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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Frauenstatue, die einen Wasserkrug trug; zu beiden Seiten führten Rampen zum Empfangstresen hinauf. Das RCPD -Wappen, das vor der Statue in den Boden eingelassen war, schimmerte matt im diffusen Licht der Wandlampen, als sei es erst kürzlich poliert worden.
    Keine Leichen, kein Blut … nicht mal eine Patronenhülse. Wenn hier ein Angriff stattgefunden hat, wo zum Teufel sind dann die Indizien, die dafür sprechen?
    Voller Unbehagen ob der tiefen Stille des riesigen Raumes, ging Leon die linke Rampe hoch, blieb am Empfangstresen stehen und beugte sich darüber – davon abgesehen, dass er nicht besetzt war, schien alles in Ordnung. Auf dem Schreibtisch unterhalb des Tresens stand ein Telefon. Leon nahm den Hörer ab, klemmte ihn sich zwischen Kopf und Schulter und wählte mit kalten Fingern, die ihm vorkamen, als gehörten sie ihm gar nicht. Nicht einmal ein Freizeichen ertönte; alles, was er hörte, war das Geräusch seines eigenen heftig klopfenden Herzens.
    Er legte den Hörer auf, wandte sich dem leeren Raum zu und überlegte, wo er zuerst hingehen sollte. So sehr er Claire auch finden wollte, verspürte er doch auch das verzweifelte Bedürfnis, sich mit ein paar anderen Cops zusammenzutun. Vor ein paar Wochen hatte er eine Kopie eines RCPD -Memos erhalten, in dem stand, dass etliche Abteilungen verlegt worden waren, aber das machte im Grunde nichts aus – wenn sich im Gebäude noch Cops versteckt hielten, bestand ihre Sorge vermutlich nicht darin, in der Nähe ihrer Schreibtische zu bleiben.
    Drei Türen führten aus der Lobby in verschiedene Bereiche des verzweigten Reviers, zwei auf der westlichen Seite, eine auf der östlichen. Von den beiden auf der Westseite führte eine durch eine Reihe von Gängen in Richtung des rückwärtigen Gebäudeteiles, vorbei an ein paar Archiven und einem Konferenzraum. Die zweite öffnete sich in den Mannschafts- und Umkleideraum der Uniformträger, durch den man auch in einen der Korridore in der Nähe der Treppe zum ersten Stock gelangte. Die Osttür, genaugenommen die ganze Ostseite des Erdgeschosses, war in erster Linie der Kripo vorbehalten – Büros, Verhörräume und ein Presseraum; außerdem gab es einen Zugang zum Keller und eine weitere Treppe außerhalb des Gebäudes.
    Claire ist wahrscheinlich durch die Garage hereingekommen. Oder durch den Hinterhof über das Dach …
    Sie konnte das Gebäude aber auch umrundet haben und durch dieselbe Tür getreten sein wie er – vorausgesetzt, sie hatte es überhaupt zum Revier geschafft, konnte sie überall sein. Und in Anbetracht der Tatsache, dass das Gebäude fast einen kompletten Block vereinnahmte, war das eine riesige Fläche, die es abzusuchen galt.
    Weil er ja schließlich irgendwo anfangen musste, ging Leon auf den Mannschaftsraum für die Jungs vom Streifendienst zu, wo sich auch sein eigener Spind befinden würde. Ein eher zufälliger Entschluss, aber dort hatte er mehr Zeit verbracht als sonst wo auf dem Revier, mit Gesprächen und dem Durchackern von Dienstplänen. Außerdem lag dieser Raum am nächsten, und die gruftartige Stille der übergroßen Lobby verursachte ihm eine Gänsehaut.
    Die Tür war nicht abgesperrt. Leon drückte sie langsam auf, hielt die Luft an und hoffte, der Raum möge so unberührt und ordentlich sein wie die Lobby. Was er stattdessen fand, war die Bestätigung seiner vorherigen Befürchtungen: Die Kreaturen waren hier gewesen – und wie!
    Der lange Raum war verwüstet, wo Leon auch hinsah – umgekippte, zertrümmerte Tische, Schmierstreifen getrockneten Blutes, die die Wände verunzierten, und über den Boden zogen sich klebrige Pfützen in Richtung –
    „O Mann … “
    Der Cop lehnte links von Leon an den Spinden, die gespreizten Beine halb unter einem zerbrochenen Tisch verborgen. Als er die Stimme hörte, hob er schwach einen zitternden Arm, richtete eine Waffe vage in Leons Richtung – und senkte sie wieder, scheinbar erschöpft von der Anstrengung. Sein Bauchbereich schwamm in Blut, seine dunklen Züge waren vor Schmerz verzerrt.
    Zwei Schritte brachten Leon bis neben den Mann. Er kniete nieder und berührte ihn vorsichtig an der Schulter. Zwar konnte er die eigentliche Wunde nicht sehen, aber das viele Blut ließ keinen Zweifel, dass es den Mann schlimm erwischt hatte.
    „Wer … bist du?“, flüsterte der Cop.
    Der leise, fast verträumte Ton seiner Stimme erschütterte Leon fast ebenso wie das immer noch strömende Blut oder der gläserne Blick der dunklen Augen – es

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