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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Hand, um Karen zu bedeuten, dass sie warten sollte, dann schob er sich geschmeidig nach rechts.
    Leise und leicht, ein formloser Schatten …
    Er erreichte die Ecke und bog um sie herum, während er sich von seinen hellwachen Sinnen unablässig mit Informationen versorgen ließ. Keine Bewegung in der wispernden Nacht, an seiner linken Schulter und Hüfte der Kontakt mit rauem Beton, in seinen Muskeln das stete Pumpen von Hochgefühl und Fluidität. Vor ihm war eine weitere Tür, die zur weiten, glitzernden Fläche des Ozeans hin wies. Kaltes Licht schimmerte matt auf Metall.
    Rat-atat-atat–atat!
    Kugeln schlugen vor John in den Boden. Er wirbelte herum und machte einen Satz vorwärts, drückte sich flach gegen die Fassade und tastete nach dem Türriegel. Aus Richtung des Bootshauses näherte sich ihm eine Dreierformation …
    John riss die Tür auf und warf sich ins Innere. Er hörte den Einschlag von .22er-Geschossen ins Metall, die mit ihrem harten Ping-ping-ping nicht seinen Körper aber die Tür erbeben ließen.
    Mit dem Fuß hielt er die Tür auf und nahm sich einen Sekundenbruchteil, in dem er um die Kante spähte, das aufblitzende Licht seiner Lampe ausrichtete und den Abzug der Beretta durchzog, während Betonbrocken und Staub aus der Wand spritzten. Die Neunmillimeter, Teil seiner Hand, ruckte, und er war jetzt ein Tier, war eins mit den krachenden Schüssen, dem Rhythmus seines Atems – war sich seiner bewusst, als Mensch und Todesbote.
    Ein weiterer Blick. Die Formation war jetzt noch näher, die drei Schemen wurden zu Gestalten. John gab einen weiteren Schuss ab, duckte sich hinter die offene Tür – und als er wieder hervorlugte, sah er nur noch zwei Gegner stehen.
    Dann – ein Geräusch hinter ihm!
    John fuhr herum und sah sie – zwei dieser Kreaturen, drei Schritte entfernt, an der Nordwestecke des Gebäudes. Beide hielten Schnellfeuergewehre in ihren Händen.
    Machen aber keine Anstalten, damit zu schießen.
    John empfand die aufsteigende Panik wie ein brüllendes, heulendes Tier, das in seinen Eingeweiden wütete und ihn von innen heraus aufzufressen drohte …
    Heilige Scheiße!
    Die Salven aus den M-16 kam immer noch näher, doch John hatte nur Augen für die Wesen, die da standen und ihn aus leeren, gummiartigen Augen anstarrten und auf unsicheren Beinen wankten. Der Linke hatte nur noch ein halbes Gesicht – unterhalb seiner Nase befand sich nichts anderes mehr als eine glänzende Gewebemasse. Dunkle, feuchte Fetzen baumelten an elastischen Strängen. Der Rechte schien auf den ersten Blick noch unversehrt, wenn auch totenbleich und völlig verdreckt – bis John die zerstampfte Masse seines Bauches sah, das Gedärm, das schlaffen, triefenden Schlangen gleich heraushing und gegen das blutige Hemd klatschte.
    Sie greifen nicht ein, bis Team A fertig ist …
    John trat nach hinten ins warme Dunkel des Gebäudes, wobei er die Tür zum Schutz vor dem Paar, das immer noch feuerte, mit ausgestrecktem Arm offen hielt. Er lehnte sich vor, zielte so sorgfältig, wie er es vermochte, und unterdrückte die Panik. Keines der beiden Wesen bewegte sich, um sich zu wehren. Sie standen nur da, schwankten auf ihren verwesten Beinen und beobachteten ihn.
    Bamm! Bamm!
    Zwei saubere Kopfschüsse übertönten das nicht abreißende M-16-Rattern. Noch bevor die beiden Kreaturen zu Boden schlugen, hörte John das Donnern einer weiteren Neunmillimeter-Waffe in der Dunkelheit, lauter als das Automatikfeuer.
    Karen!
    Er warf noch einen Blick um die Tür herum – und sah, wie die Silhouetten des heranrückenden Teams dreißig Schritte entfernt zusammensackten. Eines der Geschöpfe schoss noch im Fallen, aber das Gewehr zielte wirkungslos zum Himmel. Karen kam geduckt zwischen den Gebäuden hervor, den Rücken John zugewandt, die Pistole auf den spasmisch zuckenden Schützen gerichtet.
    … Teams greifen nicht ein …
    „Erschieß ihn nicht! Komm hierher, lass ihn!“
    Sie drehte sich in einer geschmeidigen Bewegung um und spurtete auf ihn zu. Kaum war Karen durch die Tür, zog John sie zu, und das Krachen des Schnellfeuergewehrs sank zu einem dumpfen Trommeln herab.
    John sackte gegen die Tür, während Karen nach dem Schloss tastete. Sein Hirn schrie ihm immer noch zu, dass er das Unmögliche gesehen hatte, dass er gerade zwei Tote getötet hatte, und dass er diese Information nirgendwo ablegen konnte, wo sie ihn nicht in den sicheren Wahnsinn treiben würde …
    Kann nicht sein – hab’s nicht geglaubt …

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