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Republic Commando 03 - True Colors

Republic Commando 03 - True Colors

Titel: Republic Commando 03 - True Colors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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den Rücken, und die drei Commandos taten, was sie immer taten, wenn er sie anschrie und Gewalt einsetzte: Sie gehorchten. „Bewegt euch, Delta!"
    Die Lüftung bestand aus einem steilen, vertikalen Schacht. Die Wartungsleiter, die im Inneren verlief, war für Droiden konzipiert und bestand lediglich aus kleinen Fußaussparungen und einem Geländer. Boss sah abschätzend hinauf.
    „Lasst uns mogeln", sagte er und feuerte ein Seil in den Schacht. Der Enterhaken schepperte gegen das Metall, und Boss zog am Seil, um zu sehen, ob es festsaß. „Haltet euch bereit."
    Der Schacht bot nur Raum für jeweils ein Seil. Boss schoss an seiner kreischenden Gürtelwinde hinauf und federte mit seinen Stiefelsohlen in dramatisch anmutenden Sätzen von den Wänden ab, bis er verschwunden war.
    Das Heulen der Winde verstummte. Für einen Moment herrschte Stille, die nur von dem Klappern von Rüstungsplatten durchbrochen wurde.
    „Alles klar", hallte seine Stimme hinunter. Sev schoss sein Seil senkrecht hinauf. Ein flatterndes Geräusch, wie das eines Pfeils im Flug, war zu hören, während es sich abspulte. Metall klapperte, und die Fiberleine spannte sich. „Leine gesichert, Sev."
    Sev ließ sich mit einer eher unbeholfenen Rutschtechnik von der Winde nach oben ziehen. Scorch wartete das Al-les-klar-Kommando ab und folgte ihm dann. Vau blieb allein mit Mird am Boden des Schachtes zurück und sah einem beschwerlichen Aufstieg entgegen. Mird konnte fliegen, jedoch nicht in so engen Räumen. Vau feuerte sein Seil ab, wartete ab, bis einer der Commandos es gesichert hatte und befestigte das Bündel mit all den Kostbarkeiten daran. Dann streckte er seine Hand zu Mird aus, um den Flammenwerfer aus dessen Maul zu nehmen.
    „Guter Mird", flüsterte er. „Jetzt, oya. Fort mit dir. Rauf, Mird'ika." Wenn es sein musste, konnte sich das Strill allein mit seinen Kiefern an dem Seil festbeißen. Aber Mird winselte widerspenstig und setzte sich mit der trotzigen Entschlossenheit eines menschlichen Kindes hin. „Mird! Los! Hört hier nie auch nur ein shabuir auf mich? Los!"
    Mird rührte sich nicht von der Stelle. Es wird mich nie verlassen. Nicht bis zu dem Tag, an dem ich sterbe. Vau gab es auf und zog an der Leine, als Signal, dass die Commandos es hinaufziehen sollten. Er hatte nicht die Zeit, sich mit einem Strill zu streiten.
    „Wenn ich in zwei Minuten nicht hier raus bin", sagte er, „schafft ihr den ganzen Kram zu Captain Ordo. Verstanden?"
    Ganz kurz herrschte Stille in Vaus Comlink. „Verstanden", sagte Boss.
    Die nächsten Augenblicke zogen sich unendlich hin. Das abgehackte Trampeln der anrückenden Wachdroiden wurde immer lauter. Mird knurrte unheilvoll, starrte auf die Türen und spannte seine Keulen an, als wolle es den ersten eintreffenden Droiden anspringen.
    Es würde Vau bis zum Letzten verteidigen. Das hatte es immer getan.
    Schließlich schlängelte sich das Ende der dünnen Fiberfeine wieder hinunter und schlug auf den Boden auf. Boss hörte sich etwas außer Atem an. „Jetzt rauf mit Ihnen, Sergeant."
    Vau befestigte die Leine wieder an seinem Gürtel und hob Mird in der Hoffnung, die Leine hielte das Extragewicht aus, mit beiden Armen hoch. Als er aufstieg und sich von den Schachtwänden abstieß, knarzte und ächzte die Maschinerie. Er konnte das kalte, graue Licht über sich sehen und einen Helm, der seinem mandalorianischen T-förmigen Visor nicht unähnlich war und zu ihm herab sah.
    Jetzt hörte er auch den pulsierenden Motor des Schneegleiters. Fixer war direkt über ihnen. Als Vau seine Schultern durch die Öffnung des Luftschachtes zwängte, sprang Mird ins Freie. Scorch und Sev warfen sich auf den steinharten Schnee und zielten mit ihren DC-17ern auf etwas, das Vau noch nicht sehen konnte. Als er sich aus dem Schacht zog, zischte ein Blasterschuss an seinem Kopf vorbei, und er fand sich inmitten eines Feuergefechts wieder. Heftiger Wind brauste über sein Kehlkopfmikro.
    Vau schmiss das Gitter des Lüftungsschachtes zu und hielt mit seinem maßgefertigten Merr-Sonn-Blaster so lange darauf, bis es mit der Einfassung verschmolz und nur noch eine kleine Lücke übrig blieb, durch die er eine kleine Protonengranate hinabwarf. Die Explosion in der Tiefe ließ den Schnee beben. Niemand würde ihnen mehr hinterher klettern.
    Aber alle und auch sein Akk-Hund wussten jetzt, dass es Eindringlinge in der Dressian Kiolsh Bank gab - Republiktruppen.
    Ein entferntes Donnern gefolgt vom Wump-Wump-Wump der Artillerie

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