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Republic Commando 01 - Feindkontakt

Republic Commando 01 - Feindkontakt

Titel: Republic Commando 01 - Feindkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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hin und sah sich um. Die Luft war rein. Trotzdem kroch er mit eingezogenem Kopf in die Richtung der Schreie.
    Sie waren jetzt leiser, eine Reihe gurgelnder Schluchzer.
    »Sarge… lassen Sie mich nicht allein… Sergeant Kali Sarge! Ahhh, es tut so weh, so weh…«
    Wie konnte die Republik es nur wagen, Jango Fett zu benutzen, um so eine Ausgeburt zu erschaffen!? Wie hatte Fett das zulassen können? Hokan kroch näher. Er konnte jetzt den Körper im Gras liegen sehen. Er sah die hellgraue, mit Schmutz verschmierte, metallische Rüstung, die der seinen sehr ähnlich war, nur sperriger und komplexer.
    Und dann war er nahe genug, um das Gesicht mit dem aufgerissenen Mund zu sehen. Der Mann hatte seine Arme eng um seine Brust geschlossen. Er schluchzte.
    Es war Jango Fett, wie er vor vielen Jahren ausgesehen hatte.
    Hokan zog sich hoch und kniete voller Verblüffung ein paar Meter neben dem Commando.
    »Es tut mir Leid, mein Bruder«, sagte er. Das Lichtschwert wäre schnell gewesen, aber es war eine Schande, einen Mandalorianer mit der Waffe eines Jedi zu töten. Das wäre Jangos Schicksal auf Geonosis zu nahe gekommen. Hokan zückte stattdessen seine Vibroklinge. »Es ist nicht deine Schuld. Man hat dich so geschaffen.«
    Der Commando öffnete die Augen und fixierte einen Punkt hinter ihm, wie es Hokan schon bei vielen sterbenden Männern gesehen hatte. In ihren letzten Momenten schienen sie alle Geister zu sehen.
    Erst dann bemerkte Hokan das Geräusch eines Lichtschwertes. Aber da war es schon zu spät.
     
    »Das war ja reichlich knapp«, sagte Niner.
    Es war das einzige Mal, dass Darman ihn richtig geschockt sah. Er wischte sich mit dem Handschuh das Gesicht ab.
    »Und Fi, wo hast du gesteckt? Recht wenig Dank auch. Ich hätte filetiert werden können. Du solltest ihn doch aufschlitzen.«
    Fi durchsuchte die Jacke des enthaupteten Hokan. »Ach, ich hab Dar und Etain hinter ihm gesehen und wusste, dass alles gut geht.« Er hielt kurz inne und suchte dann noch ungeduldiger. »Bitte sehr, Ma’am. Ich denke, Sie sollten das hier haben.« Damit reichte Fi Etain einen kurzen Zylinder. Es war Meister Käst Fuliers Lichtschwert. Ehrensache, es zurückzugeben. »Die eignen sich gut gegen mandalorianische Rüstungen, nicht wahr?«
    Etain schien nicht im Entferntesten zu triumphieren. Sie nahm den Griff und drehte ihn in ihrer Hand bevor sie ihn in die Tasche steckte. Darman fragte sich, wann sie wohl ihr eigenes Lichtschwert ausschalten würde. Sie hielt es immer noch in der einen Hand und seine blaue Klinge schimmerte und summte, während sie zitterte. Sie schien entrückt. Darman hoffte, Fi würde nicht seinen üblichen Kommentar darüber abgeben, was für eine saubere Sache es wäre, jemanden mit einem Lichtschwert zu töten, keine Gedärme, keine Sauerei. Aber dieses Mal behielt er seinen Galgenhumor für sich und ging einfach nur ein paar Schritte weiter, um den original mandalorianischen Helm aufzuheben, der nun ihm gehören sollte.
    »Wollen Sie das jetzt nicht besser weglegen, Ma’am?«, fragte Darman sanft. »Wir sind hier fertig.«
    Niner stand auf und salutierte vor ihr in bester Parademanier. »Danke, Commander. Es macht Ihnen doch nichts aus, wenn ich Sie jetzt so nenne, oder?«
    Sie schien in die Wirklichkeit zurückzukehren. Das blaue Licht erlosch.
    »Es wäre mir eine Ehre«, sagte sie.
    Darman machte einen Rückruf über das Komlink. General Zey hatte sein Wort gehalten. Das Kanonenboot wartete immer noch. Sie brachen als Kolonne auf und steigerten ihr Tempo, bis sie im Dauerlauf die Felder durchquerten.
    Das Kanonenboot war von einem Ring aus aufgewirbeltem Sand umgeben. Sein Antrieb hatte so lange im Leerlauf gestanden, dass die Hitze des Fallstroms die obere Schicht des Erdbodens gebacken hatte.
    Etain war es egal, ob das Schiff schon gestartet war oder nicht. Sie hatte ihre Schwadron nicht im Stich gelassen. Alles andere war nebensächlich. Sie wusste, dass es nur ein fingierter Köder gewesen war, aber trotzdem würden sie Niners Schreie auf ewig verfolgen. Er musste es zumindest schon ein Mal im Leben gehört haben, sonst hätte er es nicht so erschreckend gut nachahmen können. Sie fühlte sich unwohl und nicht etwa, weil sie Ghez Hokan getötet hatte und das erfüllte sie mit Scham.
    Sie verstand jetzt nur allzu gut, warum den Jedi Abhängigkeiten untersagt waren.
    Der ARC-Trooper hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt und schritt langsam und mit gesenktem Kopf ein Quadrat im Sand ab.

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