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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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mit ihr umgehen sollte. Er hatte beschlossen, sich lieber zurückzuziehen, anstatt eine neuerliche Abfuhr zu riskieren.
    So ist es am besten, wirklich. Es hat keinen Zweck, ihn zu reizen, wenn es nicht nötig ist, und es erspart mir die Mühe, sein Ego mit Streicheleinheiten zu überhäufen …
    Ada betrat die Wegkreuzung, überlegte, wo es am einfachsten wäre, sich von ihrem Begleiter zu trennen –
    – und sah die Frau im selben Moment, als sie schoss.
    Bamm!
    Ada spürte, wie Betonsplitter gegen ihre nackten Schultern prasselten, als sie auch schon die Beretta hochriss. Eine verschwommene Mischung aus Emotionen und Erkenntnis durchzuckte sie in der winzigen Zeitspanne, die sie brauchte, um zu reagieren: Sie würde nicht in der Lage sein, das Feuer rechtzeitig zu erwidern, der nächste Schuss der Frau würde sie töten, sie empfand Wut auf sich selbst, weil sie so dumm gewesen war … und dann – Erkennen.
    Birkin!
    Sie hörte den zweiten Schuss – und dann wurde sie getroffen. Sie fiel auf den kalten Boden, während Leon vor Wut und Überraschung aufschrie. Sein warmer Körper landete auf ihrem.
    Ada holte tief Luft, war schockiert und erstaunt, als sie begriff, was passiert war, während Leon sich von ihr herunter rollte und seinen Arm umfasst hielt. Sie vernahm hastige Schritte und Leons raues Keuchen und setzte sich auf.
    O mein Gott! Ach du Scheiße … !
    Leon hatte eine Kugel abgefangen. Für sie.
    Ada kam wacklig auf die Füße, beugte sich über ihn. „Leon!“
    Er sah zu ihr auf, die Kiefer vor Schmerzen zusammengepresst. Blut sickerte zwischen den Fingern seiner Hand hindurch, die er gegen die linke Achsel drückte.
    „Ich bin – okay“, schnaufte er, und obwohl sein Gesicht blass war und seine Augen trüb vor Qual, dachte sie, dass er wahrscheinlich recht hatte. Es tat zweifellos verteufelt weh, aber es würde – sollte – ihn nicht umbringen.
    Es hätte mich umgebracht. Leon hat mir das Leben gerettet.
    Und im Gefolge dieses Gedankens: Annette Birkin. Noch am Leben …
    „Diese Frau“, stieß sie hervor, und das Schuldgefühl ereilte sie noch im Umdrehen und Losrennen. „Ich muss mit ihr reden!“
    Ada hetzte um die Ecke und den Gang hinunter. Die Tür am Ende stand offen. Leon würde es überleben, er würde wieder werden, und wenn sie es schaffte, Annette Birkin einzuholen, dann würde dieser ganze gottverdammte Albtraum vorbei sein. Sie hatte die Aktenfotos studiert und wusste , dass es Birkins Frau war – und wenn die Frau nicht zufällig eine Probe bei sich trug, dann wusste sie hundertprozentig, wo eine zu finden war.
    Ada rannte durch die Tür und wäre um ein Haar in einem weiteren mit Wasser gefüllten Tunnel gelandet. Sie hielt inne, gerade lange genug, um zu lauschen und die Oberfläche des sich kräuselnden Morasts mit ihren Blicken abzusuchen. Keine spritzenden Laute, und noch immer schwappten Wellen zur linken Seite hin, wo eine an der Wand verschraubte Leiter zu einem Ventilationsschacht hochführte.
    Zum Kontrollraum.
    Ada sprang ins Wasser und bewegte sich auf die Leiter zu. Es gab einen Gang, der weiter geradeaus führte, aber das war eine Sackgasse; Annette hatte sich bestimmt für die Flucht nach oben entschieden.
    Rasch kletterte Ada die Metallsprossen empor und verbot es sich, an Leon zu denken (weil er okay war), während sie in den Schacht spähte und feststellte, dass er leer war. Frau Doktor rannte vermutlich immer noch, aber Ada war nicht scharf darauf, einer weiteren Kugel in die Quere zu kommen.
    Sie hastete durch den Schacht, warf einen kurzen Blick an den bewegungslosen, riesigen Ventilatoren am anderen Ende vorbei und kletterte über eine andere Leiter wieder hinunter. Der riesige, zweistöckige Raum, der die Klärmaschinerie beherbergte, war bar allen Lebens, so kalt, industriell und vollgestopft mit Equipment, wie Ada es erwartet hatte. Eine hydraulische Brücke überspannte den Raum, auf die Ebene hochgefahren, auf der Ada herausgekommen war – was bedeutete, dass Annette über die Westleiter hinuntergestiegen sein musste, der einzige andere Weg, der hier herausführte. Ada ging im Geiste die Wegepläne durch, während sie über die Brücke lief, und erinnerte sich, dass die bewusste Leiter in eine der Abraumgruben des Klär-Zentrums hinabführte –
    „Fallen lassen, du Miststück !“
    Die Stimme erklang hinter ihr. Ada blieb stehen und spürte einen innerlichen Schmerz – den Schmerz einer saftigen Ohrfeige für ihr Ego. Das zweite Mal binnen

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