Republic Commando 03 - True Colors
Stabilisierung verabreicht, aber sie sollte der Natur ihren Lauf lassen und für die Dauer eine weniger stressvolle Umgebung aufsuchen."
„Verstanden", erwiderte Ordo. Das war klar genug. „Wird sie noch weitere Medikamente brauchen?"
„Für die nächsten zweiundsiebzig Stunden, ja." ZwoEins zog eine Packung Einwegspritzen aus seinem Koffer. „Normalerweise würde ich die Anwendung keinem ungeschulten Wesen überlassen, aber Ihr habt eine medizinische Notfallausbildung erhalten, nicht wahr?"
„Oh ja." Ordo zog eine Sammlung aus elektrischen Störstiften und Datenschlüsseln aus seiner Gürteltasche. Sie baumelten an einer Plastoidschnur wie eine unordentliche Halskette. „Erste Hilfe an der Front."
Zwo-Eins hatte es nicht erwartet und konnte nicht schnell genug reagieren, als Ordo den Störstift in die Datenbuchse des Droiden steckte. Zwo-Eins erstarrte, unfähig, noch weiter Signale oder Daten zu verarbeiten.
„Was tust du da?" Etain war fassungslos. „Du kannst ihn doch nicht einfach so deaktivieren."
„Mhm." Ordo las mit einem Datenschlüssel das Protokoll ab und fand den Zeitpunkt in Zwo-Eins' Gedächtnisspeicher, an dem ihm das erste Mal mitgeteilt worden war, es würde nach Qiilura gehen, um eine weibliche Jedi wegen nicht weiter spezifizierter, gynäkologischer Probleme zu behandeln. Mehr brauchte er nicht zu wissen, um die erforderlichen Daten aufzunehmen. Die brauchte er nun nicht mehr, und er musste bestimmt auch nicht mehr wissen, dass er sich hier überhaupt aufgehalten und eine schwangere Jedi behandelt hatte. „Das sind nicht die Daten, die Sie im System wiederfinden möchten, General."
Ordo drückte mit dem Daumen die LÖSCHEN & ÜBERSCHREI-BEN-Taste. Soweit es Zwo-Eins betraf, war er niemals hier gewesen.
„Droide oder nicht, er ist ein Arzt. Schweigepflicht ist Teil seiner Programmierung."
„Seiner vielleicht, aber gespeicherte Daten sind nunmal Daten, die eines Tages gefunden werden können, Ma'am. Die Existenz Ihres Kindes muss ein Geheimnis bleiben. Sollte weitere Behandlung vonnöten sein - fangen wir noch mal von vorn an."
„Ordo, er hat ein Selbstbewusstsein, auch wenn er anorganisch ist." Etain hatte diesen Ausdruck professioneller Frömmigkeit im Gesicht, der Ordo bei den meisten Je-di, denen er begegnete, auf die Nerven ging. Auch Politiker hatten manchmal diesen Blick. Er sagte, sie wüssten es besser und er verstünde nichts. „Du kannst nicht einfach gegen seinen Willen ein Stück aus seinem Gedächtnis reißen. Du tust ihm Gewalt an."
„Nein, das ist so, als würde ich ihm geheime Informationen verschweigen, nur rückwirkend. Passiert Troopern jeden Tag." Ordo überprüfte, ob auch alle Gedächtnisabschnitte gründlich gelöscht waren.
„Werden Sie jetzt auf die Ironie zu sprechen kommen, die darin liegt, das Klone Droiden misshandeln, Ma'am? Das finde ich nämlich immer lustig."
„Verlockend wär's."
„Haben Sie schon mal das Gedächtnis von jemandem ausradiert? Ich weiß, dass manche Jedi es können. Bard'i-ka erzählte mir davon."
„Nur in der Ausbildung, zur Übung, und da auch nur mit Einwilligung und ..."
„Na also."
„Du hast mir nie meinen Fehler mit der Aus-Taste verzeihen können, nicht wahr?"
„Wenn Sie damit meinen, ich würde darauf vertrauen, dass Sie sie nicht mehr missbrauchen, wenn es Ihnen passt, um mich für einen Sekundenbruchteil wie einen Droiden effektiv abzuschalten, nein. Wenn Sie meinen, ich würde deswegen einen Groll hegen - nein, tue ich nicht."
Ordo musste Zwo-Eins jetzt an einen plausiblen Ort bringen, an dem er ihn wieder aktivieren konnte. Solange der Droide nicht gehen konnte, würde sich das ziemlich schwierig gestalten, da er zu schwer war, um ihn hochzuheben.
„Ich schlage vor, Sie verstecken sich im anderen Zimmer, wenn ich ihn wieder anwerfe und die Datenlücken fülle."
„Und danach?"
„Ich bringe Sie bis auf Weiteres von Qiilura weg. Packen Sie Ihre Sachen."
„Kann ich mich nicht einfach hier ausruhen?"
„Und was wollen Sie tun, wenn Sie die Artillerie hören und Levet hereinkommt, um Ihnen Bericht über die Verlustzahlen des Tages zu erstatten?"
Etain blickte zu Zwo-Eins, als würde sie auf eine Eingebung hoffen, und nickte dann. Sie stand auf und verschwand im Flur zum anliegenden Schlafzimmer.
„Okay, Doktor, Zeit aufzuwachen ..." Ordo fuhr Zwo-Eins wieder hoch und trat zurück, um seine Reaktion zu beobachten.
„Hatte ich eine Fehlfunktion?", fragte der Droide desorientiert. „Es
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