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Resteklicken

Resteklicken

Titel: Resteklicken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meschner Moritz
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beim Initialenvergleich aufgefallen sein, dass die beiden nicht zueinander passen: Steffi und Silvio. S+S. SS! Das geht ja wohl mal gar nicht! Unsere Vornamen hingegen gehören zusammen wie ein XXL -Schnitzel und ein Herzinfarkt. Steffi und Moritz. SM. Hmm, na gut, womöglich ist das auch nicht die glücklichste Buchstaben-Kombi aller Zeiten, aber zumindest deutlich lebens- und liebesbejahender als die Abkürzung SS . Jedenfalls bringt sie mich wieder auf den Gedanken, dass ich mit Steffi ja noch etwas vorhabe. Was für ein Versager Silvio auch immer ist, im Bett muss er es garantiert gebracht haben, sonst hätte Steffi auch gleich bei mir bleiben können. Heute ist ganz klar die härtere Gangart angesagt. Kein Kuschelsex, kein Blümchengeschmuse mit Festhalten und Streicheln oder so. Nur purer, geiler Porno-Pogo, und alle Atzen werden neidisch, weil ich Steffi sexgottmäßig bearbeite mit meinem Dingerlingerling.
    Warum ist mir bloß so unangenehm heiß, wenn ich dar­­an denke?
    Puh.
    Lieber noch ’ nen großen Schluck Bier.
    Ich glaube, ich setze mich zu sehr unter Druck.
    Vielleicht sollte ich mal kurz die Augen zumachen und ein bisschen entspannen. Runterkommen. Kraft sammeln für später.
    Ich schließe die Augen. Schon besser. Es ist angenehm dunkel, und nur das leise Gekloppe von belgischem Muskelfleisch auf ein asiatisches Kampfsportlergesicht bleibt übrig.
    Und wird langsam leiser.
    Und leiser.
    Und leiser.
    Als ich irgendwann gemeinsam mit Jean-Claude Van Damme eine FarmVille-Kuh verdresche, schrecke ich auf.
    Da im Fernsehen schon wieder der Anfang von »Blood­sport« läuft, muss ich entweder eingeschlafen und dies hier eine Wiederholung sein, oder ich bin ein paar Stunden in die Vergangenheit gereist und werde nun als Gefangener einer Zeitschleife bis in alle Ewigkeit einen stumpfen Martial-Arts-Film gucken, den ich sowieso schon auswendig kenne.
    Mir ist kalt.
    Ich schüttle mich wie ein nasser Hund und schaue auf die Uhr neben dem Fernseher. Kurz nach eins. Wo zur Hölle ist Steffi?
    Ich trinke die Bierplörre in meiner Flasche auf ex und schüttle mich erneut. Dann stehe ich auf. Keine besonders gute Idee, denn sofort wird mir schwindlig, und ich habe einen Moment lang das Gefühl, als müsse ich kotzen.
    Nach ein paar Sekunden geht es mir etwas besser, und ich öffne die Tür zum Flur. Immer noch brennt Licht, nur ist Steffi jetzt nicht mehr da, und ich kann sie auch nirgendwo anders finden.
    Wieder zurück im Wohnzimmer, nehme ich mein iPhone. Eine SMS . Von Steffi:
    Hey, ich bin noch mal los. Muss mit ihm reden. Kannst gerne bei mir schlafen, das wird etwas dauern. Wenn du willst, frühstücken wir morgen zusammen. Lg

    Das darf doch wohl nicht wahr sein! Sie ist tatsächlich zu Silvio gefahren! So eine falsche Schlange! Und ich Idiot habe noch gedacht, dass wir … Hey, jetzt mal ganz friedlich! Alles ist in Ordnung! Du bist bei ihr, und sie hat ja auch geschrieben, dass wir morgen zusammen frühstücken können. Und »Liebe Grüße« bestellt sie mir noch obendrauf.
    Alles ist in BESTER Ordnung!
    Ich hole eine Flasche Wein aus dem Kühlschrank und trinke sie in einer halben Stunde leer. Dann trinke ich noch eine.
    Irgendwann lege ich mich ins Bett und versuche mir vorzustellen, wie ich es Steffi doggy-style besorge. Blöder­weise sehe ich immer nur das Gesicht von Silvio vor mir, also höre ich auf. Ich bin raketenvoll und poste noch irgendwas bei Facebook.
    Der Rest ist Testbild.
    Als ich am nächsten Morgen aufwache, explodiert eine Pfanne Handgranaten in meinem Schädel, und mein Gehirn fährt Autoskooter. Das ist kein einfacher Kater mehr, das ist die Mutter aller Dehydrationen!
    Obwohl mir jeder Arzt der Welt selbst Blinzeln als körperliche Aktivität bescheinigen und demnach verbieten würde, stehe ich auf und zittere rüber in die Küche. Dort werfe ich als Erstes die Kaffeemaschine an und übergebe mich als Zweites ins Waschbecken. Ganze fünf Minuten spüle ich mir danach den Mund mit kaltem Wasser aus, bevor ich mir endlich einen Kaffee und eine Zigarette genehmige. Der Kaffee schmeckt wie das Fußbadwasser eines indischen Gurus. Und die Zigarette nach Kehlkopfkrebs. Immer noch dreht sich alles. Ich könnte jetzt einen Zivi gebrauchen.
    Genau in diesem Moment höre ich das Ratschen eines Schlüssels in der Wohnungstür.
    »Morgen«, ruft Steffi aus dem Flur.
    »Morgen«, krächze ich.
    »Wie siehst DU denn aus?«, bemerkt sie leicht schockiert, als sie um die Ecke in die Küche

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