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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Helligkeit, das leise Klicken des Lichtschalters verlor sich in Sherrys erschrockenem Schrei. Sie stemmte sich aus der Ecke und rannte, schreiend und blind, hoffte, an dem Fremden vorbei und zum Luftschacht zu gelangen –
    – doch eine warme Hand packte sie hart am Arm und hinderte sie daran, auch nur noch einen Schritt zu tun. Sie schrie abermals, zerrte so fest sie konnte, doch der Fremde war stark.
    „Warte!“ Es war eine Frau, ihre Stimme beinahe so dröhnend wie das Hämmern von Sherrys Herz.
    „Lass mich los “, heulte Sherry, doch die Frau hielt sie unbeirrbar fest, zog sie sogar näher zu sich heran.
    „Ruhig, ganz ruhig – ich bin kein Zombie, beruhige dich, es ist okay … “
    Die Stimme der Frau hatte einen beruhigenden Klang angenommen, ihre Worte waren ein sanftes Summen, die Hand an Sherrys Arm warm und kräftig. Die süße, melodische Stimme wiederholte die besänftigenden Worte ein ums andere Mal.
    „… ganz ruhig, es ist okay, ich tu dir nicht weh, du bist jetzt in Sicherheit.“
    Endlich schaute Sherry die Frau an und sah, wie hübsch sie war und dass ihr Blick weich war vor Sorge und Zuneigung. Daraufhin versuchte Sherry nicht länger, sich loszureißen, und sie spürte, wie ihr Tränen übers Gesicht rannen, Tränen, die sie zurückgehalten hatte, seit sie gesehen hatte, wie der rothaarige Mann Selbstmord beging. Instinktiv umarmte sie die junge, hübsche Fremde – und die Frau erwiderte die Geste, ihre schlanken Arme legten sich fest um Sherrys bebende Schultern.
    Sherry weinte ein paar Minuten lang, ließ sich von der Frau übers Haar streichen und beruhigende Worte ins Ohr flüstern – und schließlich hatte sie das Gefühl, dass das Schlimmste vorbei sei. So sehr sie auch in die Umarmung der Frau kriechen und alle ihre Ängste vergessen wollte, glauben wollte, dass sie in Sicherheit war – sie wusste es doch besser. Und außerdem war sie kein Baby mehr; sie war vorigen Monat zwölf geworden.
    Sherry löste sich von der Frau, trat zurück, wischte sich über die Augen und sah hoch in ihr hübsches Gesicht. Die Frau war gar nicht alt, höchstens zwanzig oder so, und richtig cool angezogen – Stiefel, abgeschnittene pinkfarbene Jeansshorts und eine dazu passende ärmellose Weste. Ihr glänzendes braunes Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und wenn sie lächelte, sah sie aus wie ein Filmstar.
    Die Frau ging direkt vor ihr in die Hocke, immer noch sanft lächelnd. „Ich heiße Claire. Und du?“
    Plötzlich fühlte sich Sherry schüchtern, es war ihr peinlich, vor so einer netten Frau davongerannt zu sein. Ihre Eltern hatten ihr oft gesagt, dass sie sich wie ein Baby benahm, dass sie „mehr Fantasie“ hatte als ihr gut tat, und hier war der Beweis. Claire würde ihr nichts tun, das wusste sie.
    „Sherry Birkin“, sagte sie und lächelte Claire an, hoffend, dass sie nicht wütend auf sie war. Sie sah nicht wütend aus. Im Gegenteil, sie wirkte erfreut über Sherrys Antwort.
    „Weißt du, wo deine Eltern sind?“, fragte Claire in demselben warmen Ton.
    „Sie arbeiten im Umbrella-Chemiewerk, gleich vor der Stadt“, sagte Sherry.
    „Chemiewerk … Was tust du dann hier?“
    „Meine Mom rief an und sagte mir, ich solle zum Polizeirevier gehen. Sie sagte, zu Hause zu bleiben wäre zu gefährlich.“
    Claire nickte. „So wie es aussieht, hatte sie wohl recht. Aber hier ist es auch gefährlich … “ Sie legte nachdenklich die Stirn in Falten, dann lächelte sie wieder. „Du kommst besser mit mir mit.“
    Sherry spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog, schüttelte den Kopf und fragte sich, wie sie Claire erklären sollte, dass das keine gute Idee war – dass es im Gegenteil eine sehr schlechte Idee war. Sie wollte nicht mehr allein sein, das wollte sie mehr als alles andere, aber es war einfach nicht sicher.
    Wenn ich mit ihr gehe und das Monster uns findet …
    Claire würde getötet werden. Und obwohl Claire schlank war, war Sherry ziemlich sicher, dass sie nicht in den Lüftungsschacht passen würde.
    „Da draußen ist etwas“, sagte Sherry schließlich. „Ich hab es gesehen, es ist größer als die Zombies. Und es ist hinter mir her.“
    Claire schüttelte den Kopf und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, vermutlich wollte sie versuchen, sie dazu zu überreden, ihre Meinung zu ändern, als ein fürchterliches, wütendes Geräusch den Raum erfüllte und irgendwo im Gebäude in brutalen Wogen widerhallte. Irgendwo ganz in der Nähe.
    „Rrraaahh …

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