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Republic Commando 03 - True Colors

Republic Commando 03 - True Colors

Titel: Republic Commando 03 - True Colors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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kündigte ein dezenter Geruch das Kommen des Strills Lord Mirdalan an. Fixer trat beiseite, um das Tier vorbeizulassen.
    „Mird, ich sagte dir doch, du sollst am Ausgang warten", schimpfte Vau. Strills waren alle intelligent, aber Mird war besonders schlau. Das Tier tapste wie auf Samtpfoten den schmalen Gang entlang, blickte erwartungsvoll auf und schaffte es tatsächlich, einmal nicht zu sabbern. Es fixierte Vau mit intensiven, intelligenten goldenen Augen, die jede Wut im Keim erstickten. Wer konnte so ein Gesicht nicht lieb haben? Dieses Strill hielt seit seiner Jugend zu ihm, und jeder, der nicht sein wunderbares Wesen erkannte, besaß weder Anstand noch Herz. Es hieß, Strills würden stinken, aber Vau war das egal. Ein bisschen natürliche Ausdünstung hatte noch niemandem geschadet. „Willst du helfen, Mird'ika?" Er zog seinen Flammenwerfer aus seinem Gurtzeug. „Hier, trag das. Guter Mird!"
    Mit seinen kräftigen Kiefern packte das Strill den Lauf der Waffe und setzte sich auf die Hinterläufe. Sabber rann über den Abzugsbügel und tropfte auf den Boden.
    „Süß", murmelte Sev.
    „Und schlau." Vau signalisierte Mird, die Tür zu bewachen und zog die Lade des Schließfaches aus ihrer Führung. „Wenn jemand meinen Freund Mird nicht mag, kann er slana'pi."
    „Sarge, das ist das hässlichste Ding in der ganzen Galaxis", sagte Scorch. „Und wir haben schon einiges Hässliche gesehen."
    „Richtig, du hast ja einen Spiegel", erwiderte Sev.
    „Hässlichkeit ist eine Illusion, meine Herren." Vau fing an, sein umstrittenes Erbe zu durchstöbern. „Ebenso wie Schönheit. Wie Farbe. Hängt alles vom Licht ab." Das Erste, worauf sein Auge in der Familienkiste fiel, war der makellose, vierkantig geschnittene Shoroni-Saphir seiner Mutter. Er hatte die Größe eines Daumenabdrucks und saß, flankiert von zwei dazu passenden Steinen, auf einer Nadel. In einem bestimmten Licht leuchteten sie Kobaltblau, während sie in einem anderen Waldgrün erstrahlten. Wunderschön. Aber echte Wälder hatten sterben müssen, um sie zu entdecken, und Sklaven hatten beim Schürfen den Tod gefunden. „Die einzige Realität liegt im Handeln."
    Sevs Kehle entstieg ein tiefes Grunzen. Zeit zu verschwenden gefiel ihm nicht, und er war nicht gut darin, das zu verbergen. Sein HUD-Icon ließ erkennen, dass er Mird sorgfältig im Auge behielt. „Was immer Sie sagen, Sergeant."
    Der Tresorraum war die reinste Fundgrube für Dinge, die man problemlos mitnehmen und überall in der Galaxis zu Credits machen konnte. Vau stieß nur auf ein einziges Schließfach, dessen Inhalt wertlos schien. Es war ein Bündel Liebesbriefe, zusammengebunden mit einem grünen Band. Er las die ersten Zeilen der obersten drei und warf sie dann zurück. Abgesehen von diesem einen Fach war der Rest wohl der Rettungsanker eines reichen Mannes, vergleichbar mit dem Überlebensset eines Soldaten mit Angelschnur, Klinge und einem Dutzend anderer Kleinigkeiten für das Überleben hinter feindlichen Linien.
    Vaus Hundert-Liter-Rucksack bot genug Raum für ein paar Extras. Edelsteine, Bündel mit Flimsiwertpapieren, Barcredits, Metallmünzen, kleine, lackierte Juwelenkästchen, die er gar nicht erst öffnete, wurden kurzerhand eingesackt. Die Deltas standen unruhig herum, nicht daran gewöhnt, untätig zu sein, während das Chrono ablief.
    „Ich sagte doch, ihr sollt mich allein lassen." Vau konnte immer noch sehr drohend klingen. „Gehorcht lieber. Ihr wisst, was sonst passiert."
    Boss hielt mannhaft sein Ende der Plastoidplane in Händen, aber seine Stimme zitterte leicht. „Sie können uns keine Befehle erteilen, Bürger Vau."
    Sie waren die besten Spezialeinsatzkräfte in der Galaxis, und Vau war immer noch unfähig, ein „Danke" oder ein „Gut gemacht" auszusprechen, das sie verdienten. Aber so sehr Vau es auch wollte, das kalte schwarze Herz seines Vaters, sein wahres Erbe, erstickte jeden Versuch. Nichts war seinem Vater jemals gut genug gewesen, besonders er nicht. Vielleicht brachte es der alte Herr einfach nicht fertig, es zu sagen, und meinte es doch die ganze Zeit.
    Nein, das tat er nicht. Nur keine Ausflüchte. Aber meine Jungs kennen mich. Ich muss es ihnen nicht erklären.
    „Ich sollte euch erschießen", sagte er. „Ihr verlottert langsam."
    Vau sah auf das Chrono an seinem Unterarmpanzer. Ab jetzt konnten Bacaras Galactic Marines jederzeit beginnen, die Stadt Jygat mit Gletscherknackern zu zertrümmern. Er war sich sicher, er würde es wie einen

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