Republic Commando 03 - True Colors
Wassernähe auf, vorzugsweise ohne zu viel Sonnenlicht. Also ... was für ein besseres Versteck gäbe es, als ein hübsches, sonniges Urlaubsparadies? Wer würde da schon nach ihr suchen?"
Vau schnaubte. „Delta Squad ... Die Seps ... Wir..."
„Ich habe nicht gesagt, dass sie über gesunden Menschenverstand verfügt. Typische Wissenschaftlerin. Nur graue Theorie. Keine Ahnung davon, wie Kopfgeldjäger arbeiten."
„Nun, sie entzieht sich dir schon seit über einem Jahr."
„Ach ja? Und jetzt ist sie am Ende der Straße angekommen."
Vau hatte Tipoca City in den acht Jahren, die er dort festsaß, gar nicht so schlecht gefallen. Innerhalb der makellos sauberen Stelzenstadt kam man sich vor wie in jeder anderen städtischen Umgebung; Einkaufsbummel und Unterhaltung vermisste er nicht, also unterschied es sich kaum von Coruscant. Nur der Mangel an Jagdgelegenheiten bereitete Mird Probleme, weshalb das Strill stattdessen Kaminoaner verfolgte. Einmal hatte es sogar einen gestellt, aber seine Beute hatte zu der blauäugigen Art gehört, der untersten genetischen Kaste von Kamino, und die grauäugige Elite schien lediglich verärgert über den Verlust eines Knechts.
Das mochte wohl jener Tag gewesen sein, an dem sich Vaus Ambivalenz gegenüber den Kaminoanern in Luft auflöste und er anfing, sie wie Skirata als Aiwha-Futter zu betrachten.
„Und was willst du tun, wenn du sie in die Finger bekommst."
„Mir ihre Forschungsergebisse holen."
„Und?"
„Und was?"
„Glaubst du, sie hat eine Akte, auf der steht GEHEIMFORMEL ZUR VERHINDERUNG DES ALTERUNGSPROZESSES BEI KLONEN - NICHT VERVIELFÄLTIGEN?"
Skirata schlug ungeduldig die Zähne aufeinander. „Man wird sie überreden müssen."
„Nein, du musst sie dazu bringen, für dich zu arbeiten. Das bedeutet, kein Hack-Hack Schlitz-Schlitz."
„Oder man setzt einen anderen Genetiker darauf an."
„Na klar. Die gibt's im Sechserpack für einen Credit. Stehen bei der Arbeitsvermittlung Schlange."
„Hör zu, Walon, ich bin nicht blöd. Ich weiß ... nachdem wir an die Forschungsergebnisse gekommen sind, wird es noch ein weiter Weg sein, bis daraus etwas entsteht, das meinen Jungs hilft."
„War nur ein kleiner Realitätscheck."
Skirata schien ein Kichern zu unterdrücken. „Und ich kann eine Genetikerin in die Finger bekommen, für die ein Fett-Genom kein Problem darstellt."
Vau blickte hinunter auf den Uferweg und wurde von einem lauten Glupsch abgelenkt, als etwas aus dem Fluss sprang und ein tieffliegendes Tier schnappte. Er konnte nicht erkennen, ob es aviar oder insektoid war, jetzt war es jedenfalls Mittagessen.
„Sag mir nicht, dass du denkst, was ich denke, dass du denkst", bemerkte er gedehnt.
Skirata ließ sein Messer wieder aus dem Unterarmpanzer schnappen und fuhr fort, es zu schärfen. „Atin ist beinahe drauf gegangen, um ihren shebs von Qiilura wegzuschaffen. Die Mühe sollte sich auch gelohnt haben."
„Oh, du denkst es tatsächlich. Du spinnst. Dr. Uthan steht unter strengster Regierungsaufsicht. Da hängt das Büro des Kanzlers dran."
Skirata lachte nur. Vau nahm an, er wisse nicht, wo seine Grenzen lagen, und dass er draufgehen könnte, wenn er es auf die harte Tour herausfand. Aus dem Alter hätte der Narr eigentlich heraus sein müssen.
„Zuletzt hörte ich", hob Skirata an, „sie würde vor Langeweile die Wände hochgehen und hätte angefangen, in ihrer Zelle Soka-Fliegen zu kreuzen, nur um bei Verstand zu bleiben. Diesen Leuten ist es egal, für wen sie arbeiten. Keinerlei Ideologie. Die wollen nur mit ihren Apparaten spielen. Wenn sie es schafft, klonspezifische Viren für die Seps zu züchten, dann kann sie auch Ko Sais Arbeit weiterführen - wenn man etwas zerlegt, kann man's auch wieder zusammensetzen, richtig?"
Eins musste Vau Skirata lassen: Er blickte immer über den Tellerrand hinaus. „Ich denke, das wird ein Ansporn für Ko Sai sein, die Arbeit weiterzuführen."
Skirata fuhr das Messer wieder ein, und die beiden lehnten sich an das Brückengeländer, um dem Gedanken nachzuhängen, was schlimmer wäre: verschmutztes Wasser oder langes Warten. Mird wanderte herum und rieb seine Wangen an der Balustrade, um sein Revier zu markieren.
„Da kommt er", sagte Vau.
Mereel hatte sich schon wieder ein neues Transportmittel zugelegt. Er besaß eine ausgeprägte Vorliebe für Speeder Bikes und schien jedes Mal auf einem neuen zu sitzen, wenn Vau ihn traf. Vau hatte keine Ahnung, ob Mereel sie sich auf legalem Wege verschaffte
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