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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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es war etwas Ähnliches, wie Mr. Irons’ Leiche zuzudecken oder ihr zu sagen, dass ihre Eltern wahrscheinlich in Sicherheit seien.
    Sie versucht, mich vor dem wirklich schlimmen Ausmaß der Sache zu beschützen …
    Das gefiel Sherry, so sehr, dass sie beinahe schon den Moment fürchtete, da Claire sie endgültig verlassen würde. Irgendwann würde sie das nämlich tun – Claire hatte irgendwo anders ein ganz eigenes Leben, eigene Freunde und ihre Familie, und wenn sie Raccoon erst einmal verlassen hatten, würde Claire dorthin zurückgehen, von wo sie kam, und Sherry würde wieder allein sein. Selbst wenn ihre Eltern okay waren, würde sie allein sein … und wenn sie sich auch wünschte, dass sie in Sicherheit und unversehrt waren, freute sie sich doch keineswegs auf das Ende ihrer Zeit mit Claire.
    Sie war erst zwölf, aber sie wusste bereits seit einigen Jahren, dass ihre Familie anders als die meisten anderen war. Die Kinder in der Schule hatten Eltern, die Zeit mit ihnen verbrachten, feierten Geburtstagspartys und unternahmen Campingausflüge, hatten Brüder, Schwestern und Haustiere. Sie hatte nie etwas von all dem besessen. Sie wusste, dass ihre Eltern es gut mit ihr meinten und sie liebten – aber manchmal hatte sie das Gefühl, dass sie, ganz gleich, wie leise, brav und selbstständig sie auch war, ihnen trotzdem noch im Wege stand …
    „Bist du bereit?“
    Claires leise, schöne Stimme holte Sherry zurück aus ihren Gedanken und erinnerte sie daran, dass sie wachsamer sein musste. Sie nickte, und Claire stieg hinab in das dunkle, schmutzige Wasser und fasste nach Sherry, um ihr zu helfen.
    Das Wasser war kalt und ölig und reichte Sherry bis zu den Knien; es war eklig, aber nicht zum Erbrechen eklig. Claire deutete mit ihrer neuen Pistole in Richtung der großen Metalltür zu ihrer Linken und sah dabei so angewidert drein, wie auch Sherry sich fühlte.
    „Sieht aus, als ob wir – “
    Ein lautes Geräusch vom Balkon her schnitt ihr das Wort ab. Sie schauten beide nach oben. Sherry bewegte sich instinktiv näher auf Claire zu, als das Geräusch sich wiederholte. Es klang wie Schritte, aber zu langsam und zu laut, um normal zu sein –
    – und dann sah Sherry einen Mann in einem langen, dunklen Mantel auftauchen und spürte, wie ihr Mund vor Angst trocken wurde. Der Mann war ein Riese, vielleicht drei Meter groß, und sein kahler Kopf glänzte so weiß wie der Bauch eines toten Fisches. Des Blickwinkels wegen konnte sie ihn nicht richtig sehen, aber sie sah genug – und sie konnte spüren , dass er böse war, dass mit ihm etwas absolut nicht stimmte. Dass er etwas Dunkles an sich hatte. Es ging von ihm aus wie eine Krankheit.
    „Claire?“, quiekte sie. Ihre Stimme brach, als der hünenhafte Mann den Balkon entlangschritt und sich ihnen zuwandte – langsam, entsetzlich langsam, und Sherry wollte sein Gesicht gar nicht sehen, nicht das Gesicht eines Mannes, der sie so tief zu ängstigen vermochte, indem er lediglich einen Balkon betrat …
    „Lauf!“
    Claire packte ihre Hand, und sie rannten los, patschten durch das zähflüssige Wasser auf die geschlossene Tür zu. Sherry konzentrierte sich darauf, nicht hinzufallen und zu beten, dass die Tür offen sei –
    Sei nicht zugesperrt, sei nicht zugesperrt!
    – und darauf, nicht zurückzuschauen, nicht sehen zu wollen, was dieser riesenhafte, böse Mann tat. Die Tür war nicht weit entfernt, aber es schien ewig zu dauern, jede Sekunde dehnte sich, während sie gegen den Widerstand des kalten, öligen Wassers ankämpften.
    Sie taumelten auf das Schott zu, und Claire fand den zugehörigen Mechanismus, hieb mit einer Panik auf den Knopf, die Sherrys Furcht noch steigerte. Die Tür teilte sich in der Mitte, eine Hälfte glitt nach oben in die Decke, die andere verschwand unter den sich kräuselnden Wellen.
    Sherry schaute nicht hinter sich, aber Claire tat es. Was sie auch sah, es ließ sie die Schwelle mit einem Satz überwinden, wobei sie Sherry von den Füßen riss und mit in den langen, dunklen Tunnel dahinter zog. Kaum waren sie durch, tastete Claire hektisch über die Wand. Die Tür glitt hinter ihnen zu und hüllte sie in Dunkelheit, durch die Tropfen fielen.
    „Beweg dich nicht und sei ganz still“, flüsterte Claire, und in dem sehr schwachen Licht, das von irgendwo über ihnen kam, konnte Sherry sehen, dass sie die Waffe von sich gestreckt hielt und versuchte, die dichten Schatten nach möglichen neuen Gefahren zu durchforsten.
    Sherry

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