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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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eröffnete wieder das Feuer. Zwei, drei Kugeln trafen den Kopf des Monsters, prallten von seinem gepanzerten Schädel ab – aber sie lenkten es auch ab. Die Kreatur rang noch eine halbe Sekunde und dann waren sie und die beiden Kisten verschwunden und stürzten in den dunkelblauen Himmel.
    Claire starrte eine Weile hinaus. Sie wusste, dass sie sich eigentlich ganz gelöst fühlen sollte vor Erleichterung – weil sie das Monster getötet, weil sie eine weitere Umbrella-Katastrophe überlebt hatte, weil sie endlich, endlich in Sicherheit waren … aber sie fühlte sich einfach nur ausgelaugt. Ihr ganzes Empfindungsvermögen schien zusammen mit Mr. X’ großem Bruder zum Heck hinausgeflogen zu sein.
    „Bitte, mach, dass es vorbei ist“, sagte sie leise, dann drehte sie sich um und öffnete die Tür zum Cockpit.
    Als sie die beiden Stufen zum Pilotenbereich hinaufsprang, warf Steve ihr mit gerunzelter Stirn einen Blick zu. „Was war los? Ist alles in Ordnung?“
    Claire nickte und ließ sich in den Sitz neben ihm fallen, völlig erschlagen. „Ja. Noch ein Punkt für die Guten. Oh, und die hintere Frachtraumluke hat sich verabschiedet.“
    „Soll das ein Witz sein?“, fragte Steve.
    „Nein“, sagte Claire und gähnte, von Erschöpfung übermannt. „Hey, ich ruh meine Augen kurz aus. Wenn ich einschlafe, weck mich in fünf Minuten, okay?“
    „Klar“, sagte Steve. Er wirkte immer noch verwirrt. „Die Luke ist … weg ?“
    Claire antwortete nicht, die Dunkelheit eilte schon herbei, um sie mit sich zu tragen, ihr Körper schien in den Sitz zu schmelzen …
    … und dann schüttelte Steve sie und wiederholte fortwährend ihren Namen.
    „Claire! Claire!“
    „Mh-ja“, murmelte sie, ganz sicher, dass sie nicht geschlafen hatte, als sie ihre Augen öffnete. Und sie fragte sich, warum Steve sie derart quälte – bis sie seinen Gesichtsausdruck sah und schlagartig wach war.
    „Was … was ist los?“, fragte sie und setzte sich gerade auf.
    Steve wirkte ernsthaft besorgt. „Vor einer Minute haben wir die Flugrichtung geändert und jetzt spricht die Steuerung nicht mehr an“, sagte er. „Ich weiß nicht, woran’s liegt, es gibt hier kein Funkgerät, aber alles andere funktioniert noch bestens – nur dass ich nicht mehr steuern oder die Höhe und Geschwindigkeit verändern kann. Es ist, als würden wir auf Autopilot fliegen – der sich nicht abschalten lässt.“
    Bevor sie etwas sagen konnte, ertönte von einem kleinen Monitor, der nahe der Cockpitdecke befestigt und ihnen zuvor nicht aufgefallen war, ein knisterndes Geräusch. Verzerrte Linien flackerten über den Schirm, doch als das Bild erschien, war es einigermaßen klar.
    Alfred!
    Es schien, als flöge er ebenfalls, er war im Vordersitz eines Zwei-Mann-Kampfjets oder etwas Ähnlichem festgegurtet. Sein Gesicht war immer noch mit Make-up verschmiert, seine Augen schwarz umrandet, und als er sprach, tat er es mit Alexias Stimme.
    „Ich bitte vielmals um Verzeihung“, schnurrte er, „aber ich kann euch jetzt nicht entkommen lassen. Es sieht so aus, als wärt ihr einem weiteren meiner Spielzeuge entgangen – wie ungezogen.“
    „Du Transvestiten-Freak“, fuhr Steve auf, doch Alfred hörte ihn entweder nicht, oder es kümmerte ihn nicht.
    „Genießt den Flug“, kicherte Alfred, und mit einem letzten statischen Summen erlosch das Bild auf dem Monitor.
    Claire starrte Steve an, der hilflos zurückstarrte, und dann schauten sie beide hinaus auf das Wolkenmeer und sahen schweigend zu, wie die ersten Sonnenstrahlen durchbrachen.
    Steve träumte von seinem Vater, als er plötzlich hochschreckte, weil er sich aus irgendeinem Grund fürchtete, und der Traum entglitt ihm, noch während ihm einfiel, wo er war. Claire schnarchte ganz leise und schmiegte sich näher an ihn, ihr Kopf ruhte auf seiner linken Schulter, ihr Atem strich warm über seine Brust.
    Oh , dachte Steve; er hatte Angst, sich zu bewegen, weil er sie nicht aufwecken wollte. Seite an Seite an der Cockpitwandung lehnend waren sie eingeschlafen und irgendwann offenbar näher zusammengerückt. Er hatte keine Ahnung, wie spät es war oder wie lange sie geschlafen hatten, aber sie waren immer noch in der Luft, und durch die Fenster fiel nach wie vor gedämpftes Sonnenlicht.
    Sie hatten eine Weile miteinander gesprochen, nachdem Alfred die Kontrolle über das Flugzeug übernommen hatte, aber nicht darüber, was sie am Ende ihrer Entführung tun würden. Claire hatte gemeint, es sei sinnlos, sich

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