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Resteklicken

Resteklicken

Titel: Resteklicken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meschner Moritz
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Frühstück. Doch so richtig »dicke« sind wir noch nicht wieder miteinander. Die Nacht hat Steffi bei Silvio verbracht, und ob die beiden tatsächlich nur »geredet« oder eventuell doch »Wiener-den-Willy« gespielt haben, kann ich leider nicht sagen. Genauso wenig wie ich eine Antwort darauf habe, was Steffi wirklich von mir will. Meine Gefühle schwanken da zwischen zweifelnder Hoffnung und hoffender Verzweiflung.
    Gott, bin ich poetisch.
    Fakt ist jedenfalls, dass meine immer mal wieder aufkeimende Hoffnung nur die Halbwertszeit eines Top-Model-Jurymitglieds hat. Kaum fasse ich einen positiven Gedanken, bin ich auch gleich darauf schon wieder in einem emotionalen Tief.
    Gott, bin ich ein liebeskranker Vollidiot.
    Ich schnippe meine Kippe auf den Boden, hole mein iPhone raus und gehe zu Facebook.
    Gott, habe ich gestern noch einen Scheiß gepostet.
    Moritz Meschner Sie gehöhrt zu mir wie ihr name an ddr Tür!! … – EGal, was war ::: am Ende bin ich ncihjt der Gelackmeierte .
    vor neun Stunden
    6 Personen gefällt das.
    Die Sabine lol!
    vor 2 Stunden
    André Langenfels Hey, Promille-Joe! Heute Abend ist Party und Alk angesagt! Und DU stehst mit auf der Gästeliste! … Wenn Du die Ausnüchterungszelle verlassen hast. ;-)
    vor 40 Minuten
    Das Schöne ist, dass ich schon wieder eine Freundschaftsanfrage habe. Dieses Mal von Erik. Dem Kumpel aus der Schule, dessen Motorrad ich geschrottet habe. Eine Nachricht ist seiner Anfrage hinzugefügt: »Hey, ­Moritz, in all dem Trubel habe ich vergessen, Deine Telefonnummer aufzuschreiben. Meld Dich doch mal! Is dringend!«
    Mach ich. Bestimmt. Morgen.
    Die Freundschaftsanfrage bestätige ich natürlich. Dann trinke ich mein Bier aus und mache mich auf den Weg zu Steffi.
    »Wieso hast denn du nichts dabei?«, empfängt sie mich an der Tür.
    »Meine Karte ist im Arsch.«
    »Egal«, sagt sie und zieht mich zu sich heran. »Machen wir es uns einfach ein bisschen vor dem Fernseher gemütlich und bestellen Pizza.«
    »Steffi, was … ich meine … wie stehen wir denn jetzt zueinander? Warum wolltest du mich sehen? Und warum bin ich hier, wenn ich dich doch … ich meine, wenn ich dich doch betrogen habe?«
    »Ich will nicht darüber reden, Moritz. Das habe ich dir schon gestern gesagt!«
    »Aber …«
    »Entweder du hältst die Klappe und bleibst hier … oder du kannst nach Hause fahren.«
    »Hierbleiben«, sage ich nach einer kurzen Pause.
    »Dann setz dich auf die Couch und hab einen schönen Tag!«
    Bevor ich einen schönen Tag haben kann, muss ich noch mal dringend aufs Klo. Dort setze ich mich, wie es Steffi mir damals beigebracht hat, auf die Schüssel und putze mir danach mit ihrer Zahnbürste die Zähne.
    Im Wohnzimmer platziere ich mich auf der Couch. Sofort legt Steffi ihren Kopf in meinen Schoß. Der Fernseher läuft. Irgendeine Volksmusikkapelle namens Die Cappuccinos trällert ein suizidförderndes Liedchen, das die launige Textzeile »Dich erkenn ich mit verbundenen Augen – nur an deiner Zärtlichkeit« beinhaltet. Der schmalzige Schmalzkopfsänger glaubt wohl, das käme bei Frauen gut an.
    »Müssen wir das gucken?«, frage ich.
    Bevor ich mich versehen kann, hat Steffi ihre Lippen auf meine geklebt und sitzt auf meinem Schoß.
    Wow.
    Ich bin beeindruckt, überrumpelt und gleich darauf in eine wilde Fummelei verstrickt, spüre, wie mein Hemd aufgeknöpft wird und sehe Steffis Nike-Pulli auf den Boden fliegen, und die Cappuccinos untermalen unser Vorspiel mit ihren Reimlexikon-Strophen.
    »Hey, ich weiß nicht, ob wir das …«
    »Klappe halten, hab ich gesagt!«
    Schneller als Mister Spock die Zahl Pi bis auf hundert Stellen hinterm Komma ausrechnet, ist meine Hose unten und Steffi nackt bis auf die Socken, und sie sitzt auf mir und stöhnt. Auch ich stöhne, allerdings aus drei völlig unterschiedlichen Gründen:
… schiebt sich ein Fahrstuhl neuer Schmerzen meinen Nacken zum Kopf hinauf.
… wurden die Cappuccinos gerade von den Rand­fich­ten und ihrem »Holzmichl« abgelöst.
… bin ich mir nicht ganz sicher, ob mein kleiner Peter innerhalb dieser kurzen Zeit und aufgrund meines körperlichen Zustands auch wirklich auf seine beeindruckende Gesamtlänge ausgefahren wurde.
    »Nicht nachdenken, entspann dich einfach«, raunt mir Steffi ins Ohr.
    Würde ich ja gerne. Aber so einfach ist das bei den Randfichten nun mal nicht. Ich schaue beiläufig nach unten, kann aber nicht viel erkennen. Die Frage ist: Lebt denn der alte Schwanzmichl noch? Die Antwort

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