Republic Commando 03 - True Colors
würde. Ihr machte es auf jeden Fall Angst. Aber sie wollte sichergehen, wem sie sich ergab, bevor sie ihren Blaster niederlegte.
„Captain Obrim?"
„Agentin Wennen, legen Sie ihren Blaster nieder. Wären Sie so freundlich?" Er behielt seinen Blaster auf sie gerichtet, und ihr wurde klar, dass er vielleicht dachte, sie könnte das Feuer auf ihn eröffnen. „Kommen Sie, ich bin's. Jaller. Kal hat angerufen."
Sie vertraute ihm. Sollte sie falsch liegen ... Nein, sie musste ihm vertrauen und Skirata auch. Sie senkte ihren Blaster, legte den Sicherungshebel um und steckte ihn wieder in ihre Jacke.
„Schon besser", sagte Obrim. Er hielt seinen Blaster mit der Mündung nach oben und lehnte sich aus der Tür. „Alles sauber, Jungs. Zurücktreten und Häftlingstransport vorbereiten. Rettungssanis - hier rein."
„Das alles tut mir leid, Captain." Besany spürte, wie ihre Beine zitterten, während das Adrenalin sie durchströmte. Beinahe hätte sie sich zu Fi aufs Bett gesetzt, aber es schien Eile geboten zu sein. „Ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun sollen."
Obrim sah sich Fi an und packte seine Hand mit festem Griff. „Fier-fek, die wollen ihn einfach einschläfern? Ich hatte schon Männer, die sich von Kopfwunden erholt haben, die sie eigentlich nicht hätten überleben dürfen, und andere, die völlig unerwartet starben. Ich sehe ihn atmen -also will ich eine zweite Meinung. Und eine dritte. So viele, wie nötig sind." Er richtete sich auf. „Wo bleibt die Trage?"
„Wo sollen wir ihn hinbringen?", fragte Besany. „Wie es aussieht, stehle ich Regierungseigentum. Er könnte in meinem Gästezimmer bleiben, aber ich müsste jemanden finden, der... "
„Ich kenne einen sicheren Ort, keine Sorge. Inklusive Versorgung." Die Sanitäter der CSK kamen herein und begannen, Fi die Sensoren abzunehmen und ihn in Decken zu wickeln. „Wenn sie dieses Spiel spielen wollen, gern. Ich spiele es besser."
Obrim war aufgeregt und wütend. Bisher hatte sie nur seine vom Leben überdrüssige Seite kennengelernt, nichts konnte ihn aus der Fassung bringen. Aber das hier war eine persönliche Angelegenheit für ihn, und er zeigte es auch. Er und Skirata passten zueinander. Es war gut möglich, dass er der einzige Aruetyc-Freund war, den Skirata hatte. Sie sahen die Galaxis auf die gleiche Weise.
„Ich rufe besser meinen Chef an und sage ihm, dass er sich auf unerfreuliche Nachrichten vom coruscanter Gesundheitswesen gefasst machen kann", sagte Besany. „Braucht ihr noch eine Sekretärin bei der CSK? Ich werde morgen früh nämlich sicher gefeuert."
Obrim trat zu Fi und stopfte ihm eine Decke unter eine ungepolsterte Stelle am Rücken. „Keine Sorge. Er wird nie davon erfahren."
„Ist das nicht etwas schwer zu übersehen? Eine leitende Ermittlerin, die ein Krankenhaus stürmt und einen Patienten als Geisel nimmt?"
„Schaff ich aus der Welt", meinte Obrim. „Ich bin Captain der CSK. Ich kann alles aus der Welt schaffen, wenn's sein muss."
Draußen begann das Personal, sich wieder zu verteilen. Droiden sowie Feuchte und CSK-Beamte schafften Platz, um die Trage zum Turbolift zu bringen. Obrim schien eine halbe Schicht mobilisiert zu haben, um Fi aus der Abteilung zu extrahieren. Ein Medi-Droide, dessen ID-Schild ihn als diensthabenden Stationsleiter auszeichnete, schnitt Obrim den Weg ab.
„Ich muss darauf bestehen, dass sie den Patienten wieder unserer Obhut überlassen", sagte er. „Wird erst einmal jemand eingeliefert, müssen wir in der Lage sein, Rechenschaft abzulegen und nachzuweisen, dass er ordnungsgemäß entlassen wurde."
„Entscheid dich mal", erwiderte Obrim, während er Be-sany an dem Droiden vorbeiführte. „Einmal ist er Patient und im nächsten Augenblick Regierungseigentum."
„Sie können ihn nicht mitnehmen. Wir sind für ihn verantwortlich."
„Klar, bis ihr ihn mit Latheniol voll pumpt. Er hat sich gerade selbst entlassen."
„Dazu ist er nicht imstande."
„Pass auf, ich bin ATE und ich habe ihn festgenommen, weil er mich blöd angeschaut hat, okay? Jetzt schieb ab, oder ich nehm dich wegen Behinderung der Staatsgewalt fest."
„Dann müssen Sie auch diese Frau verhaften, weil sie mein Personal bedroht hat."
„Solange du nicht deine Nieten gefilzt haben willst, Büchsenbursche, gehst du mir aus dem Weg."
„Das ist unerhört. Ich werde für eine schriftliche Beschwerde bei Ihren Vorgesetzten sorgen."
Obrim beugte sich etwas vor, um dem Droiden seinen Standpunkt klarzumachen.
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