekriegt, dass wir Erkundigungen einholen. Er hat versucht, uns von der Spur abzubringen, indem er es so hingestellt hat, als sei Richard Ballinger die Spinne.«
    »Ja. Er muss herausgefunden haben, dass die Mitgliedsliste des Saber Clubs in Sallys Hände geraten ist.«
    »Er hat sich auf die Suche danach gemacht. Sie war wach, weil sie uns erwartet hat, und zweifellos hat sie ihn überrascht. Und deswegen hat er sie getötet.« Peters Hand ballte sich zur Faust. »Dieser Mistkerl.« Peter lehnte sich zurück. »Nun, Graystone? Worin besteht unser erster Schritt?«
    »Es ist allerhöchste Zeit für meinen zweiten spätnächtlichen Besuch in Lovejoys Bibliothek.«
    Peter zog eine Augenbraue hoch. »Ich komme mit. Heute Abend?«
    »Wenn möglich.«
    Es war jedoch nicht möglich. Lovejoy verbrachte den Abend zu Hause und hatte Freunde eingeladen. Harry und Peter behielten das Haus von einer verdunkelten Kutsche aus im Auge, bis die Lichter in Lovejoys Bibliothek kurz vor Morgengrauen gelöscht wurden.
    Am Abend darauf begab sich Lovejoy dann in seinen Club. Harry und Peter stiegen kurz vor Mitternacht durch das Fenster in seine Bibliothek ein.
    »Ah, da steht ja der Globus, den er als Tresor benutzt«, murmelte Peter und ging darauf zu.
    »Ich glaube, den Globus können wir vergessen.« Harry hob die Teppichränder hoch. »Lovejoy hat kein Geheimnis daraus gemacht, als ich ihn an dem Morgen, nachdem Augusta und ich ihren Schuldschein darin entdeckt hatten, aufgesucht habe, um mit ihm zu reden. Wahrscheinlich benutzt er ihn vorwiegend als praktischen Aufbewahrungsort für kleinere Wertgegenstände und vielleicht sogar als Köder, um von seinem eigentlichen Versteck abzulenken. Die Spinne besitzt zweifellos einen zweiten Tresor, der besser versteckt ist.«
    »Ich verstehe, was du meinst.« Peter hatte den Globus geöffnet und schaute hinein. Er schloss ihn wieder und begann, systematisch die Wandtäfelung am anderen Ende des Raumes abzutasten.
    Zwanzig Minuten später fand Harry, was er gesucht hatte, als er den verborgenen Mechanismus in einer Bodendiele auslöste.
    »Ich glaube, das ist es, was wir wollen, Sheldrake.« Harry hob eine kleine Metallkiste unter den Bodenbrettern heraus. Er blieb still stehen, als Schritte im Gang einen Hausangestellten ankündigten, der sich wahrscheinlich nach einem langen Besuch in einem Wirtshaus heimlich ins Haus schlich. »Wir sollten uns das besser woanders ansehen.«
    »Einverstanden.« Peter hatte bereits ein Bein über das Fensterbrett geschwungen.
    Eine Stunde später, als sie behaglich in seiner eigenen Bibliothek saßen, war es Harry gelungen, die Metallkiste zu öffnen. Das erste, was ihm ins Auge sprang, als er hineinsah, war das Funkeln von Edelsteinen.
    »Es scheint ganz so, als hätte sich die Spinne ihren Verrat in Edelsteinen bezahlen lassen«, sagte Peter versonnen.
    »Ja.« Harry wühlte ungeduldig in dem Haufen von wertvollen Juwelen herum, der auf dem Boden der Schachtel lag. Seine Finger schlossen sich um einen Packen Papiere, und er zog sie heraus.
    Er sah sie eilig durch und hielt inne, als ihm ein kleines Notizbuch in die Hand fiel. Er schlug es auf und sah, dass es sich größtenteils nur um ein paar kurze, kryptische Einträge handelte, Daten und Zeitpunkte, die alles oder auch nichts hätten bedeuten können. Der letzte Eintrag war jedoch bei weitem interessanter. Und weitaus beunruhigender.
    »Was hast du da gefunden?« Peter beugte sich vor, um es sich genauer anzusehen.
    Harry las die Eintragung laut vor. »Lucy Ann. Weymouth. Fünfhundert Dollar für den Monat Juli.«
    Peter blickte auf. »Was, zum Teufel, soll das heißen? Hält sich dieser Mistkerl etwa eine Geliebte in Weymouth?«
    »Das bezweifle ich. Nicht im Rahmen von fünfhundert Pfund im Monat.« Harry schwieg einen

Weitere Kostenlose Bücher