Retter eines Planeten - 16
Fisch von einem Menschen teilte mit mir die Erinnerung an wundervolle in einer fremdartigen Welt verbrachte Jahre!) Jay Allison sah mißmutig drein. „Das war doch vor vielen Jahren. Ich war damals ein Baby. Mein Vater stürzte auf einer Vermessungsexpedition über dem Hellers ab. Gott allein weiß, welcher Teufel ihn geritten hatte, als er mit einem leichten Flugzeug in diese Wirbelwinde flog. Ich überlebte den Absturz rein zufällig und wohnte bei den Waldmännern, bis ich dreizehn oder vierzehn war. So hat man mir wenigstens gesagt. Ich erinnere mich an kaum etwas. Kinder passen nicht besonders gut auf.“
Forth beugte sich über den Schreibtisch. „Sie sprechen doch ihre Sprache, nicht wahr?“
„Früher. In Hypnose könnte ich mich vielleicht daran erinnern. Warum? Soll ich etwas übersetzen?“
„Eigentlich nicht. Wir denken eher daran, Sie auf eine Expedition zu den Waldmännern zu schicken.“
(Ich beobachtete Jays bestürztes Gesicht. Gott, welch ein Abenteuer, dachte ich. Ob es ihnen recht wäre, wenn ich mit ihm ginge?) „Es wäre natürlich ein mühsamer Treck. Sie wissen ja, wie es im Hellers ist. Aber ehe Sie zum Gesundheitsdienst kamen, waren Sie doch sehr viel in den Bergen.“ „Solch kindische Hobbys habe ich schon lange aufgegeben, Sir“, erwiderte Jay steif.
„Wir würden Ihnen die besten Führer zur Verfügung stellen, Darkovaner und Terraner. Aber sie könnten etwas nicht tun, das wir von Ihnen erwarten. Sie kennen die Waldmänner, Jay. Sie könnten sie dazu überreden, das zu tun, was sie nie vorher getan haben.“
„Und was wäre das?“ fragte Jay Allison mißtrauisch.
„Aus den Bergen herauskommen. Uns Freiwillige schicken, Blutspender. Wenn wir genug Blut zur Verfügung hätten, könnten wir die Abwehrstoffe herausfiltern und sie rechtzeitig künstlich herstellen, um die Epidemie von Anfang an niederzuhalten, damit sie erst gar nicht richtig zum Ausbruch kommt. Es ist eine ganz heikle Mission, Jay, und höllisch gefährlich, aber jemand muß gehen, und ich fürchte, Sie sind der einzige, der dafür wirklich geeignet ist.“
„Mir gefällt mein Vorschlag besser. Bomben auf die Waldmänner und den Hellers, damit beides vom Planeten verschwindet.“ Jays Miene war ganz Ablehnung, aber als er sich dessen bewußt war, schwächte er ab: „So habe ich es natürlich nicht gemeint. Theoretisch sehe ich die Notwendigkeit natürlich ein, nur…“ Er schluckte heftig.
„Bitte, sagen Sie doch, was Sie sagen wollten.“
„Ich überlege mir, ob ich wirklich so qualifiziert bin, wie Sie glauben. Nein, unterbrechen Sie mich nicht. Ich finde die Einheimischen von Darkover ekelhaft, auch die Menschen. Und die Waldmänner…“
(Allmählich wurde ich ungeduldig und wütend. „Drehen Sie doch endlich diesen verdammten Film ab!“ zischte ich Forth an. „Sie können doch diesen Burschen nicht zu einem solchen Auftrag wegschicken! Ich würde eher…“ „Halten Sie den Mund und hören Sie zu!“ fauchte Forth.
Das tat ich.)
*
Jay Allison ärgerte sich, weil Forth ihn nicht einmal erklären ließ, weshalb er sich sogar geweigert hatte, im Medizinischen College zu unterrichten, das die Terraner für die Darkovaner eingerichtet hatten. Forth unterbrach ihn gereizt: „Das wissen wir doch alles. Ihnen scheint noch nie der Gedanke gekommen zu sein, wie unbequem es für uns ist, daß diese lebenswichtigen Kenntnisse ausgerechnet bei dem Mann zu finden sind, der zu stur ist, sie zu benützen?“ Jay blinzelte nicht einmal zu einem solchen Vorwurf, unter dem ich mich gewunden hätte. „Das wußte ich schon immer, Doktor“, antwortete er. Forth holte tief Atem. „Dann wollen Sie also im Moment nicht, Jay. Aber was wissen Sie von angewandter Psychodynamik?“
„Leider nur ganz wenig.“ Allison machte nicht den Eindruck, daß es ihm leid täte. Die ganze Unterhaltung langweilte ihn tödlich.
„Darf ich einmal ziemlich grob und persönlich werden?“
„Bitte. Ich bin absolut nicht empfindlich.“
„Schön. Doktor Allison, Sie sind im Grunde ein Mensch, der sehr zurückhaltend ist und an Verdrängungen leidet. Solche Menschen haben meistens eine klar umrissene subsidiäre Persönlichkeit. In neurotischen Personen dieses Typs entwickelt sich oft ein Syndrom, das wir als multiple oder alternierende Persönlichkeit bezeichnen.“
„Ich kenne ein paar der klassischen Fälle. Gab es da nicht einmal eine Frau mit vier verschiedenen Persönlichkeiten?“
„Genau. Aber Sie sind kein Neurotiker, und
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