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Wolf: Es war einmal ... (German Edition)

Wolf: Es war einmal ... (German Edition)

Titel: Wolf: Es war einmal ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnyb.
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Wolf

Es war einmal ...

In einem großen, dunklen, verzauberten Wald lebte eine Mutter mit ihrem Sohn. Im Alter von sieben Jahren verlor der Knabe seinen Vater. Ein Wolfsrudel hatte diesen während eines besonders harten Winters gerissen. Seitdem lebten Mutter und Kind allein.
Ihr Leben war von harter Arbeit bestimmt und nur selten konnte der Bub mit seinen Freunden Spaß haben. Er war ein guter Sohn. Folgsam und tüchtig half er, wann immer er konnte.
Der blonde Junge war von besonderer Schönheit. Helle, ebenmäßige Haut und sanfte, fast mädchenhafte Gesichtszüge machten ihn zu einer Augenweide. Seine schlanke Gestalt und der anmutige Gang zeichneten ihn aus. Die Mutter liebte es, ihn in leuchtend rote Kleidung zu stecken. So hatte er meist eine rote Mütze auf, trug eine rote Jacke und rote Sneakers zierten die Füße. Er hörte auf den Namen "Lyras".
Er wuchs heran und wurde zu einem jungen Mann. Oft schickte die Mutter ihn zur Großmutter, die am Waldrand lebte. Sie tat es ungern, da die Wege in diesem Forst sich häufig selbstständig machten. Ein Zauber lag über dem Gebiet und man musste achtgeben, sich nicht zu verlaufen.
Die im Wald lebenden Tiere bildeten eine zusätzliche Gefahr, insbesondere die Wölfe. Die wilden Geschöpfe, allen voran die in Menschengestalt, bereiteten der Mutter Sorgen. Dennoch schickte sie ihren Sohn auch an diesem Tag mit Lebensmitteln für die Großmutter in den Wald.
"Hier hast du einen Korb mein Junge, bring ihn zur Großmutter, aber komm nicht vom Weg ab und lass dich nicht ansprechen. Der Wald ist gefährlich!"
Die Mutter setzte ihrem Sohn die rote Mütze auf den blonden Schopf und zog ihm den Reißverschluss der roten Jacke nach oben.
Der heranwachsende junge Mann hasste die mütterliche Fürsorge, denn mit siebzehn war er sehr wohl in der Lage, allein auf sich aufzupassen.

Er schlenderte los und achtete auch auf den Weg. Folgsam war Lyras bis jetzt gewesen und hatte sich nie abseits des Weges begeben. Der blonde Junge liebte den Wald.
Mächtige, große Bäume, weiches, tiefes Moos. Große Felsbrocken ab und zu, als hätten Riesen sie einfach hier abgelegt. Knorrige Wurzeln, die sich über den Boden schlängelten. Man musste aufpassen, um nicht zu stolpern.
Am Tag war der Wald wunderschön, bei Nacht manchmal etwas unheimlich. Es dämmerte schon und Lyras versuchte das leichte Unbehagen zu unterdrücken, welches in ihm aufstieg. Das Knacken und Knistern im Unterholz machte ihn nervös. Er fühlte sich beobachtet.
Die riesigen alten Bäume warfen lange Schatten und die Strecke war noch nicht einmal halb geschafft. Warum hatte die Mutter ihn nicht eher losgeschickt?
Tief sanken seine Füße in den moosigen Boden. Jedes Geräusch wurde gedämpft. Lyras kannte sich gut aus, aber da die Pfade sich häufig selbstständig machten, erfasste ihn diesmal Unsicherheit.

Er musste an einer Gabelung abbiegen und hatte plötzlich das Gefühl, nicht zu wissen, welcher der beiden Wege der richtige war. Da stand er nun, grübelte und wägte den einen gegen den anderen ab.
"Kann ich dir vielleicht helfen, mein Junge?", fragte da eine tiefe Stimme aus dem Unterholz.
Erschrocken fuhr der Angesprochene zusammen. Hektisch sah er sich um. Er konnte zuerst niemanden erkennen, aber dann löste sich ein Schatten hinter einem der Bäume und ein großer Mann, mit einem Umhang aus Fell, trat ihm in den Weg.
Lyras musste den Kopf in den Nacken legen, um dem Fremden ins Gesicht sehen zu können. Verwegen sah dieser aus. Ein feiner Bartschatten lag auf dessen Wangen und das Schwarz seiner Augen fuhr dem Jungen in die Glieder. In alle und er fühlte sich sehr unbehaglich, weil er in Gegenwart dieses unheimlichen Kerls Erregung verspürte.
"Selbst wenn, ich darf mit Fremden nicht sprechen. Du könntest mir aber mit dem Finger den Weg zum Waldrand zeigen."
Er sah sein Gegenüber an, hoffte, seine Antwort hatte forsch genug geklungen und wartete auf einen Fingerzeig. Würde der Mann ihn zufriedenlassen oder wünschte sich Lyras etwa das Gegenteil?
Ein tiefes, kehliges Lachen drang aus der Kehle des Anderen und Lyras fühlte, wie es in seiner Magengrube vibrierte. Noch mehr Blut staute sich in seinem Glied und er hoffte, dass es unbemerkt blieb.
"Ich zeige dir den Weg für eine Gefälligkeit von dir!", raunte der Verwegene und beugte sich zu dem Jüngling hinunter. Sah ihm direkt in die Augen.
Dem rot gekleideten Jugendlichen wurde ganz anders. Der Blick ging ihm durch und durch, ließ ihm die Knie weich

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