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Republic Commando 03 - True Colors

Republic Commando 03 - True Colors

Titel: Republic Commando 03 - True Colors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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vermutet hatte.
    Die Wartezeit, bis Niner und Fi auftauchten, gestaltete sich zu den längsten zwei Stunden seines Lebens, und jedes Knirschen und Quietschen ließ ihn glauben, die Polizei von Eyat würde das Appartement umzingeln. Als seine Brüder schließlich eintrafen, fühlte er sich auf unerklärliche Weise schuldig, als müsse er sich rechtfertigen.
    Niner blickte hinunter auf die beiden Toten.
    „Sind sie sauber, Dar?"
    Darman hatte sein Möglichstes getan. Abgesehen von der Verletzung, die der Schuss ins Gesicht des einen verursacht hatte, wirkten beide jetzt recht friedlich. Sie sahen aus wie er, nur tot - und es fiel ihm schwer, damit zurechtzukommen. Ihre Arme lagen ordentlich an den Seiten, die Beine waren gerade ausgestreckt.
    „Mir war nicht wohl dabei, sie einfach so rumliegen zu lassen. Was wollen wir mit ihnen machen?"
    Fi zuckte mit den Schultern. „Als Lufterfrischer können wir sie nicht liegenlassen ... "
    „Fi, sie gehören zu uns." Darman konnte es nicht länger ertragen, in ihre Gesichter zu sehen, und er holte eine Decke aus dem Schlafzimmer. „Wir müssen einen Weg finden, sie loswerden."
    „Wir haben ihre Rüstungen", meinte Fi. „Sergeant Kai wird die Status-Chips haben wollen. Das will er immer."
    „Okay, lass es mich so ausdrücken: Was, wenn deine Leiche hier rumläge? Was sollte dann deiner Meinung nach geschehen?"
    „Ich würde wollen, dass jemand den Kopf schüttelt und sagt: Wie schade um diesen gut aussehenden jungen Mann! Und dann für ein fettes Staatsbegräbnis sorgt", erwiderte Fi und nahm Darman die Decke ab, um einen der Trooper darin einzuwickeln. „Mit massenhaft Frauen, die weinen, weil sie nie Gelegenheit hatten, meinem Charme zu erliegen. Aber abgesehen davon wär's mir dann egal, oder? Es ist nur eine vorübergehende Hülle. Nur die Rüstung überlebt."
    Niner spähte aus dem Fenster. „In einer Stunde wird es dunkel sein. Wir bringen sie zurück zum Lager und beerdigen sie."
    „Und raten den Echsen, sie ja nicht auszugraben und zu essen."
    „Dar, Marits essen keine anderen intelligenten Lebewesen. Nur ihre eigenen Toten."
    „Ach ja, richtig. Dann ist es ja gut."
    „Dar, diese Typen haben versucht, dich umzubringen und du ... "
    „Nein, sie waren hinter Sull her, Sarge, und dazu warst du vor Kurzem auch noch bereit - schon vergessen?" Dar-man hatte kein Problem damit zu töten. Es war sein Job, er hatte sich daran gewöhnt und hinterher nicht einmal die Gewissensbisse oder Albträume, von denen es hieß, daß Menschen dazu neigten. Aber diesmal hatte er seine Kameraden getötet und keine Feinde. Auch die Begleitumstände verschafften ihm dabei keine Erleichterung. „Ich glaube nicht, dass ich jemals so auf unsere eigenen Jungs losgehen könnte, egal, was kommt. Höchstens vielleicht, wenn es persönlich wäre und sie mir irgendetwas Schlimmes angetan hätten."
    Ihm wurde klar, dass das nur hohles Geschwätz war. Sogar Fi warf ihm einen verstörten Blick zu. Niner rollte den zweiten Trooper ebenfalls in eine Decke, und Darman half ihm dabei. Die Muskeln der beiden Toten waren noch nicht erstarrt, und als Darman einen von ihnen herumrollte, presste die Bewegung Luft aus den Lungen des Mannes, und er gab ein seufzendes Geräusch von sich, das sich anhörte, als -kehrte er ins Leben zurück. Darman hatte schon viele unschöne Dinge im Kampf erlebt, aber dieser Moment brannte sich als einer in sein Gedächtnis, den er nie vergessen würde.
    Als die Leichen mit Fiberleinen verschnürt waren, hätten sie bei schlechtem Licht als zusammengerollte Teppiche durchgehen können. „A'den wurde mitgeteilt, dass der Angriff auf Eyat wahrscheinlich in einer Woche über die Bühne geht", sagte Niner scheinbar unbekümmert. „Wir könnten sie also genauso gut hierlassen."
    „Nein, wir beerdigen sie."
    „Okay, okay."
    „Ich mein's ernst."
    „Streite ich mich etwa, Dar?"
    Es wäre sinnvoller gewesen, sich aus dem Staub zu machen. Je länger sie hierblieben, desto größer wurde das Risiko. Draußen war es nicht sonderlich heiß, und wenn die Temperaturregelung im Appartement richtig eingestellt war und man die Fenster versiegelte, würden die Nachbarn erst in ein paar Wochen riechen, dass etwas faul war.
    Aber das reichte nicht, selbst wenn man sie geschickt hatte, um Sull zu erschießen.
    Fi wanderte in die Küche. Die Tür des Konservators öffnete sich mit einem Säuseln und ging wieder zu. Er kam zurück mit einem Teller Essen in der einen Hand und einem Stück

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