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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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David feststellen, dass sich die Zahl unmöglich noch mit Sicherheit bestimmen ließ – die Körper hatten begonnen, miteinander zu verschmelzen, das faulig schwarze, gärende Fleisch der übereinander gestapelten Leichen bildete in der feuchten Hitze Lachen. Vielleicht waren es fünfzehn, vielleicht zwanzig …
    Steve wich zur Seite und übergab sich – die Geräusche, die er dabei erzeugte, hallten grässlich in dem ansonsten stillen Raum wider. David nahm rasch den Rest der Örtlichkeit in Augenschein und fand in der rückwärtigen Wand eine Tür, auf die ein schwarzes A aufgemalt war.
    Ohne einen weiteren Blick auf den abscheulichen Haufen zu werfen, drängte er Rebecca in Richtung dieses Durchgangs und zog im Vorbeigehen auch Steve mit sich. Sobald sie durch die Tür waren, reduzierte sich der Gestank auf ein halbwegs erträgliches Maß.
    Sie befanden sich in einem fensterlosen Gang. Neben der Tür gab es zwar einen Lichtschalter, doch für den Moment ignorierte David ihn lieber. Er versuchte, wieder zu Atem zu kommen, und gab auch seinen beiden jungen Teammitgliedern Gelegenheit, sich zu sammeln.
    Mit hoher Wahrscheinlichkeit hatten sie die Umbrella-Mitarbeiter von Caliban Cove gefunden. Bis auf einen jedenfalls – und David entschied, dass er im Falle einer Begegnung mit dem noch Fehlenden sofort schießen und sich nicht mit Fragen aufhalten würde.
    Nachdem die anderen gegangen waren, blieben Karen und John noch eine volle Minute an der Tür stehen, die gerade weit genug offen war, um draußen etwas hören zu können. Kühle Luft drang durch den Spalt, das ferne Rauschen von Wellen – aber keine Schüsse, keine Schreie.
    Karen ließ die Tür zugleiten und sah John an. Das schwache Licht kaschierte die Blässe ihres Gesichts. Ihre Stimme klang tief, fest und sehr ernst. „Inzwischen dürften sie drin sein. Willst du die Führung übernehmen, oder wäre es dir lieber, wenn ich zuerst gehe?“
    John konnte es sich nicht verkneifen. „Beim Gehen lasse ich Frauen gern den Vortritt“, flüsterte er. „Aber ich würde es bevorzugen, wenn wir zusammen kommen – wenn du verstehst, was ich meine.“
    Karen stöhnte auf, ein Laut purer Verärgerung. John grinste. Sie war wirklich leicht auf die Palme zu bringen. Er wusste, dass er sie nicht hätte aufziehen dürfen, aber er konnte einfach nicht widerstehen. Karen Driver war ein Ass im Umgang mit der Waffe und absolut fit im Oberstübchen, aber sie war auch einer der humorlosesten Menschen, die er kannte.
    Es ist meine Pflicht, ihr zu helfen, sich zu entkrampfen. Wenn wir sterben, dann doch lieber lachend und nicht als Trauerklöße … Eine schlichte Philosophie, aber eine, die er pflegte. Sie hatte ihm in der Vergangenheit schon über viele unangenehme Situationen hinweg geholfen.
    „John, antworte einfach auf meine gottverdammte Frage!“
    „Ich geh voraus“, sagte er sanft. „Warte, bis ich drüben bin, dann kommst du nach.“
    Sie nickte knapp und trat zurück, um ihn vorbeizulassen. Für einen Moment spielte er mit dem Gedanken, ihr zu sagen, dass er sie an der Tür erwarten und nichts außer einem Lächeln tragen würde – doch dann verzichtete er lieber doch darauf. Sie arbeiteten jetzt seit fast fünf Jahren zusammen, und er wusste aus Erfahrung, wie weit er gehen konnte, ehe sie richtig sauer wurde. Außerdem war es ein guter Spruch, und er wollte ihn nicht verschwenden …
    Als sich seine Hand um den Türriegel schloss, holte er tief Luft und gab dem, was er sein „Soldatenhirn“ nannte, den Vorzug gegenüber der humorigen Ader. Er genoss beides, hatte aber schon vor langer Zeit gelernt, es voneinander zu trennen.
    Ich bin jetzt ein Geist, gleite wie ein Schatten durch die Dunkelheit …
    Behutsam drückte er die Tür auf. Da war kein Geräusch, keine Bewegung. Die Beretta locker im Griff entfernte er sich vom Gebäude, schritt rasch durch das silbrige Dunkel und fixierte die unweit entfernte Tür. Sein Soldatenhirn fütterte ihn mit Eindrücken, dem des kühlen Windes, des sachten Geräuschs der Stiefel auf dem erdigen Boden, des Geruchs und Geschmacks des Meeres – doch sein Herz sagte ihm, dass er ein Geist war und als unsichtbarer Schatten durch die Nacht glitt.
    Er erreichte die Tür, berührte das klamme Metall mit ruhiger Hand – doch die Tür bewegte sich nicht. Der Eingang war verschlossen.
    Keine Panik, keine Sorge – er war ein Schatten, den niemand sehen konnte; er würde einen anderen Weg in das Gebäude finden. John hob eine

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