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Resteklicken

Resteklicken

Titel: Resteklicken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meschner Moritz
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würde.
    »Das wird so nix. Lass mich ma lieba!«
    Ich lege sie auf den Rücken, schiebe nach ein paar Versuchen ihren Rock hoch und ihren Slip beiseite und beginne an ihr rumzulecken wie ein wildes Muli an einem Salzstein. Anstelle eines soliden Sex-Gestöhns bekomme ich umgehend die Satzbausteine »Musst treffen« und »Das is mein Oberschenkel« vor den Latz geknallt.
    »Oh, sorry «, lalle ich und versuche mich in diesem Licht neu zu orientieren.
    Dass ich jetzt geographisch richtigliege, merke ich dar­­an, dass ich einen Brechreiz bekomme.
    »Alle okay da umten? Du hörst ja auf.«
    Wieder erhellt sich für einen kurzen Augenblick die Umgebung, so als machte jemand ein Foto von uns.
    Bevor ich mich noch direkt zwischen ihre Beine übergebe, drehe ich Laura um und stecke ihr meine schlaffe Nudel irgendwo hinten in ihren Kochtopf.
    »Na, so magst du ’ s!«
    »Jaaa«, stöhnt sie lustlos und fake.
    Noch ein Blitz.

Das Telefon muss schon eine ganze Weile klingeln, denn als ich aufwache, erinnere ich mich noch für ein paar Sekunden an zwei bimmelnde Arschbacken, die ich wohl im Traum vor mir gesehen habe. Ich blicke mich um und stelle nur mäßig überrascht fest, dass ich in Unterhosen auf Andrés Couch liege. Mir gegenüber im Bett knautscht Max gerade sein Gesicht in die von Mutter Natur vorgesehene Normalform. Dann nimmt er den Hörer des Fetznetz­telefons ab.
    »Ja? … Hä? … Wo seid ihr denn? … Wieso? … So ein Quatsch! … Warte mal.«
    Max hält den Hörer ein Stück weg und guckt mich benommen an.
    »Hast DU heute früh Bier aufs Bett geschüttet?«
    »Nee.«
    Er hält den Hörer wieder an sein Ohr.
    »Hat er nicht. … Warte mal.«
    Wieder schaut er mich an.
    »André sagt, du hast.«
    »Nee.«
    »Er sagt, er hat nicht. … Aha? … Echt? … Krass! … Na gut. … Okay. … Bis später.«
    Max legt auf und lässt sich wieder ins Bett fallen.
    »Was war denn?«
    »André sagt, er sei heute früh aufgewacht, und du standest vor dem Bett und hast Bier draufgeschüttet. Und dann wäre wohl auch Sascha aufgewacht, und die hätten dich angesprochen, aber du hättest nicht reagiert, sondern nur so wie ein Zombie dagestanden und es regnen lassen.«
    »Gibt’s doch gar nicht.«
    »Und dann wollten sie mich auch wecken, aber ich habe wohl zu fest geschlafen, und da sie schon mal wach waren, und du dich wieder hingelegt hast, konnten sie nicht mehr in dem Bett bleiben und sind aufgestanden und los, und jetzt sind sie bei Sascha und gucken DVD .«
    »Is ja krass«, murmle ich und versuche, mich an irgendetwas zu erinnern, aber mein Gehirn ist löchrig wie ein großporiger Schwamm. » ICH soll Bier auf DAS Bett geschüttet haben? Absichtlich?«
    »Was weiß ich«, sagt Max, doch plötzlich dämmert es ihm, und er springt auf und feuert die Bettdecke auf den Boden. »Bäh! Bähbähbäh!«
    »Deswegen musst du keinen Schwachkopfindianertanz aufführen!«
    »Du bist so eklig, Meschner!«
    Spontan greife ich eins der beiden großen Kissen, unter denen ich anscheinend geschlafen habe, und werfe es nach ihm. Dann nehme ich mir eine Zigarette aus der Schach­tel auf dem Couchtisch.
    »Wo sind eigentlich MEINE Kippen? Und wo sind überhaupt meine Sachen?«
    »Tja, witzige Geschichte«, fängt Max an zu grinsen. »Also für UNS !«
    »Wieso? Was war denn?«
    »Also, deine Brieftasche und dein Handy sind da drüben in dem Rucksack.«
    Mein Blick fällt auf ein durchnässtes blaues Stoff-Etwas, das zusammengeknautscht in der Ecke liegt.
    »Hä? Wem gehört der?«
    »Weiß kein Mensch. Du bist heute Nacht mit dem Rucksack gekommen. Und Sascha hat vorsichtshalber reingeguckt. Wie gesagt, Brieftasche und Handy sind drin.«
    »Und meine Klamotten auch?«
    »Nö«, sagt Max, und dann muss er plötzlich eine kurze Pause machen, weil er offensichtlich kurz vor einem Lachanfall steht. »Du bist nur in Unterhose reingekommen!«
    Ich sehe wahrscheinlich gerade aus wie ein mittelalterlicher Bauer, dem von einem Zeitreisenden verklickert wird, dass die Erde eine Kugel ist. Und der Zeitreisende ein Zeitreisender. Max keucht bereits vom vielen Lachen, und ich, ich bleibe sitzen und gucke mittelalterlich doof. Erst jetzt fühle ich, dass die Couch unter mir pitschnass ist. Ich muss wohl durch den Regen gelaufen sein.
    »Ich bin doch nicht wirklich nur in Unterhose hier aufgetaucht!«
    »Doch, biste«, prustet er.
    Obwohl ich weiß, dass Max mich natürlich nur verarscht, überkommt mich plötzlich ein seltsam ungutes Gefühl. Ich

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