Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
Vom Netzwerk:
!“
    Sherry spürte, wie ihr Blut zu Eis wurde. Claires Augen weiteten sich, ihre Haut erbleichte.
    „Was – war das?“
    Atemlos wich Sherry zurück, und im Geiste rannte sie bereits zu ihrem Versteck hinter den drei Ritterrüstungen.
    „Das, wovon ich dir erzählt habe“, keuchte sie, und ehe Claire sie aufhalten konnte, drehte sie sich um und rannte los.
    „Sherry!“
    Sherry ignorierte den Ruf, sprintete an der gläsernen Ausstellungsvitrine vorbei, der Sicherheit des Luftschachts entgegen. Flink sprang sie über das Podest der Ritterrüstung, fiel auf Hände und Knie, zog den Kopf ein und zwängte sich in das alte Steinloch am Fuße der Wand.
    Ihre einzige Chance, Claires einzige Chance, bestand darin, dass sie sich so weit wie möglich von ihr entfernte. Vielleicht würden sie einander wiederfinden, wenn das Monster wieder fort war …
    Während Sherry rasch durch die enge, gewundene Finsternis davonkroch, hoffte sie, dass es nicht schon zu spät war.

ZWÖLF
    Ada Wong saß auf der Kante des mit Kram überhäuften Schreibtischs im Büro des Polizeichefs, gönnte ihren schmerzenden Füßen etwas Ruhe und starrte ausdruckslos auf den leeren Stahltresor in der Ecke. Ihre Geduld neigte sich dem Ende entgegen. Nicht nur, dass die G-Virus-Probe nirgendwo zu finden war, allmählich glaubte Ada auch, dass Bertolucci das sinkende Schiff verlassen hatte. Sie hatte den Pausenraum durchsucht, das S. T. A. R. S.-Büro, die Bibliothek … Sie war ziemlich sicher, überall dort nachgesehen zu haben, wohin es dem Reporter möglich war, Zutritt zu erhalten, und dabei hatte sie zwei volle Magazine aufgebraucht. Es war nicht so, dass ihr die Munition knapp wurde, es war die Zeitverschwendung , für die die Kugeln standen, was sie ärgerte – sechsundzwanzig Schuss und kein anderes Ergebnis, als dass jetzt noch ein paar virusverseuchte Leichen mehr herumlagen. Und zwei von Umbrellas Hybrid-Freaks …
    Ada erschauerte bei der Erinnerung an das entstellte rote Fleisch und die trompetenhaften Schreie der bizarren Kreaturen, die sie im Presseraum erlegt hatte. Gier hatte sie nie sonderlich gestört, ob sie nun von einem Unternehmen ausging oder wem auch immer, aber Umbrella hatte da ein paar ernsthaft amoralische Experimente am Laufen gehabt. Trent hatte sie vor den Retriever-Tyranten gewarnt – die bislang, dankenswerterweise, noch nicht in Erscheinung getreten waren – , aber die langzungigen, klauenbewehrten, blutigen Humanoiden verletzten selbst ihre Gefühle. Ganz zu schweigen davon, dass sie wesentlich schwieriger zu töten waren als die Virusträger. Wenn sie Produkte des T-Virus waren, konnte Ada nur hoffen, dass Birkin nichts mit seiner neuesten Schöpfung angefangen hatte. Laut Trent war die G-Reihe noch nicht zum Einsatz gekommen, aber angeblich sollte sie doppelt so wirksam sein …
    Ada ließ ihren Blick durch das schmucklose, rein zweckmäßig eingerichtete Büro schweifen. Es war nicht die heimeligste Umgebung für eine Rast, aber zumindest war das Büro weitestgehend blutfrei, und durch die geschlossene Tür waren die Officers im Hauptteil des Raumes kaum zu riechen. Sie hatten sich in einem reichlich fortgeschrittenen Stadium der Verwesung befunden, als Ada sie umgelegt hatte – in jenem knochenlosen, schwammigen Zustand, der offenbar dem totalen Kollaps vorausging.
    Nicht, dass es darauf ankäme, ob ich sie riechen kann – meine Haare und Kleidung haben diesen gottverdammten Geruch längst absorbiert. Wenn sie anfangen zu verderben, scheint das ruckzuck zu geschehen …
    Sie wünschte, sie hätte sich eingehender über den wissenschaftlichen Aspekt informiert – sie wusste zwar, wofür das T-Virus benutzt wurde, hatte es aber nicht für nötig befunden, sich mit den Wirkungen auf die Körperchemie zu befassen. Warum hätte sie sich damit auch belasten sollen – sie hatte keinen Grund zu der Annahme gehabt, dass Umbrella vorhatte, eine Wagenladung davon quasi vor der eigenen Haustür auszukippen? Jetzt sie bekam massenhaft Wissen aus erster Hand darüber, wie gut das Virus funktionierte, aber es wäre nett gewesen zu erfahren, was genau im Körper und im Denken eines Infizierten vorging, was ihn von einem Menschen in einen geistlosen Fleisch- und Aasfresser verwandelte. Stattdessen konnte Ada lediglich ihre persönlichen Beobachtungen auswerten und versuchen, der Wahrheit so nahe wie möglich zu kommen.
    Nach allem, was sie gesehen hatte, dauerte es weniger als eine Stunde, bis sich ein Infizierter in

Weitere Kostenlose Bücher