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Republic Commando 01 - Feindkontakt

Republic Commando 01 - Feindkontakt

Titel: Republic Commando 01 - Feindkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Atem hören und dachte es wäre sein eigener, aber es war Atins.
    »Ein bisschen orientierungslos.«
    »Senk den Kopf und schau auf den Boden. Durch den Druck in deinen Nackenmuskeln kann dir nur schwindelig werden.«
    »Du also auch, was?«
    »Ja, schon verrückt. Was immer wir von Jango geerbt haben, seine Liebe zu Höhlen war’s nicht.«
    Darman ließ seinen Kopf baumeln und konzentrierte sich darauf, eine Hand vor die andere zu setzen. Er stellte auf Lautsprecher um. »Jinart, graben so kleine Tiere so große Tunnels?«
    »Hast du schon mal probiert, ein ganzes Merlie oder ein Vhek zum Abendessen nach Hause zu ziehen? Gdans arbeiten im Team. Das ermöglicht es ihnen, Beute zu jagen, die um ein Vielfaches größer ist, als sie selbst. Eine Eigenschaft, die, wie ich denke, auf Männer wie euch Eindruck machen sollte.«
    »Auf der anderen Seite«, meinte Atin vorsichtig, »könnte man auch sagen, dass schiere Masse über Stärke siegt.«
    »Danke für diese positive Sichtweise, Soldat Atin. Ich schlage vor, Sie wählen die Auslegung, die Sie am stärksten motiviert.«
    Danach redeten sie nicht mehr viel. Während sich Darman schwitzend voran bewegte, nahm er einen ganz bestimmten Geruch wahr. Zunächst war es nur ekelerregend, wie verrottendes Fleisch, dann wurde es bitterer und schwefliger. Es erinnerte ihn an
    Geonosis. Schlachtfelder rochen widerlich. Die Filtermaske schützte vor chemischen und biologischen Waffen, richtete aber nur wenig gegen Geruch aus. Zerschlagene Körper und Eingeweide besaßen einen charakteristischen, furchterregenden Gestank.
    Jetzt konnte er es deutlich riechen und er kämpfte gegen die Übelkeit an.
    »Fierfek«, fluchte Atin. »Da vergeht mir gleich der Appetit aufs Abendessen.«
    »Wir sind nahe an der Anlage«, sagte Jinart. »Wie nahe?«, fragte Darman.
    »Der Gestank kommt von dem, was aus dem Abwassersystem sickert. Die Rohre bestehen aus dem hiesigen, unglasierten Lehm.«
    »Und das ist alles, was wir riechen?«, fragte Darman. »Oh, ich kann mir vorstellen, dass es auch die Gdans sind. Oder zumindest ihre Beute – sie haben Kammern, in denen sie ihre Vorräte anhäufen. Ist schon ein unangenehmer Geruch, wenn man ihn nicht gewohnt ist.« Sie hielt unerwartet an und Darman stieß gegen ihren Hintern. Für ihre Größe wirkte sie erstaunlich schwer. »Das ist gut, denn es bedeutet, dass wir uns einer sehr viel größeren Kammer nähern.«
    Darman war beinahe erleichtert darüber, dass es nur faulendes Fleisch war, obwohl das schon schlimm genug war. Es war nicht sein Fleisch. Er kroch weiter, ermutigt von der Aussicht auf einen größeren Raum weiter vorn und dann glitt sein Handschuh in etwas Weiches.
    Er wusste sofort, was es war, aber er sah trotzdem hin. Wie so oft bei Dingen, die eine unmittelbare Erinnerung auslösen, befand er sich wieder in der Ausbildung und kroch durch einen Graben mit Nerfeingeweiden. Skirata rannte neben ihm her und brüllte ihn an weiterzumachen, denn das war nichts, gar nichts im Vergleich zu dem, was in Wirklichkeit auf dich zukommt, Sohn.
    Sie nannten es den Anekler. Und das stimmte.
    Erschöpfung machte Übelkeit unausweichlich. Beinahe hätte er sich übergeben, aber das wäre in einem versiegelten Anzug höchst unangenehm gewesen. Er kämpfte dagegen an, keuchend, die Augen geschlossen. Er biss sich auf die Lippen so fest er konnte und schmeckte Blut.
    »Ich bin okay«, sagte er. »Ich bin okay.«
    Atins Atem ging unregelmäßig. Er musste das Gleiche spüren. Sie waren physiologisch identisch.
    »Ihr könnt euch aufrichten«, sagte Jinart.
    Darman schaltete seinen Scheinwerfer an und fand sich in einer Kammer wieder, die nicht nur größer war, sie war sogar groß genug, um aufrecht zu stehen. Die Wände waren gesäumt von einer Art kleiner Terrassen, die sich in einer Spirale vom Boden hinaufzogen. Er erkannte Spalten von zwanzig Zentimeter breiten Tunnels, die von ihnen weg führten.
    »Hierher ziehen sich die Gdans zurück, wenn der Regen das Tunnelsystem überflutet«, erklärte Jinart. »Sie sind nicht dumm.«
    »Eines Tages werde ich ihnen danken«, sagte Atin. »Wie nahe sind wir an der Abflussleitung? Kannst du sie ausfindig machen?«
    Jinart hielt eine Pfote an eine Stelle der Wand, von der keine Gänge weiterführten. »Die Gdans wissen, dass sich hier dahinter eine solide Struktur befindet.« Sie machte eine Pause. »Ja, es tröpfelt Wasser dahinter. Es fühlt sich an, als wäre das Erdreich einen Meter dick, vielleicht etwas

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