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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Rauchvergiftung umkippen, noch bevor sie die Chance hatte, das Feuer zu löschen.
    Ein letzter tiefer Atemzug, dann öffnete sie die Tür und kehrte geduckt in den nun merklich heißeren Korridor zurück. Der Rauch war ebenfalls dichter geworden, reichte jetzt über einen Meter als dunkler, erstickender Nebel von der Decke herab.
    Halte dich geduckt, atme flach und pass auf, wo du hinläufst …
    Sie bog um die Ecke und empfand bei dem Anblick des brennenden Wracks direkt vor ihr eine bizarre Mischung aus Erleichterung und Betrübnis. Sie streckte ihren Kopf vor und nahm einen kurzen Atemzug durch den Stoff ihrer Weste, während ihre Haut sich unter der Hitze rötete und spannte. Das Feuer war nicht so schlimm, wie sie befürchtet hatte, mehr Rauch als Flammen, und nicht viel größer oder höher als sie selbst. Die Flammen, die als orangegelbe Finger die Wand hochstrichen, schienen keine Nahrung zu finden, das schwere Holz einer halbzertrümmerten Tür hielt sie auf.
    Die Schnauze des Helikopters zog Claires Aufmerksamkeit auf sich, die geschwärzte Hülle des schwelenden Cockpits – und die geschwärzte Hülle des Piloten, der noch in seinem Sitz festgeschnallt war, der geschmolzene Mund zu einem gähnenden, stummen Schrei gefroren. Es war unmöglich festzustellen, ob es ein Mann oder eine Frau war; die Züge waren ausgelöscht worden, ineinander gelaufen wie dunkler Talg.
    Claire riss den Metallstift aus dem Griff des Feuerlöschers und richtete den Schlauch auf die brennenden Bodenbretter, wo weißblaue Flammen tanzten. Sie drückte den Hebel, eine zischende Fahne flockigen Sprays fauchte heraus und legte sich als puderige Wolke über die Trümmer. Kaum imstande, durch das sich bauschende Weiß etwas zu sehen, richtete Claire den Schlauch auf alles und besprühte das Wrack großzügig mit dem Sauerstoffkiller. Binnen einer Minute schien das Feuer erstickt zu sein, doch sie hielt mit dem Löscher so lange drauf, bis er leer war.
    Beim letzten, sprayspuckenden Röcheln ließ Claire den Griff los, nahm ein paar flache Atemzüge und inspizierte das Wrack auf Stellen hin, die sie vielleicht übersehen hatte. Sie machte kein Flackern aus, doch aus der Holztür neben dem „verschneiten“ Cockpit des Hubschraubers entstiegen noch immer schwarze Rauchschwaden. Claire beugte sich weiter vor und sah ein orangefarbenes Glühen unter der verkohlten Oberfläche. Der Bereich um das brennende Holz glomm bereits, und sie wollte kein Risiko eingehen. Claire trat zurück und versetzte der Tür einen kräftigen Tritt, wobei sie auf die leuchtende Glut zielte.
    Ihr Stiefel traf genau auf den heißen Fleck. Die Tür flog mit einem splitternden Geräusch auf, das versengte Holz gab in einem funkensprühenden Ascheregen nach. Ein paar Splitter landeten auf ihrer nackten Wade, doch Claire zog zuerst ihre Waffe, bevor sie sich die Zeit nahm, die Partikel wegzuwischen – sie fürchtete sich mehr vor dem, was hinter der zerstörten Tür warten mochte, als vor ein paar Brandblasen.
    Ein kurzer, leerer Gang, übersät mit gezackten Bruchstücken gesplitterten Holzes und rauchverhangen, am Ende dann eine Tür auf der linken Seite. Claire bewegte sich darauf zu, in der Hoffnung auf etwas frischere Luft, aber auch, um zu sehen, wo sie hinführte. Da die unmittelbare Gefahr durch das Feuer gebannt war, musste sie sich jetzt auf die Suche nach Leon machen – und sich überlegen, was sie benötigten, um zu überleben. Wenn sie unterwegs ein paar der angrenzenden Zimmer in Augenschein nehmen konnte, würde sie vielleicht ein paar brauchbare Dinge finden.
    Ein funktionierendes Telefon, Autoschlüssel … verdammt, ein paar Maschinengewehre oder ein Flammenwerfer wären nett, aber ich werde nehmen, was ich kriegen kann.
    Die schmucklose Tür am Gangende war unverriegelt. Claire drückte sie auf, bereit, auf alles zu schießen, was sich bewegte –
    – und blieb stehen, gelinde schockiert ob der bizarren Atmosphäre des üppigen Raumes. Er kam ihr vor wie die Parodie eines Herrenclubs aus den Fünfzigern, ein großes Büro, ausstaffiert mit einer Extravaganz, die ans Lächerliche grenzte. An den Wänden reihten sich schwere Mahagonibücherregale und dazu passende Tische, in der Mitte befand sich eine Art Sitzbereich mit gepolsterten Lederstühlen und einem niedrigen Marmortisch, und all das stand auf einem offensichtlich teuren Orientteppich. Von der Decke hing ein kunstvoll gearbeiteter Kronleuchter, der kräftiges, weiches Licht über das

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