Republic Commando 02 - Triple Zero
Jusik kam wankend vor ihr zum Stehen. Schweiß tropfte ihm von der Nase, und in der Hand hielt er eine abgeflachte Metallstange. Ein verschmierter Blutfleck zierte seine Wange, aber sie war sich nicht sicher, ob es sein Eigenes war. „Entschuldigung!" Er machte einen begeisterten Eindruck. „Wollt Ihr Euch nicht dort drüben hinsetzen? Das ist sicherer?"
Etain zeigte auf das Blut. „Und möchtet Ihr nicht vielleicht Eure Machtkräfte einsetzen?", schlug sie vor. „Das ist ein gefährlicher Sport."
„Das wäre gemogelt", sagte Jusik und warf die kleine Plastoidkugel zurück zu dem Haufen Commandos. Sie droschen nach dem Gegen stand wie eine Jagdmeute und rempelten einander brutal an, um mit ihren Stangen nach dem Ding zu schlagen, in dem Versuch, es mit aller Kraft gegen die Kasernenmauer zu dreschen.
Etain hatte keine Ahnung, wie dieses Spiel hieß, wenn es denn überhaupt einen Namen hatte. Es schien auch keinen besonderen Regeln zu unterliegen: Der Ball, wenn man ihn so nennen wollte, wurde von den Spielern nach Lust und Laune geschlagen, getreten oder geworfen.
Niner, Scorch, Fixer und Darman traten als Team gegen Fi, Atin, Sev und Boss an. Skirata hatte darauf bestanden, dass sie als gemischte Teams spielten.
Mehrere andere Commandos hatten auf dem Exerzierplatz eine Pause eingelegt, um zuzusehen. Der Wettstreit wurde mit verbissenem Schweigen ausgetragen. Nichts war zu hören außer dem Zusammenschlagen der Stangen, keuchendem Atem und gelegentlichen anerkennenden Rufen wie „ Nar dralshy'a!" - Streng dich an - und „ Kandosii!" - was, wie Jusik erklärte, in diesem Fall eher „klasse" bedeutete, statt „edel".
Sie waren auf grimmige Art Mando geworden seit Etain sie das letzte Mal gesehen hatte. Ein Phänomen, das Sinn ergab, wenn man bedachte, worin ihre Aufgaben und Pflichten bestanden. Dennoch gab es ihr das Gefühl, sie würden wieder zu Fremden werden. So eng mit Skirata zusammenzuarbeiten schien diese Jungs zu der Identifikation mit einem Volk zu bewegen, das die ultimative Freiheit zu genießen schien.
Selbst Darman war dieser Idee ohne weiteres verfallen. Er war völlig von dem Spiel eingenommen, stieß Boss mit der Schulter aus dem Weg und rannte Jusik um. „Kandosii!", erschallte es, als der Ball zwei Meter über dem Boden gegen die Mauern schmetterte.
Dann trat Skirata aus der Tür. Etain musste sich nicht erst in die Macht vertiefen, um seinen Gemütszustand zu erkennen.
„Rüstungen!", brüllte er. Seine Stimme donnerte über den gesamten Exerzierplatz. Die Commandos erstarrten alle gleichzeitig. Er sah gar nicht erfreut aus. „Ich habe gesagt, ihr sollt Rüstungen tragen! Keine Verletzungen' Ist das klar?"
Für einen Mann mit einem kaputten Bein schritt er erstaunlich schnell zu Jusik herüber und blieb, mit seinem Gesicht nur Zentimeter von dem des Jedis entfernt, stehen. Er dämpfte seine Stimme, jedoch nur ein kleines bisschen.
„Sir, ich bedaure Ihnen mitteilen zu müssen, dass Sie ein di'kut sind."
„Entschuldigung, Sergeant." Jusik war ein reumütiger Haufen blutverschmierter Robe und verschwitztem Haar. „Meine Schuld. Kommt nicht wieder vor."
„Keine Verletzungen. Nicht jetzt. Okay, Sir?"
„Verstanden, Sergeant."
Skirata nickte, dann lächelte er und strubbelte Jusik durchs Haar, so wie er es bei seinen Jungs machte. „Du bist wirklich ori'atin, Bard'ika.
Pass nur auf, dass sie dich nicht erschlagen."
Jusik strahlte. Er war eindeutig entzückt. Nicht nur, dass Skirata ihm bestätigt hatte, er wäre außergewöhnlich zäh, er hatte ihn auch mit der liebevollsten Variante seines Namens angeredet: Jetzt war ein der „kleine Bardan" und somit gehörte er zu Skiratas Clan. Er rannte davon, den Commandos hinterher und verschwand im Gebäude.
Skirata schlenderte zu Etain hinüber und setzte sich neben sie auf die Bank. „Er ist ein feuriger, kleiner di'kut, finden Sie nicht?"
Es war also doch nicht nur ein Ausdruck der Beleidigung. „Ich denke, wenn nicht gerade ein Krieg toben würde, hätte Meister Zey inzwischen ein ernstes Wort mit ihm geredet. Bardan ist voller Hingabe", entgegnete sie. „Ein Einzelgänger zu sein, mag einen Krieger ausmachen, aber keinen Soldaten."
„Was für eine Ausbildung haben Sie genossen?"
Skirata blickte eher geradeaus, denn in ihr Gesicht und für einen Moment legten sich kleine Falten um seine Augenwinkel. „Die Straße. Das Schlachtfeld. Und einen Haufen sehr cleverer, kleiner Jungs."
Etain lächelte. „Ich wollte
Weitere Kostenlose Bücher