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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Steuerknüppel legte. Das Motorengeräusch wurde um ein Vielfaches lauter, und langsam, ganz langsam, setzte sich das Flugzeug in Bewegung.
    „Bist du bereit?“, fragte er, ein Grinsen im Ton, und Claire brach vor Erleichterung fast zusammen, so weich wurden ihre Knie.
    „Dreißig … neunundzwanzig … achtundzwanzig … “
    Das Flugzeug schob sich vorwärts, unter eine niedrige Metallbrücke, die so nahe an der Tür war, dass Claire kleine Wellen sehen konnte, die sich an der Metallwandung brachen. Über ihnen ertönte ein lautes , dumpfes Geräusch, als habe die Brücke das Flugzeug gestreift, aber sie bewegten sich weiter, langsam und stetig.
    „Siebzehn … sechzehn … “
    Als Steve die Maschine ins offene Wasser lenkte, langte der Countdown bei zehn an … und dann war die Stimme zu weit entfernt, um sie noch verstehen zu können, und die Motoren wurden noch lauter, sie gewannen an Tempo. Die zunächst sanfte Fahrt wurde holprig, als sie über die Wellen kreuzten. Der Himmel war mittlerweile gerade hell genug, um Claire rechter Hand die Küste der Insel sehen zu lassen, felsig und tückisch. Niedrige Klippen, die sich wie raue Festungsmauern aus dem Wasser erhoben, säumten Rockfort zum großen Teil.
    Unmittelbar bevor Steve den Steuerknüppel nach hinten zog, um das schneller werdende Flugzeug in die Luft zu bringen, sah Claire die ersten Explosionen, eine Sekunde später von den zugehörigen Geräuschen gefolgt – eine Reihe tiefer, dröhnender Donnerlaute, die sich rasch entfernten und hinter ihnen zurückblieben, als Steve sie sanft in die Höhe brachte.
    Während sich das Frachtflugzeug in die Lüfte schwang, stiegen riesige Wolken schwarzen Rauches in die Morgendämmerung und warfen Schatten über die sich auflösende Anlage. Überall loderten Flammen empor, und obwohl sie den Grundriss der Insel nicht genau kannte, meinte Claire zu sehen, wie das Privathaus der Ashfords vom Feuer verschlungen wurde. Hinter den Überresten der Villa stieg ein gewaltiges orangefarbenes Licht auf. Es standen noch immer einige Bauten, aber plötzlich fehlten große Stücke davon, zu Schutt und Asche geworden.
    Claire holte tief Luft und atmete langsam aus, spürte, wie sich ihre verkrampften Muskeln zu lockern begannen. Es war vorbei. Eine weitere Umbrella-Einrichtung war Vergangenheit, als Folge der wissenschaftlichen Integrität, die sie verletzten, oder eines moralischen Vakuums, das ein elementarer Teil der Firmenpolitik zu sein schien. Claire hoffte, dass die gequälte, verquere Seele Alfred Ashfords endlich ihren Frieden gefunden hatte … oder was es auch sein mochte, das sie in Wirklichkeit verdiente.
    „Und? Wohin?“, fragte Steve lässig und so von ihren abschweifenden Gedanken abgelenkt löste Claire den Blick vom Seitenfenster, grinsend und bereit, den Piloten zu küssen.
    Steve fing ihren Blick mit dem seinen ein, grinste ebenfalls – und als sie einander in die Augen sahen und die Sekunden sich dehnten, ging ihr zum ersten Mal auf, dass er nicht einfach nur ein Junge war. Kein Junge hätte sie so angesehen, wie er sie jetzt ansah … und trotz ihres festen Entschlusses, ihn nicht zu ermutigen, wandte sie den Blick nicht ab. Er war ein gut aussehender Typ, keine Frage, aber sie hatte den größten Teil der vergangenen 12 Stunden damit zugebracht, ihn als nervigen kleinen Bruder zu betrachten – und darüber war nicht leicht hinwegzukommen, selbst wenn sie es wollte. Andererseits fühlte sie sich ihm, nach allem, was sie gemeinsam durchgemacht hatten, sehr nahe, auf eine solide, kraftvolle Weise – eine Zuneigung, die absolut normal schien und …
    Claire löste den Blickkontakt schließlich doch als Erste und sah weg. Sie waren seit gerade mal anderthalb Minuten frei und sicher – das wollte sie erst einmal für eine Weile verdauen, ehe sie sich über etwas anderes Gedanken machte.
    Steve richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Steuerung. Er war ein wenig rot geworden – und vom Dach her erklang ein weiteres Geräusch, wie schon vorhin im Hangar.
    „Was ist das?“, fragte Claire und schaute nach oben, als erwarte sie tatsächlich, durch das Metall hindurch etwas zu erkennen.
    „Keine Ahnung“, sagte Steve mit gerunzelter Stirn. „Da oben ist nichts, also – “
    KRAANTSCH !
    Das Flugzeug schien in der Luft zu hüpfen, und Steve beeilte sich, den Ruck auszugleichen, während Claire instinktiv nach hinten blickte. Das merkwürdige Geräusch war vom Frachtraum her gekommen.
    „Die

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