Republic Commando 01 - Feindkontakt
weg, schluckte und beugte sich wieder vornüber.
Darman hatte den Mann noch kein einziges Mal lächeln gesehen und jetzt war er beinahe hysterisch, weil Darman mit den gesammelten Exkrementen von völlig Fremden voll gekleckert war. Das war nicht lustig.
Doch, das war es. Es war sogar zum Brüllen. Darman spürte, wie sein Magen von einem völlig unkontrollierbaren Reflex gerüttelt wurde. Er war sich nicht sicher, ob das wirklich lustig war, aber er konnte nicht aufhören. Er schüttelte sich in einem Anfall schmerzhaft stillen Gelächters bis seine Bauchmuskeln weh taten. Schließlich ebbte es ab. Er richtete sich auf und war ganz außer Atem.
»Soll ich Niner sagen, dass wir durch sind?«, keuchte er. Für eine Sekunde schafften sie es, ruhig zu bleiben, dann überfiel sie die Hysterie von Neuem.
Wenn man erst einmal wusste, was Lachen überhaupt war und welch primitiver Reflex es auslöste, war es gar nicht mehr lustig. Es war die Erleichterung vorübergegangener Gefahr. Ein urzeitliches alles klar- Signal.
Und das traf auf ihre Situation überhaupt nicht zu. Die echte Gefahr stand ihnen noch bevor.
Darman fand wieder zu seinem normalen Selbst, setzte seinen Helm auf und schaltete das Korn ein.
»Sarge, Darman hier«, sagte er ruhig. »Wir haben die Leitung geöffnet. Kann losgehen, wenn ihr so weit seid.«
Niner und Fi stellten den E-Netz-Repetierblaster einen halben Kilometer von der Vorderseite der Einrichtung auf. Das war ziemlich nah. Falls sie jemand entdeckt haben sollte, reagierte noch niemand.
»Verstanden, Dar.« Niner sah auf das Chrono an seinem linken Unterarm. »Könnt ihr schon den Abflussdeckel sehen?«
Das Komlink knisterte. Niner war zufrieden mit sich, weil er sich zu dem Ausflug nach Teklet entschieden hatte. Bei Korn-Stille hätten sie auch nicht den Hauch einer Chance gehabt, die Sache zu stemmen. Es gab zu viele Unbekannte, um das nur anhand von Operationsprozedere und Chronoabstimmung durchzuziehen.
»Ich bin einfach nur dem Siff gefolgt und da war er«, sagte Darman »Willste mal sehen?«
Niners H U D zeigte ihm ein grobkörniges grünes Bild riesiger, tropfnasser Rohre, die ebenso gut einen Klick hätten breit sein können oder nur einen Zentimeter. So gesehen hätte es auch die Endoskopaufnahme vom Darm irgendeines Patienten sein können. So oder so, es sah nicht nach Spaß aus.
»Was ist über euch?«
»Eine dreckige Platte, aber es ist nicht der Abfluss. Das Wasser kommt durch andere Rohre hier runter.« Das Bild wackelte, während Darman den Kopf senkte, um auf seinen Datenblock zu sehen. Er projizierte ein gespenstisches Spukbild des Gebäudes. »Wenn sie sich an die Blaupausen gehalten haben, dann ist das ein Giftstofffilter und die Hochsicherheitskammern liegen darüber.« Ein schabendes Geräusch war zu hören. »Ja, hier haben wir ja die Seriennummer. Stimmt mit dem Plan überein. Wenn sie nach einem Unfall alles ausspülen und abpumpen, kommt das gefilterte Wasser oder die Lösungsmittel hier raus.«
»Werdet ihr ihn sprengen müssen?«
»Tja, sieht nicht so aus, als würde ich ihn mit einer Haarnadel los bekommen. Ist mit Permacret eingelassen. Soll wohl für die Ewigkeit gebaut sein.«
»Dann ist jetzt wohl der Zeitpunkt für ein wenig Feuerwerk bei der Villa gekommen. Lass uns das abstimmen.«
»Okay. Gib mir ein paar Minuten, um die Ladungen anzubringen.«
Zwei Minuten waren viel Zeit. Niner zählte die Sekunden. Er spürte wie Etain hinter ihm auf und ab ging – aber man sagte seinem Commander nicht, er solle aufhören herumzuzappeln. Er konzentrierte sich auf Fi, der hinter dem Stativ des E-Netz kniete und völlig entspannt das Visier überprüfte. Niner beneidete ihn um diese Fähigkeit. Sein Magen rumorte heftig. Das tat er immer in Manövern, aber jetzt war es noch schlimmer. Sein Puls hämmerte in seinen Ohren und lenkte ihn ab.
Darman antwortete mit elf Sekunden Verspätung. »Alles klar. Ich zähle den Countdown. Wir gehen jetzt aus der Röhre raus. Falls uns die äußere Kammer hier einstürzen sollte, brauchen wir vielleicht ein bisschen Zeit, um uns wieder hinein zu arbeiten.«
»Was heißt ein bisschen Zeit genau?«
»Vielleicht ewig. Wir könnten dabei draufgehen.«
»Na, das wollen wir doch wohl lieber bleiben lassen.«
»Jau.«
Etain schaute Niner über die Schulter. Er warf ihr einen Blick zu, in der Hoffnung, sie würde den Wink verstehen.
»Ihr habt vorher noch nie zusammen als ein Team gearbeitet, nicht wahr?«, fragte sie wenig
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