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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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immer noch sechs oder sieben Meter entfernt. Claire hielt sich an der Wand fest und wartete darauf, dass das Monster näher kam, ehe sie wieder losrannte. Zumindest war es langsam, das war immerhin ein Vorteil, aber sie musste sich etwas einfallen lassen, sie konnte nicht ewig im Kreis laufen.
    Sie beobachtete die Kreatur, konnte sie deutlich sehen … aber was als Nächstes passierte, war wie eine optische Täuschung. Das Ungeheuer senkte seinen silbrigen Kopf etwas …
    … und war plötzlich nur noch wenig mehr als anderthalb Meter entfernt, die Entfernung schrumpfte im Bruchteil einer Sekunde, und es ließ seinen rechten Arm niederfahren, der die Luft mit einem vernehmlichen Wuuusch teilte. Klingen blitzten auf …
    Claire dachte nicht nach, sie bewegte sich einfach. Ihr Magen saß ihr plötzlich im Hals, ihr eigenes Handeln war für sie nicht länger nachvollziehbar. Für einen Augenblick war sie nur ein Körper, duckte sich, sprintete – und dann war sie auf der anderen Seite des Flugzeugs, vorne bei den gestapelten Kisten, und schaute nach hinten, wo sich das Wesen langsam, langsam umdrehte.
    Ach, scheiß drauf! Das Flugzeug würde schon ein paar Löcher aushalten. Sie eröffnete das Feuer, jagte acht Neunmillimetergeschosse dicht hintereinander in die Brustmitte des Monsters – und alle trafen. Sie sah die schwarzumrandeten Löcher dort, wo sich sein Herz befunden hätte, wäre es ein Mensch gewesen. Kein Blut, nur feuchtes, dunkles Gewebe lag klaffend offen und bildete schaumige Klumpen um die Wunden. Die Kreatur blieb abrupt stehen – und ging nach etwa zwei Sekunden weiter, setzte einen langsamen Schritt nach dem anderen, unverändert auf sie fixiert.
    Panik traf Claire wie ein Messerstich. Muss hier raus, das Ding bringt mich um, muss Steve holen, eine andere Waffe vielleicht …
    Nein, das konnte sie nicht, und es würde auch nichts nützen, es würde alles nur noch schlimmer machen. Mr. X war für eine einzige Aufgabe programmiert gewesen: eine Virusprobe zu beschaffen. Claire vermutete, dass diese Kreatur speziell hinter ihr her war, und wenn sie den Frachtraum nun verließ, würde das Monster kurzerhand die Trennwand zerreißen und sie und Steve umbringen. So aber mochte wenigstens er eine Chance haben. Und Neunmillimeter war das schwerste Kaliber an Bord – wenn das Ding acht Treffer davon in die Brust wegstecken konnte, würde eine andere Waffe auch nicht mehr ausrichten.
    Versuch’s mit einem Kopfschuss, wie bei dem einarmigen Monster.
    Sie konnte es versuchen, aber sie hatte das Gefühl, dass etwas, das nicht blutete, sich vermutlich auch nicht blenden ließ. Seine Augen waren seltsam, vielleicht benutzte es sie nicht einmal zum Sehen … und dann war da noch der Umstand, dass sie sich in einem sich bewegenden Flugzeug befanden, das ruckte und schwankte. Wie sollte sie das Ungeheuer da ohne Zielvorrichtung anvisieren, geschweige denn treffen?
    All das ging ihr in etwa einer Sekunde durch den Kopf, und dann bewegte sie sich wieder, schob sich abermals dem Heck des Flugzeugs entgegen – hatte Angst zu rennen, Angst stillzustehen, fragte sich, wie lange es dauern mochte, ehe das Unding wieder auf sie zurannte, und was sie dann tun würde …
    Und das Ungeheuer senkte seinen Kopf wie zuvor, und wieder reagierte Claires Körper, aber es nahm auch schwach Gestalt an. Sie drückte sich von der Wand ab und rannte schräg auf das Monster zu!
    Wenn das nicht klappt, bin ich tot .
    Und sie spürte den frostigen Hauch seines sonderbaren Fleisches, als es an ihr vorbei schoss, so nahe, dass sie seinen Verwesungsgeruch riechen konnte – und dann standen sie auf der jeweils entgegengesetzten Seite der offenen Fläche, und das Ungeheuer drehte sich langsam, in einer fast mechanisch wirkenden Bewegung herum. Es hatte geklappt, wenn auch nur knapp. Wenn es nur eine Fingerbreit näher an sie herangekommen, wenn sie einen halben Schritt langsamer gewesen wäre, dann wäre es jetzt schon vorbei.
    Schusswaffen richteten nichts aus, sie konnte nicht weg, also musste die Kreatur verschwinden, aber wie ? Der Luftzug am offenen Ende des Frachtraums war stark, aber wenn sie es schon schaffte, ihm auszuweichen, dann würde er das schwere Monster auf keinen Fall packen … sie musste es aus dem Gleichgewicht bringen, es vielleicht zu der Öffnung locken und irgendwie zum Stolpern bringen, aber sie war nicht stark genug, um ihm einen Stoß zu versetzen.
    Denk nach, verdammt! Es kam wieder auf sie zu, einen Schritt,

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