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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Krisenzentrum eingerichtet haben würde, besetzt mit Polizisten und Sanitätern – dass dort fähige Leute Entscheidungen trafen und Streitkräfte befehligten. Es war nicht einfach nur eine Hoffnung, es war ein Bedürfnis. Die Möglichkeit, dass niemand in Raccoon verblieben sein könnte, der das Heft des Handelns in die Hände nahm, war undenkbar.
    Als Leon endlich auf die Straße vor dem Revier hinausstolperte und die brennenden Streifenwagen sah, fühlte er sich, als habe man ihm in den Magen geschlagen. Was seine Hoffnung vollends zunichte machte, war der Anblick der verwesenden, stöhnenden Polizisten, die um die tanzenden Flammen herumwankten. Die RCPD -Truppe zählte nur etwa fünfzig oder sechzig Cops, und ein gutes Drittel davon stakste kaum dreißig Meter vom Eingang des Reviers entfernt zwischen den Wracks herum oder lag tot und blutverschmiert auf dem Pflaster.
    Leon drängte die Verzweiflung beiseite und heftete seinen Blick auf das Tor, das zum Hof des RCPD -Gebäudes führte. Ob nun jemand überlebt hatte oder nicht, er musste an seinem Plan festhalten, einen Hilferuf abzusetzen – und er musste an Claire denken. Sich auf seine Angst zu fixieren, würde es ihm nur erschweren das zu tun, was getan werden musste.
    Er rannte auf das Tor zu und wich dabei flink einem fürchterlich verbrannten uniformierten Cop aus, der anstelle seiner Finger nurmehr geschwärzte Knochen besaß. Als Leon die kalte Metallklinke umfasste und hinunterdrückte, wurde ihm bewusst, dass ein Teil von ihm wie taub wurde gegen die Tragödie, immun gegen das Begreifen, dass diese Dinger einmal die Einwohner von Raccoon gewesen waren. Die Kreaturen, die durch die Straßen streiften, wurden dadurch nicht weniger entsetzlich, doch der Schock darüber war nicht länger von Bestand; es waren zu viele von ihnen.
    Hier sind nicht allzu viele, Gott sei Dank …
    Leon drosch das Tor hinter sich zu, wischte sich das verschwitzte Haar aus der Stirn und atmete in der beinahe frischen Luft tief durch, während er seinen Blick über den Hof wandern ließ. Der kleine, grasbewachsene Park zu seiner Rechten war genug beleuchtet, um zu sehen, dass sich dort nur wenige dieser einst menschlichen Wesen aufhielten, und keines war nahe genug, um eine Gefahr zu bedeuten. Leon konnte die zwei Flaggen sehen, die die Front des Reviergebäudes schmückten. Schlaff hingen sie im stillen Dunkel, und der Anblick fachte die Hoffnung, die er verloren geglaubt hatte, wieder an. Was auch passieren mochte, er hatte es zumindest an einen Ort geschafft, den er kannte. Und es würde hier sicherer sein als auf den Straßen. Er eilte an einem blindlings umhertaumelnden Trio von Toten vorbei und wich mit Leichtigkeit aus – zwei Männer und eine Frau; sie hätten als normal durchgehen können, wären nicht ihre klagenden, gierigen Schreie und ihre unkoordinierten Bewegungen gewesen. Sie waren wohl erst kürzlich gestorben.
    Aber sie sind nicht tot; aus Toten fließt kein Blut, wenn man auf sie schießt. Ganz zu schweigen davon, dass sie nicht herumspazieren und versuchen, Menschen aufzufressen …
    Tote liefen nicht herum … und Lebende fielen für gewöhnlich um, wenn sie von ein paar Kugeln des Kalibers.50 getroffen wurden, und sie nahmen es nicht einfach hin, wenn ihnen das Fleisch auf den Knochen verweste. Fragen, mit denen er sich nicht näher befassen konnte, fluteten durch sein Denken, während er die Treppe zum Revier hinauftrabte, Fragen, auf die er keine Antworten wusste – aber er würde sie bald finden, dessen war er sich sicher.
    Die Tür war nicht abgesperrt, doch Leon verkniff es sich, deshalb Überraschung zu zeigen – nach allem, was er durchgemacht hatte, seit er in der Stadt eingetroffen war, hielt er es für das Beste, seine Erwartungen auf ein Minimum zu beschränken. Er drückte die Tür auf und trat ein, die Magnum erhoben und den Finger am Abzug.
    Leer. Kein Anzeichen von Leben in der altehrwürdigen Lobby des RCPD -Gebäudes – und keine Spur des Desasters, das über Raccoon gekommen war. Leon gab es auf, sich selbst eine Kaltblütigkeit vorzugaukeln, die er nicht fühlte, schloss die Tür hinter sich und trat in die tiefer liegende Lobby hinein.
    „Hallo?“ Er sprach nur leise, doch seine Stimme trug weit und echote wispernd von den hohen Wänden und der Decke zu ihm zurück. Alles sah so aus, wie er es in Erinnerung hatte – drei Etagen in klassischem Baustil aus Eiche und Marmor. Im tiefer gelegenen Bereich der Halle stand eine steinerne

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