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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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eine Tür auf.
    Bitte, sei offen, bitte … !
    Jill packte die Klinke, drückte sie, und die Metalltür öffnete sich in einen stillen, gut ausgeleuchteten, weiten Raum.
    Gott sei Dank!
    Dann sah sie den Mann auf der Hauptetage stehen, direkt unter dem Absatz, auf den sie getreten war. Sie hob die Beretta, schoss aber nicht, sondern taxierte ihn rasch, bevor sie die Waffe wieder senkte. Trotz seiner ramponierten und blutbespritzten Kleidung konnte sie anhand seiner angstvollen Miene erkennen, dass er kein Virusträger war … oder jedenfalls keiner, der sich schon verändert hatte.
    Jill spürte, wie sie beim Anblick einer anderen menschlichen Person Erleichterung überkam, und plötzlich wurde ihr bewusst, wie einsam sie gewesen war. Selbst einen unausgebildeten Zivilisten bei sich zu haben, genügte ihr in ihrer Lage schon; jemanden, dem sie – und der im Gegenzug ihr – helfen konnte …
    Sie lächelte zittrig und bewegte sich auf die Treppe zu, die zur Hauptetage hinabführte, während sie bereits ihre Pläne änderte. Sie mussten eine Waffe für ihn finden. Vor zwei Tagen hatte sie in einer Kneipe namens Jack eine alte Flinte gesehen, zwar ungeladen, aber wahrscheinlich konnten sie Patronen auftreiben, und es war nicht weit …
    … und gemeinsam können wir vielleicht eine der Barrikaden durchbrechen!
    Sie brauchte nur jemanden, der aufpasste und ihr half, ein paar von den Autos beiseite zu schieben.
    „Wir müssen hier raus“, sagte sie und zwang sich zu so viel Hoffnung, wie sie nur aufbringen konnte. „Es wird keine Hilfe kommen, jedenfalls vorerst nicht, aber wir beide … “
    „Sind Sie verrückt?“, unterbrach der Mann sie, und sein fiebriger Blick zuckte mal hier hin, mal da hin. „Ich gehe nirgendwo hin, Lady. Meine Tochter ist irgendwo da draußen, hat sich verirrt … “
    Er verstummte und starrte auf die Tür, durch die Jill gekommen war, als könnte er durch sie hindurchschauen.
    Jill nickte. Vermutlich stand er unter Schock. „Um so mehr ein Grund … “
    Wieder schnitt er ihr das Wort ab und erhob seine panische Stimme zu einem Brüllen, das durch den weiten Raum hallte. „Sie ist da draußen! Und wahrscheinlich ist sie so tot wie alle anderen – und wenn ich schon nicht für meine Tochter da rausgehe, müssen Sie verrückt sein, wenn Sie glauben, dass ich für Sie da rausgehe!“
    Jill klemmte die Beretta hinter ihren Rockbund, hob rasch die Hände und bemühte sich um einen beruhigenden Tonfall. „Hey, ich verstehe. Es tut mir Leid um Ihre Tochter, wirklich, aber wenn wir aus der Stadt hinauskommen, können wir Hilfe holen und zurückkommen – vielleicht versteckt sie sich irgendwo. Unsere beste Chance, sie zu finden, besteht darin, Hilfe zu holen.“
    Er wich einen Schritt zurück, und Jill konnte das Entsetzen unter seinem Zorn erkennen. Sie sah das nicht zum ersten Mal, diese falsche Wut, die manche Leute benutzten, um ihre Angst zu unterdrücken, und sie wusste, dass es ihr nicht gelingen würde, zu ihm durchzudringen.
    Aber ich muss es versuchen.
    „Ich weiß, dass Sie sich fürchten“, sagte sie sanft. „Ich fürchte mich ja auch. Aber ich bin … ich war eines der Mitglieder der Special Tactics and Rescue Squad – wir sind für Gefahrensituationen ausgebildet, und ich glaube wirklich, dass ich uns hier rausbringen kann. Sie wären sicherer, wenn Sie mit mir kämen.“
    Er wich einen weiteren Schritt nach hinten. „Fahr zur Hölle, du … du Miststück! “, spie er hervor. Dann drehte er sich um und rannte los, stolperte über den Betonboden davon.
    Auf der anderen Seite des Lagerhauses befand sich ein Container. Der Mann kroch hinein und zog keuchend seine Beine nach. Jill erhaschte nur einen flüchtigen Blick auf sein rotes, verschwitztes Gesicht, als er die Tür hinter sich zuzog. Sie hörte das metallische Geräusch eines Schlosses, gefolgt von einem gedämpften Ruf, der keinen Zweifel an seiner Entscheidung ließ.
    „Hauen Sie ab! Lassen Sie mich in Ruhe!“
    Jill verspürte selbst Wut, wusste aber, wie sinnlos sie war, so sinnlos wie zu versuchen, ihm weiter mit Vernunft beikommen zu wollen. Seufzend wandte sie sich um und ging zur Treppe zurück. Dabei bemühte sie sich, die Enttäuschung zu ignorieren, die sie zu übermannen drohte. Sie warf einen Blick auf ihre Uhr – es war 16.30 Uhr – und setzte sich hin. Sie ging die in ihrem Gedächtnis gespeicherte Karte der Raccooner Oberstadt durch. Wenn die übrigen Straßen ebenso überlaufen waren, würde sie in

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