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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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halblaut. Hier roch es wie ein Furz in einer Tüte voller Fische.
    Randy ließ sich ein paar Schritte zurückfallen und lief neben Carlos her. „Hast du was gesagt, Bruder?“
    „Ich sagte, hier stinkt’s“, murmelte Carlos. „Riechst du das?“
    Randy nickte. „Ja. Dachte, das wärst du.“
    „Haha, ich komm gleich um vor Lachen, cabrón “, versetzte Carlos süßlich. „Das heißt übrigens ‚guter Freund‘.“
    Randy grinste. „Ja, jede Wette. Und ich wette auch … “
    „Stehen bleiben! Und Klappe halten, da hinten!“
    Hirami befahl einen Stopp und hob eine Hand, um für Ruhe zu sorgen. Schwach konnte Carlos einen anderen Trupp hören, ein oder zwei Blocks weiter nördlich; Stiefeltritte auf Asphalt.
    Und einen Moment später konnte er noch etwas anderes hören. Stöhnen und Ächzen. Es kam von irgendwo vor ihnen, erst schwach, aber dann wurde es lauter. Als sei eine komplette Krankenhausbelegung auf die Straße gesetzt worden. Gleichzeitig wurde der üble Geruch stärker, noch schlimmer – und gleichzeitig vertraut, wie …
    „Ach du Scheiße!“, flüsterte Randy. Er erbleichte, und Carlos wusste genau wie Randy sofort, was der Geruch zu bedeuten hatte.
    Es war der Geruch eines menschlichen Leichnams, der in der Sonne verweste. Es war der Geruch des Todes. Carlos kannte ihn nur zu gut, aber nie war er so gewal tig gewesen, so alles überdeckend. Vor ihnen ließ Mitch Hirami unsicher die Hand sinken. In seinen Augen lag ein Ausdruck tiefer Beunruhigung. Die gequälten, wortlosen Stammeleien von Menschen, die Schmerzen litten, wurden lauter. Hirami schien etwas sagen zu wollen …
    … als ganz in der Nähe Schüsse aufklangen. Sie stammten von einem der anderen Trupps, und zwischen den Salven der Schnellfeuerwaffen konnte Carlos Männer schreien hören.
    „Sichern!“, rief Hirami und hielt beide Hände hoch, die Handflächen himmelwärts gedreht, seine Stimme kaum verständlich im Rattern der Kugeln.
    Eine gerade Reihe entstand, fünf Mann nach vorne gewandt, fünf nach hinten in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Carlos rannte, um an seine Position zu gelangen. Sein Mund war plötzlich trocken, seine Hände feucht. Die kurzen Salven aus Schnellfeuerwaffen nördlich ihrer Position übertönten, was da auch sonst noch zu hören sein mochte, aber der Gestank wurde definitiv schlimmer. Um seine Unruhe zu krönen, konnte Carlos in der Ferne noch weitere Schüsse hören, leise, ratternde Entladungen jenseits der näheren Schüsse – was auch immer da vorging, es klang, als sei der gesamte U. B. C. S. daran beteiligt.
    Carlos hielt das Gewehr schussbereit und suchte die leere Straße ab, die sich vor ihnen erstreckte. Sie endete drei Blocks weiter an einer T-Kreuzung. Ein mit einem 30-Schuss-Magazin geladenes M16 war kein Spielzeug, aber er fürchtete sich – wovor genau, das wusste er selbst noch nicht.
    Warum schießen die da drüben immer noch? Was steckt so viele Kugeln weg? Was ist es?
    Da sah Carlos den Ersten, eine Gestalt, die zwei Blocks vor ihnen regelrecht hinter einer Gebäudewand hervorstürzte. Eine zweite torkelte von der gegenüberliegenden Straßenseite heran, gefolgt von einer dritten, einer vierten – und mit einem Mal befand sich mindestens ein Dutzend Menschen auf der Straße – und kam auf sie zu. Sie torkelten und stolperten wie trunken.
    „Herrgott, was ist los mit denen, warum laufen die so?“
    Der Sprecher befand sich neben Carlos, sein Name war Olson, und er schaute hilfesuchend in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Auch Carlos warf jetzt einen Blick nach hinten und sah von dort mindestens zehn weitere Gestalten auf sie zutaumeln. Sie waren wie aus dem Nichts aufgetaucht. Gleichzeitig realisierte er, dass das Gewehrfeuer nördlich von ihrer Position immer seltener feuerte, die Pausen zwischen den Salven wurden länger.
    Carlos wandte sich wieder nach vorne, und die Kinnlade klappte ihm nach unten, so unerwartet kam das, was er sah und hörte.
    Die anderen waren mittlerweile so nahe, dass er individuelle Züge an ihnen ausmachen konnte, und ihr seltsames Heulen war jetzt klar zu vernehmen. Zerfetzte, blutbefleckte Kleidung … ein paar waren fast nackt, und sie alle hatten bleiche, rotfleckige Gesichter mit Augen, die nichts mehr sahen. Etliche von ihnen breiteten die Arme aus, als wollten sie nach den Soldaten greifen, die noch einen Block entfernt waren. Und noch etwas brannte sich in diesem Moment in Carlos’ Hirn ein: die unübersehbar gewordenen

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