Republic Commando 03 - True Colors
mit ihrem Blaster die Steuerung der Verriegelung, eine Methode, an deren Wirksamkeit sie zwar zweifelte, die Ordo aber einmal beiläufig erwähnt hatte. Und es funktionierte. Sie war nun mit Fi in einem Raum eingeschlossen.
Okay, jetzt hab ich's geschafft. Ich werde verhaftet werden und meinen Job verlieren. Was wird dann aus Fi? Und was würde aus ihm werden, wenn ich einfach klein beigebe?
Es war ernüchternd festzustellen, wie schmal der Grat war, zwischen frühem Zubettgehen nach einem langweiligen Holovid und dem Sturz in ein Chaos, in dem sie einen Medi-Doiden mit einem Blaster bedrohte und sich gegen ein System auflehnte, das einfach stank.
Besany holte einen Stuhl herbei und setzte sich neben Fi ans Bett, den Blaster auf die Tür gerichtet und mit der freien Hand die seine umklammernd. Sie fühlte sich warm an und überraschend weich, aber andererseits schienen die Commandos auch immerzu Handschuhe zu tragen.
„Tut mir leid, Fi", sagte sie. „Aber ich habe Jilka gefragt, ob sie mit dir ausgehen möchte. Du wirst sie mögen, wenn du sie kennenlernst."
So wie es aussah, würde er sie nie treffen, aber er würde hier nicht mit dem Rest des medizinischen Abfalls weggekarrt werden. Sie brauchte Hilfe, und sie konnte sich nur eine Person vorstellen, die ihr die bringen konnte. Sie ließ Fis Hand los und rief mit ihrem Comlink Kal Skirata.
„Ich will dich ja nicht beunruhigen, Kal", sagte sie leise, „aber ich habe im Krankenhaus eine Geiselnahme angefangen. Ich habe meinen Blaster, und Fi geht's fürs Erste gut, aber wenn du irgendeinen Rat weißt... dann wäre jetzt dafür der richtige Zeitpunkt."
Kyrimorut, Mandalore, 482 Tage nach Geonosis
„Wir müssen los, Etain." Skirata schnappte sich ein Stück Fleisch vom Tisch und wickelte es hastig ein, bevor er es in seine Gürteltasche stopfte. Ordo stand in der Tür und trug zur Abwechslung wieder die Rüstung des ARC-Captains. „Wir müssen schleunigst zurück nach Coruscant. Besany hat mächtig Ärger am Hals."
Etain ging Listen mit Mitgliedern der Akademie für Genetik durch, um mögliche Wissenschaftler auszumachen, die - freiwillig oder aus anderen Beweggründen -für zukünftige Erörterungen infrage kämen, während sich Mereel mit Ko Sai in einem Zimmer eingeschlossen hatte. Die Kaminoanerin arrangierte sich nur schwer mit ihrer Gefangenschaft und war nicht besonders gesprächig.
„Welche Art Ärger?"
„Sie hat versucht, Fi aus dem Krankenhaus zu holen und ist dabei auf Probleme gestoßen."
Probleme bedeuteten in Skiratas Wortschatz nicht unbedingt „Papierkram". „Sag mir nur, dass es beiden gut geht."
„Das wird es. Ich habe Jaller gebeten, ihr beizustehen." Wenn Skirata einen Gefallen von Jaller Obrim, dem Chef der Anti-Terror-Einheit der CSK, erbeten hatte, dann bestanden die Probleme mit Sicherheit nicht aus Papierkram. Er zögerte und wirkte schuldbewusst, was Etain unter den gegebenen Umständen schmerzte. „Okay, Besany hat eine Geiselnahme vom Zaun gebrochen. Sie wollten Fi abschalten."
Die schwindende Wertschätzung des Lebens in Etains persönlicher Galaxis deprimierte sie mit jedem Tag mehr. Der Krieg schien jedermanns Anstand aufzufressen. Vielleicht war es schon immer so gewesen und es fiel ihr erst jetzt auf. Darman hatte gescherzt, dass Droiden wertvoller als Klone seien, weil sie einen Schrottwert besaßen, aber das war nicht mehr witzig. Sie wusste kaum, wie sie reagieren sollte.
Und als Jedi sollen wir diese Republik verteidigen?
Etain entschied sich für Pragmatismus statt Empörung. „Kal, sie ist eine sehr kompetente Frau, aber sie hat keine Erfahrung mit Waffen. Sie wird zu Schaden kommen."
„Jaller wird das regeln. Tut er immer."
„Warum hast du ihn dann nicht gleich angerufen? Und ist nicht Vau in der Nähe?"
„Vau war auf Aargau, aber er ist jetzt auf dem Rückweg - und ich dachte, es ging nur um einen Streit über Budgetcodes. Wir lassen sie nicht im Stich, at'ika. Ich muss los. Wir halten dich auf dem Laufenden."
Ordo schwieg. Sie sah ihm hinterher und wusste, er würde auf dem Flug eine schwere Zeit durchmachen, sich den Kopf über Besany und Fi zerbrechen und mit seinen eigenen Gefühlen wegen der Datenchips ringen. Sie konnte seine Schuldgefühle schmecken. Jedes Mal, wenn sie mitbekam, wie er Skirata ansah, tat er es mit einer Reue, die ihn lebendig aufzufressen schien.
Aber Skirata war, wie sie es schon bei ihrer ersten Begegnung mit ihm gemeint hatte, ein Gdan - eines jener
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