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Retter eines Planeten - 16

Retter eines Planeten - 16

Titel: Retter eines Planeten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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wie können ausgerechnet Sie diese Wesen als nichtmenschlich bezeichnen, nachdem doch gerade Sie diese Erfahrungen mit ihnen gemacht haben? Und übrigens, bis die Galaktische Gesundheitsbehörde zu einer Entscheidung kommt, ist wahrscheinlich die Hälfte aller anerkannten menschlichen Wesen auf Darkover tot! Wir brauchen eine viel bessere Lösung.“
Er schob seinen Stuhl zurück und sah zum Fenster hinaus. „Die politische Situation wollen wir hier unberücksichtigt lassen. Sie sind an der terranischen Politik nicht interessiert, und ich bin auch kein Fachmann. Aber man müßte blind, dumm und taubstumm sein, um nicht zu wissen, daß Darkover sich gegen unwiderstehliche Kräfte stemmt. Die Darkovaner sind uns in einigen nichtgegenständlichen Wissenschaften sehr überlegen, und bis jetzt geben sie auch nicht zu, daß die Terraner ihnen irgend etwas Gutes und Nützliches hätten bringen können. Aber sie wissen und erkennen es auch an, daß unser“ medizinische Wissenschaft viel besser ist als die ihre.“
„Sie haben ja praktisch gar keine.“
„Ja, genau. Und da könnte die erste Bresche geschlagen werden. Vielleicht erkennen Sie die Bedeutung dieser Tatsache nicht, aber der Legat hat von den Hasturs persönlich ein Angebot bekommen.“
„Soll ich mich davon beeindruckt fühlen?“ murmelte Jay Allison. „Auf Darkover sollten wir ganz verdammt beeindruckt sein, wenn sich die Hasturs herbeilassen, von etwas Notiz zu nehmen.“
„Ich hörte, sie seien Telepathen oder etwas dergleichen.“
„Telepathen, Psychokinetiker, Parapsychologen, ungefähr alles, was auf dieser Linie liegt. Sie sind sozusagen die Götter von Darkover. Und einer von den Hasturs, zugegeben, ein ziemlich junger und unbedeutender, der Enkel des Alten, kam persönlich zum Legaten ins Büro. Persönlich! Er machte das Angebot, wenn der Gesundheitsdienst der Terraner den Darkovanern helfen wollte, das Waldmännerfieber auszurotten, dann wären die Hasturs bereit, ausgewählte Terraner als Matrixmechaniker auszubilden.“
„Guter Gott!“ rief Jay. Von einer solchen Konzession hätten die Terraner ja nie zu träumen gewagt! Seit mehr als hundert Jahren hatten sie versucht, wenigstens andeutungsweise Kenntnisse dieser mysteriösen MatrixWissenschaft zu kaufen, zu stehlen oder sonstwie zu erwerben. Diese merkwürdige Technik konnte Materie in rohe Energie umwandeln und umgekehrt, und zwar ohne Abfälle, in Gestalt von Spaltprodukten und ohne Zwischenstadien und Produktionsstufen. Die Matrixmechaniker hatten Darkover praktisch immunisiert gegen die Verlockung der technischen Wunder der Erde.
„Ich persönlich bin der Meinung, diese Wissenschaft wird überbewertet, aber den Propagandawert erkenne ich natürlich“, meinte Jay.
„Und den humanitären Wert des Heilens selbstverständlich auch.“ Jay Allison zuckte die Achseln. „Mir scheint, der Kern der Sache ist doch der, ob wir das 48-Jahre-Fieber heilen können.“
„Bis jetzt noch nicht. Aber wir glauben eine Spur gefunden zu haben. Während der letzten Epidemie entdeckte ein terranischer Wissenschaftler einen Blutabstrich von einem Waldmann, in dem Antikörper gegen dieses Fieber festgestellt wurden. Gewinnt man daraus ein Serum, könnte es gelingen, die virulente epidemische Form der 48 Jahre in eine milde Form abzuschwächen. Leider starb dieser Wissenschaftler während der Epidemie, ohne daß er seine Arbeit beenden konnte, und seine Notizen wurden erst in diesem Jahr durchgesehen. Wir haben jetzt hier auf Darkover achtzehntausend Männer mit ihren Familien. Jay, wenn wir zu viele von denen verlieren, werden wir uns aus Darkover zurückziehen müssen. Eine Garnison professioneller Händler könnten die Regierungsbosse vielleicht noch verschmerzen, aber eine ganze Kolonie? Von dem verlorenen Prestige ganz zu schweigen, wenn die vielgerühmte terranische Medizin die Darkovaner nicht einmal vor einer Epidemie retten kann. Wir haben genau noch fünf Monate Zeit. In dieser Zeit können wir kein synthetisches Serum entwickeln. Wir müssen uns an die Waldmänner wenden. Deshalb habe ich Sie ja auch gerufen. Sie wissen mehr über sie als sonst ein lebender Terraner. Sie haben acht Jahre in einem ihrer Nester verbracht.“
    *
    (In Forths dunklem Büro setzte ich mich aufrechter, denn ein Blitz wiederkehrender Erinnerung durchzuckte für den Bruchteil einer Sekunde den Nebel des Nichterinnerns. Jay Allison mußte einige Jahre älter sein als ich, aber wir hatten nur eines gemeinsam. Dieser kalte

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