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Requiem für eine Sängerin

Requiem für eine Sängerin

Titel: Requiem für eine Sängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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Einzelheiten zu den Blutstropfen auf dem Schlafzimmerteppich, die Fenwicks Begriffsvermögen zumeist weit überstiegen, aber dann stand da: «Daher wäre es, vorbehaltlich der Tatsache, dass eine vollständige DNS-Analyse noch nicht abgeschlossen ist, durchaus möglich, aufgrund der bislang durchgeführten serologischen Tests die Hypothese aufzustellen, dass, wie auf den Seiten 3, 9, 10 und 14 beschrieben, die Spermaproben vom Tatort und das Blut sowie das Follikelgewebe in dem Haus, das unter den auf Seite 1 geschilderten Umständen untersucht wurde, von verschiedenen Individuen stammen.»
    Also gab es doch zwei Personen.
    Fenwick bekam Herzklopfen. Er las die genannten Seiten noch ein zweites Mal: Nicht einmal auf der untersten Ebene gab es Übereinstimmungen: Der Samen stammte von einem Mann mit Blutgruppe 0, das Blut im Schlafzimmer hatte Gruppe A. Und Cooper hatte eine Kopie mit in die Schule genommen! Herrgott, unter den Ermittlern herrschte vermutlich das Chaos! Er musste so schnell wie möglich hin und sie beruhigen. Doch gerade als er gehen wollte, läutete das Telefon.
    «Ja!», schrie er ungeduldig in den Hörer.
    «Ist da Detective Chief Inspector Fenwick?» Es war ein junges Mädchen.
    «Ja, wer spricht da?»
    «Melanie White, Sie haben gesagt, ich soll anrufen, wenn mir noch etwas einfällt. Das ist doch okay, oder?»
    Er zwang sich zur Ruhe. «Selbstverständlich. Schieß los!»
    «Vielleicht ist es ja nichts weiter, aber …»
    «Immer heraus damit, keine Bange.» Er biss sich vor Ungeduld auf die Zunge.
    «Okay. Es war am Dienstagabend, als ich ins Pub ging.»
    «Das White Lion?»
    «Genau. Also, ich habe Miss Johnstone gesehen. Sie hat mich nicht gesehen, weil ich mich versteckt habe; ich wollte nicht, dass sie mich sieht. Sie ging also den Elm Drive runter, und ich glaube – ich kann es nicht genau sagen, bin aber ziemlich sicher –, dass ich einen Mann gesehen habe, der ihr folgte. Er saß auf einer Bank am See an der Ecke gegenüber vom Pub, und kaum war sie an ihm vorbei, stand er auf und ging hinterher.»
    «Es war ein Mann? Bist du ganz sicher? Wie hat er ausgesehen?»
    «Er war groß, bestimmt über eins achtzig, deshalb war ich sicher, dass es ein Mann war. Er war schlank, sportlich gebaut und hatte dunkles Haar. Mehr habe ich nicht gesehen.»
    «Nichts weiter, sein Alter, sein Gesicht, wie er ging – irgendetwas?»
    «Nein, wie gesagt, ich habe ihn mir nicht genauer angeschaut. Ich hatte vor allem Sorgen, dass Miss Johnstone sich umdrehen und mich sehen könnte. Also nützt es nichts? Hilft nicht weiter?»
    «Doch, es ist hilfreich, sehr hilfreich sogar. Könntest du vorbeikommen und eine Aussage machen? Wir sind immer noch in der Schule, in dem großen Raum neben dem Kunstsaal.»
    «Okay.» Sie klang noch recht unentschieden.
    «Das könnte wirklich sehr wichtig sein, Melanie. Und noch etwas: Danke, dass du dich erinnert und angerufen hast! Viele hätten das nicht getan.»
    Auf dem Weg zur Schule dachte Fenwick darüber nach, was das forensische Gutachten zu bedeuten hatte. Waren der Mörder und der Eindringling zwei verschiedene Männer? Hatten sie zusammengearbeitet? War einer in der Schule gewesen, während der andere vor ihrem Haus auf den Schlüssel wartete? Aber es war nur ein Mann auf einem Fahrrad gesehen worden. Es konnte sich auch um den Versuch handeln, sie noch mehr zu verwirren. Nach Melanie Whites Anruf sah es mit ziemlicher Sicherheit danach aus, als wäre der Mord vorsätzlich ausgeführt und sehr gründlich geplant worden. Aber wie war der Täter an das Sperma eines anderen Mannes herangekommen? War er homosexuell? Waren beide im Musiktrakt gewesen – einer erregt, der blieb, um zu tun, was getan werden musste, während der andere zum Haus fuhr? Was bedeutete, der andere konnte ein Mann oder eine Frau sein. Sie hatten keine Ahnung, wie er oder sie aussah. In seiner Hast, zum Einsatzraum zu kommen, hatte er das Gutachten nicht zu Ende gelesen. Stimmte überhaupt die Größe der Fußspuren überein?
    Cooper saß allein im Einsatzraum und las denselben Bericht, der Fenwick so viel Kopfzerbrechen bereitete.
    «Wo sind die anderen?»
    «Hausbesuche, Vernehmungen, Befragungen in den hiesigen Fahrradläden, was immer Sie wollen, sie sind gerade dabei.»
    «Und was ist, wenn sich hier etwas ergibt?»
    «Nightingale und Taylor werden bald wieder hier sein.»
    Fenwick war im Grunde froh, dass er ungestört mit Cooper sprechen konnte.
    «Was haben Sie ihnen über den Bericht

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