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Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Titel: Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mainbook
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wundervolle Ideen. Also, pass auf. Es geht irgendwie um diese Frau und den Mann, der in diesem Haus wohnt. Also, das Haus, aus dem er nicht raus will. Aber eigentlich ist der Chef total sauer auf die Frau.“
    Charly lehnte sich geduldig zurück. Das konnte dauern, bis er aus ihr ein paar brauchbare Informationen herausgeholt hatte. Aber vielleicht lohnte es sich.
    Die Rechnung war horrend. Charly seufzte innerlich, das bedeutete mindestens zwei sparsame Wochen mit Ravioli und Ölsardinen für ihn. Was tut man nicht alles für seine Freunde, dachte er und lächelte. Freunde, ja, das waren sie inzwischen geworden, diese Verrückten aus der Rentner-WG.
    Immerhin hatte sich der Aufwand gelohnt. Sandi hatte etwas von Benzinkanistern gehört, ohne sich vorstellen zu können, wofür die gut sein sollten. Er machte sich seine eigenen, düsteren Gedanken dazu. Auch von dem Pavillon war die Rede gewesen. Linse musste dringend gewarnt werden. Und es war Eile geboten. Wenn Köhler etwas ausheckte, würde er es auch schnell in die Tat umsetzen.
    Sandi schaute verdutzt, als Charly urplötzlich ein dringender Termin einfiel. Ehe sie es sich versah, hatte er sie aus dem Lokal heraus bugsiert und in ein Taxi verfrachtet. Er schob ihr noch einen 50-Euro-Schein in die Hand und winkte ihr nach, als sie im Auto entschwebte. Dann machte er sich sofort auf den Weg.
    „Das kann ich nicht glauben.“
    Leni war totenblass, und auch die anderen waren entsetzt.
    „Das sind ja die reinsten Mafiamethoden“, meinte Arthur.
    „Die Italiener haben da kein Patent drauf, hier passieren durchaus auch solche Sachen“, bemerkte Charly trocken.
    „Das Wichtigste ist jetzt herauszufinden, wann Köhler zuschlagen will. Und Leni, so leid es mir tut, ich bin ziemlich sicher, dass dein Mann da mitmacht.“
    Leni starrte vor sich hin. „Er tut das bestimmt nicht freiwillig“, verteidigte sie Thomas.
    „Das ändert nichts an den Tatsachen.“
    Ihre Gedanken rasten. War Thomas möglicherweise verwickelt in eine kriminelle Sache? Das konnte sie sich nur schwer vorstellen. Aber dann dachte sie daran, wie verzweifelt er bei ihrer letzten Begegnung war. Wenn Köhler ihn unter Druck setzte, und wenn es mit der Bank zu tun hatte, dann war er zu allem fähig.
    „Linse, in nächster Zeit schläfst du wohl besser im Haus.“
    Arthur meinte es ernst, und Linse hatte ausnahmsweise keinen flapsigen Spruch parat.
    „Vielleicht kann ich was aus Thomas herauskriegen“, bot Leni an.
    „Würdest du das versuchen?“
    Sie hatte seine volle Bewunderung. Dass sie eine verdammt starke Frau war, wusste er schon seit einer ganzen Weile.
    Es war einfacher, als sie gedacht hatte. Thomas war sofort bereit, sich mit ihr zu treffen. Er schien erleichtert zu sein, dass doch noch nicht alle Brücken zwischen ihnen abgebrochen waren.
    Wieder war das kleine Café ihr Treffpunkt, sogar der Tisch war derselbe. Leni beobachtete, wie blass und hektisch der Mann war, mit dem sie so lange zusammen gelebt hatte. Er war ihr fremd geworden, stellte sie traurig fest. Das falsche Lächeln, das sie aufsetzte, tat ihr weh. Aber es musste sein. Nur wenn er glaubte, dass ihr noch etwas an ihm lag, würde er vielleicht reden.
    „Leni, wenn es noch irgendwie eine Möglichkeit gibt, dann komm zurück. Du kannst in diesem Haus nicht länger wohnen bleiben.“
    Sie war selbst erstaunt, wie einfach es ihr fiel, Verblüffung zu heucheln.
    „Was meinst du damit? Ich bin doch ganz gut unter bei Arthur. Das sind wirklich nette Leute.“
    „Das mag schon sein. Aber ihr habt euch mit Köhler angelegt. Wer weiß, wozu der fähig ist, um sein Bauprojekt durchzuboxen.“
    Sie war jetzt ganz sicher, dass er etwas wusste.
    „Thomas, ich werde das Gefühl nicht los, dass du mir etwas sagen willst.“
    Er konnte sie nicht ansehen.
    „Thomas!“
    Sie griff nach seiner Hand und zuckte zusammen, als er sie sofort fest umklammerte.
    „Bleib da weg. Ich will nicht, dass dir was passiert“, sagte er eindringlich. Dann sank er auf seinem Stuhl zusammen. Sie setzte alles auf eine Karte.
    „Wann? Wann soll ich wegbleiben?“
    Endlich hob er den Kopf und sah sie an. Sein Blick war unstet, Angst lag sich in seinen Augen.
    „Dienstag. Sieh zu, dass du Dienstag und Mittwoch nicht da bist. Fahr zu Moni. Ja, das ist eine gute Idee. Besuch mal wieder unsere Tochter.“
    Er schien ganz erleichtert, dass ihm dieser Vorschlag eingefallen war. Leni atmete auf. Sie hatte die Information, die sie so dringend brauchte.

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