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Requiem für eine Sängerin

Requiem für eine Sängerin

Titel: Requiem für eine Sängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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der Escort wegfuhr, nachdem sein Besitzer erklärt hatte, er würde ein paar Tage weg sein, reagierte sie gleichgültig. Aber selbst diese desinteressierte Frau wäre verwundert gewesen, hätte sie gesehen, wie ihr Mieter zu einer zwei Meilen entfernt gelegenen Garage fuhr und dort das rostige Jammerbild eines Autos gegen eine schwarze, glänzende Triumph Trophy mit 1200 Kubik eintauschte, mit der er nach London fuhr, ohne einmal das Tempolimit zu überschreiten.
    Der Assistant Chief Constable bat Fenwick am Montagabend, über den Fortgang der Ermittlungen Rechenschaft abzulegen. Es war ein außergewöhnlicher Tag gewesen. Mehr als fünfzig Leute waren dem Fall trotz des Zögerns in der vergangenen Woche zugeteilt worden. Die Informationen über Rowlands Waffenarsenal hatten den Ausschlag gegeben.
    «Wir haben sein Auto und das Haus seines Onkels gefunden, seine Verbindung zu Carol bestätigen und Anderson schließlich als Verdächtige ausschließen können.»
    Der Assistant Chief Constable nickte bedächtig. Dies entwickelte sich zu einem Aufsehen erregenden, vor allem aber teuren Fall, und er selbst spielte eine entscheidende Rolle dabei, da er Fenwick als Leiter der Ermittlungen unterstützte. Wenn es gut ging, würde er in einem positiven Licht dastehen, wenn es schief ging … das war ein unangenehmer Gedanke. Er hatte noch seine Zweifel, was Fenwick betraf, und sah den Mann eindringlich an, während der seinen Bericht ablieferte.
    Fenwick deutete den Blick aufgrund jahrelanger Erfahrung richtig. «Wir werden ihn schnappen.»
    «Sorgen Sie dafür.»
     
    Fenwick bat Cooper und Nightingale, nach der Sitzung noch kurz mit ihm etwas trinken zu gehen. Sie hatten von Anfang an zu ihm gestanden und stets mehr getan, als er verlangt hatte. Es war ein bescheidenes Dankeschön. Er hatte die Niedergeschlagenheit des Tages abgeschüttelt und war fest entschlossen, das große Team mit der erforderlichen Zuversicht und Autorität zu führen.
    «Haben Sie die Pressekonferenz organisiert?»
    «Ja, morgen um acht Uhr dreißig. Alle kommen. Wir haben ein neues Phantombild, Einzelheiten über das Auto und ein Foto davon sowie eine Kopie der Pressemitteilung, die rausgeht. Nightingale hat die Zusammenfassung gemacht, um die Sie gebeten haben.»
    «Wir müssen die Mehrheit der Leute auf die Suche nach Rowlands Stützpunkt ansetzen. Ich konzentriere mich auf London. Bayliss hatte Recht, was das Auto angeht; hoffen wir, dass sein Instinkt durchweg so gut ist. Wir haben bis nach Croydon Faxe geschickt – und bekommen mit etwas Glück morgen noch einmal reichlich Berichte in Presse und Medien. Bis dahin haben wir auch die Laborberichte über das Auto und das Haus des Onkels. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass die uns weiterhelfen, aber wer weiß?» Fenwick hörte sich zuversichtlich an. «Wir werden ihn finden. Und es ist eine Erleichterung, dass wir Anderson von der Liste der Verdächtigen streichen konnten – damit ist das Leben längst nicht mehr so kompliziert!» Er lächelte, und die anderen verbargen ihre Mienen hinter Biergläsern.
     
    Trotz der intensiven Ermittlungen bot der Montag ein ruhiges Zwischenspiel für alle, bis auf die Forensiker. Fenwick kam rechtzeitig nach Hause, um mit Bess und Chris zu spielen. Seine Mutter machte eine Busfahrt durch Süddeutschland; das Kindermädchen von einer Agentur hatte es geschafft, die Kinder mit seiner Energie und Phantasie anzustecken.
    Cooper und Nightingale genossen den freien Abend beide auf ihre Weise, Cooper mit seiner Frau vor dem Fernseher, Nightingale allein in ihrer Wohnung, wo sie darüber nachdachte, warum es ihr so wenig ausmachte, dass ihr Verlobter beschlossen hatte, allein in die lange im Voraus gebuchten Ferien zu fahren, da sie sich geweigert hatte, auch nur daran zu denken, um Urlaub zu bitten.
    Aber die Ruhe trug nicht dazu bei, Coopers Nerven zu beruhigen. Am Dienstag wurde er in den frühen Morgenstunden durch den Ruf einer Eule geweckt und musste an Octavia Anderson denken; sie ging ihm nicht aus dem Sinn. Irgendwie war sie in den Fall verwickelt, und der Boss wollte es einfach nicht wahrhaben. Sie hatte ein Alibi für den Unfall von Smith, hatte ein Alibi für den Zeitraum, in dem Katherine Johnstone ermordet worden war. Aber sie hatte gelogen, was ihre Beziehung zu den beiden und Carol anging. Wenn sie nichts damit zu tun hatte, warum sollte sie dann so lange lügen?
    Er wälzte sich auf dem feuchten Laken, bis ihm ein Grunzen seiner Frau verriet, dass er

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