Republic Commando 03 - True Colors
wachsen fühlen. Zuvor hatte sie die Beschleunigung der Schwangerschaft in Heiltrance gelenkt, aber jetzt war es, als hätte ihr Sohn das Ruder übernommen und würde das Tempo selbst bestimmen. Er vermittelte ihr ein starkes Gefühl der Ungeduld, er wollte hinaus in die Welt und etwas tun, und das beunruhigte sie. Es war, als betrachte er sie als einen gefährlichen Ort, von dem es zu flüchten galt, bevor sie ihn in weitere Schlachten mitnahm oder mit ihm in Verhandlungen mit einer Wissenschaftlerin feilschte, deren Ethik abstoßend war.
Venku, wir leben in Zeiten des Chaos. Du wirst das Leben vieler verändern. Und vielleicht fängst du hier damit an, indem du deinen Vater und deine Onkel rettest, noch bevor du geboren bist Sie hätte schwören können, dass er sich ein wenig beruhigte. Venku war die Zukunft, und Skirata verhielt sich, als wüsste er darum oder zumindest darum, dass er ein Instrument der Macht war.
„Okay, Aiwha-Happen."
Etain holte tief Luft und ging in das Zimmer.
In dem geborgten, formlosen Kleid, das Bralor ihr gegeben hatte, weil sich sonst nichts fand, um ein Wesen von über zwei Metern einzukleiden, wirkte Ko Sai nicht halb so stattlich und elegant wie noch kurz zuvor. Wahrscheinlich handelte es sich um schnell zusammengenähten Möbelbezugsstoff: Mandalorianerinnen trugen keine Kleider. Ohne das maßgeschneiderte, eng anliegende Kostüm mit dem auffälligen hohen Kragen, sah Ko Sai geradezu lächerlich aus, wie eine Tau-Schlange, die versucht, aus einem Sack zu entfliehen.
„Wie ich höre, spricht Mereel über mein Baby", sagte Etain und nahm mit übertriebener Mühe ihr gegenüber Platz, um zu zeigen, wie schwanger sie war. Außerdem konnte Ko Sai auf diese Weise sehen, dass sie nicht ein, sondern zwei Lichtschwerter am Gürtel trug. „Als Jedi bin ich recht pragmatisch. Wir sind darin geschult, friedliche Kompromisse zu finden."
„Seid Ihr wirklich eine Jedi? Ihr seid nicht gerade General Kenobi..."
Etain konzentrierte sich mit aller Macht und ließ einen Stuhl von einer Seite des Zimmers gegen die andere krachen, sodass er an der Wand zersplitterte.
„Jedi genug für Euch?", fragte sie und tätschelte ihren Bauch. „Ich könnte meine Liste durchgehen, aber ich habe Sodbrennen, daher schlage ich vor, wir sehen sie als abgehakt an."
„Beeindruckend." Ko Sai würde nie beeindruckt klingen können, daher schenkte Etain ihr erst einmal Glauben. „Aufgrund des Äußeren ist es schwer zu sagen."
„Ihr seid aber nicht an meinen Zaubertricks interessiert, nicht wahr? Ihr würdet gern das Jedi-Genom knacken und einen Blick auf diese Midi-Chlorianer werfen."
„Das wäre faszinierend."
„Und anstatt die Chefwissenschaftlerin zu sein, die ihr Ende in Ungnade und Vergessenheit fand, könntet Ihr die führende Autorität auf dem Gebiet der Genetik Machtbegabter werden."
„Wie viel bedeuten Euch wissenschaftliche Erkenntnisse?"
„Nichts, solange sie nicht denen helfen können, die ich liebe."
„Ich finde es niederschmetternd, dass jemand so viel kostbares Wissen aus einer Laune heraus zerstören kann."
Ko Sai meinte Ordo. Wenn er wirklich einen Weg gesucht hatte, um an sie heranzukommen, dann hätte er keinen besseren finden können, als diese Datenchips zu verschmoren.
„Ja, das war wirklich ein Schock", gab Etain zu.
„Ich dachte, es sei eines von Skiratas kleinen Spielchen, bis ich sah, was für eine Wirkung es auf ihn hatte. Auch er hat sehr viel verloren, sonst wärt Ihr nicht hier - nicht wahr?"
„Nein." Etain stand auf und ging langsam im Raum auf und ab, nur um Ko Sai etwas zum Nachdenken zu geben. Je interessierter die Kaminoanerin wirkte - und sie strahlte eine enorme Neugierde aus - desto kühner fühlte sich Etain. „Wenn es darum geht, Euch ein paar Zellen zu überlassen, mit denen Ihr spielen könnt, im Austausch dafür, dass die Klone eine normale Lebensdauer bekommen, dann wäre es mir das wert. Kein extra verlängertes Leben. Nicht, was der Kanzler vielleicht von Euch verlangt hat. Macht rückgängig, was Ihr getan habt, und niemanden wird interessieren, was ihr in Zukunft tut."
„Skirata interessiert es."
„Skirata ist ein praktisch denkender Mann, kein Moralist."
Ko Sai sah ihr in die Augen. Etain wusste, was Skirata meinte, wenn er sagte, sie seien unheimlich. Die Beschreibung traf zu: keine Wärme, kein Verständnis, nur intensive, mitleidlose Berechnung.
„Am Ende begehen wir alle Verrat", sagte sie.
„Selbst ich", entgegnete
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