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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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zwei. Sie wandte den Blick ab und ließ ihn über den Boden nahe der Öffnung huschen, suchte nach etwas, über das die Kreatur stolpern könnte, vielleicht die Hydraulikschiene …
    Die Hydraulikschiene.
    Sie diente dazu, schwere Kisten ans Heck des Flugzeugs zu befördern, damit sie ausgeladen werden konnten. Zwei der leeren Kisten standen sogar schon auf der Metallplattform am vorderen Ende der Schiene, nur ein paar Schritte von der Cockpittür entfernt. Die Kontrollschalter waren in die Wand eingelassen, direkt vor der Tür.
    Ist zu langsam, das kann nicht klappen. Allerdings war die Vorrichtung nur dann langsam, wenn sie eine schwere Ladung transportieren musste – wenn nur ein oder zwei leere Behälter auf der Plattform standen, wie schnell mochte sie sich dann bewegen? Sie musste an die Schalter herankommen, musste es ausprobieren …
    Da! Eine verschwommene Bewegung, und dann schwang der mit Dornen gespickte Streitkolben heran, sauste seitlich auf ihren Kopf zu. Claire sprang nach vorne und instinktiv zur Seite, aber nicht schnell genug. Die Dornen erwischten sie nicht, dafür aber der kräftige Unterarm des Monsters; schmerzhaft hieb er gegen ihr Ohr und fegte sie von den Beinen.
    Augenblicklich duckte sich die Kreatur und wollte mit dem rechten Arm zuschlagen, aber Claire war bereits in Bewegung, rollte sich in der Sekunde ab, da sie den Boden berührte. Die Handklingen trafen den Boden, Funken sprühten. Das Wesen heulte vor Zorn, als Claire auch schon auf die Beine kam und versuchte, ihr pochendes Ohr zu ignorieren, ebenso wie die winzigen schwarzen Punkte, die am Rande ihres Blickfelds tanzten. Stattdessen rannte sie auf die Hydrauliksteuerung zu, während sich die Kreatur erhob, abermals mit mechanischen Bewegungen und so emotionslos wie sie Sekunden zuvor noch außer sich gewesen war.
    Ein paar schnelle Schritte, und Claire sah hinab auf ein simples Kontrollfeld, Ein- und Ausschalter, ein Drehknopf, um das ungefähre Gewicht einzugeben, Knöpfe für vor und zurück, ein kleiner Monitor, ein Notschalter. Claire schaltete die Vorrichtung ein und drehte den Knopf bis zur Maximalgrenze, die bei knapp drei Tonnen lag.
    Sie warf einen Blick auf das Monster, das sich immer noch in sicherer Entfernung befand, und sah, dass es nur noch einen oder zwei Schritte tun musste, um der Plattform direkt im Weg zu stehen. Ihre Hand schwebte über dem blauen Schalter, der die Vorwärtsbewegung auslösen würde; mit rasender Geschwindigkeit musste die Plattform dann durch den Frachtraum schießen. Sie war auf drei Tonnen eingestellt, trug aber nur die beiden wenige Kilo leichten leeren Container – sie würde die Kreatur wie einen Grashalm niedermähen.
    Fast … fast … jetzt!
    Als die Kreatur beinahe auf der Schiene stand, drückte Claire den Knopf – und nichts passierte, gar nichts.
    Scheiße! Sie tastete wieder nach dem Einschalter, vielleicht hatte sie das Ding ja aus- anstatt eingeschaltet – und dann sah sie die Anzeige auf dem kleinen Bildschirm und stöhnte laut auf. Die schlichte Anweisung lautete: „Ladevorgang läuft – bitte auf Ton warten.“
    Lieber Gott, wie lange wird das wieder dauern?
    Das Wesen war noch sechs Meter entfernt, lief fast direkt auf der Schiene entlang. Eine bessere Chance würde sie vielleicht nicht bekommen, denn ein weiterer Schlag konnte sehr wohl ihren Tod bedeuten – aber wenn sie blieb, wo sie war, und die Kreatur erreichte sie, bevor das Transportsystem geladen war, würde sie zwischen der Wand und den Kisten festsitzen. Das Monster würde sie an der Cockpittür zu Brei schlagen.
    Davonlaufen?
    Hierbleiben?
    Claire zögerte eine Idee zu lange, und das Wesen war wieder in Bewegung. Es kam auf sie zu wie eine Naturkatastrophe, und es war zu spät, es blieb nicht einmal mehr Zeit, sich umzudrehen und ins Cockpit zu flüchten …
    Ping!
    Und die mit Dornen gespickte linke Hand des Monsters fuhr herab, genau in dem Moment, da Claire den Schalter drückte, die Augen geschlossen, sicher, dass die Welt gleich in einem Sturm aus Schmerz verschwinden würde …
    Aber da schoss die Kreatur brüllend von ihr fort. Die leeren Kisten rissen sie von den Beinen und schoben sie mit ungeheurer Macht davon. Bevor Claire auch nur begreifen konnte, dass ihr Plan aufging, gelangte das Wesen vor einen der heranrasenden Container, gerade so, um etwas Hebelwirkung zu erreichen, um dagegen zu drücken …
    … aber Claire wartete nicht, um zu sehen, welche von beiden Gewalten die stärkere war. Sie

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