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Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Schiffe. Das Schwerefeld des Raumbootes endete jedoch vor der Schleuse
des edirianischen Schiffes. Sentenza deaktivierte die Gravoprojektoren, sodass
alle auf die Aggregate der Raumanzüge umschalten mussten. Auf der Entaxa mussten wirklich nur noch Notaggregate laufen.
    Sentenza lugte in den Gang hinein und fuhr plötzlich zurück. Unwillkürlich
entfuhr ihm ein kleiner Aufschrei. Mit Entsetzen starrten alle Mitglieder des
Außenteams auf das Schauspiel.
    Dann schwebte der grausam entstellte und aufgerissene Körper eines Edirianers
an ihnen vorbei.

    »Was passiert da genau?«, murmelte Weenderveen und hockte ratlos im
Sessel des Kommandanten in der engen Zentralkabine der Ikarus . »Ich
höre nur den Helmfunk und die Leute sind etwas einsilbig.«
    »Aktivieren Sie die Übertragung der Helmkameras!«, krachte die
Stimme Sentenzas aus den Lautsprechern. »Dann können Sie sehen, was
wir sehen – und dann werden Sie sich wünschen, lieber einen netten
Film eingeschaltet zu haben!«
    Der Pentakka tappte mit einem seiner Gliedmaßen auf einen Sensor. Vier
Bildschirme wurden hell und übertrugen die Bilder aus dem Blickwinkel der
vier Akteure in der Schleuse. Trooid trug seine Kamera in seinen Augen und benötigte
selbstverständlich an sich keinen Schutzanzug; da das Biomolplast seines
Körpers jedoch ebenfalls empfindlich auf Vakuum oder andere Atmosphären
reagierte, wurde ihm die fachgerechte Nutzung eines Raumanzuges in seiner Programmierung
– wenn möglich – nahe gelegt.
    Weenderveen sah auf allen vier Bildschirmen den zerfasert wirkenden Leib eines
Edirianers durch die Schwerelosigkeit gleiten. Es sah so aus, als wäre
er durch scharfe Klauen aufgerissen worden, und das bereits vor geraumer Zeit.
Der ansonsten so pralle Körper des Außerirdischen sah eingefallen
aus. Weenderveen schluckte mühsam. Er hatte schon den Raumsprung noch nicht
ganz verdaut, da war ihm dieser Anblick nun wirklich nicht recht. Obwohl das
Training auch die Konfrontation mit psychisch schwierigen Situationen beinhaltet
hatte, die durch den Anblick von Verwundungen entstehen könnten, war es
etwas anderes, dies nun in der Realität präsentiert zu bekommen. Weenderveen,
der gerade etwas flüssige Nährlösung zu sich genommen hatte,
schluckte erneut und heftig.
    »Wünschen Sie einen Behälter zur Aufnahme Ihres Mageninhaltes?«,
erkundigte sich der Pentakka mitfühlend. Weenderveen wandte den Blick von
den Bildschirmen ab. »Nein«, würgte er tapfer hervor, »das
wird schon gehen.«
    Der Pentakka raschelte befriedigt. »Es freut mich. Angesichts des Psychogramms,
das ich von Ihnen erstellt habe, hatte ich ernsthafte Befürchtungen, dass
Sie den Beanspruchungen dieses Berufes nicht gewachsen seien. Ich bin zwar etwas
enttäuscht, dass mein Psychogramm nicht ganz stimmig war, aber dafür
bin ich ja auch nur ein Student und muss noch viel lernen. Immerhin zeigt es
aber, dass die menschliche Spezies außerordentlich adaptionsfähig
ist. Da ich hier mit Menschen zusammenarbeite, hilft mir diese Erfahrung, meine
wissenschaftlichen Parameter neu zu definieren und ...«
    Der Pentakka unterbrach sich und wedelte mit seinen Gliedmaßen. Er wirkte
interessiert und aufgeregt.
    »Sehen Sie, mein Freund! Aus dem Körper des Edirianers hängt
ein Stück der Lunge! Sie muss bei einer Auseinandersetzung herausgerissen
worden sein! Dort ein Teil ... und hier haben wir tatsächlich etwas von
den dicken Adern, die zu den beiden edirianischen Herzen führen, sehen
Sie, da drüben! Ich habe einen Schnellkurs in Xenoanatomie belegt, wissen
Sie! Ammoniakatmende Wesen haben zum Beispiel besonders widerstandsfähige
Lungen. Es ist faszinierend, sich dies einmal aus der Nähe anzusehen!«
    Ein würgendes Geräusch ertönte, als Weenderveen sich über
die Armaturen des Captains erbrach. Der Pentakka musterte diesen Vorgang etwas
irritiert und reichte dem Mann ein Tuch. Weenderveen ergriff es wortlos und
wischte sich über den Mund, Thorpa einen absolut vernichtenden Blick zuwerfend.
    »Nun, mein Psychogramm war dann doch nicht so falsch«, murmelte dieser,
als Weenderveen aus der Zentrale wankte. Dann blickte er auf die verklebte Tastatur
und griff seufzend zu einem Reinigungsset. »Das nächste Mal behalte
ich meine Analysen besser für mich.«
    Dann deaktivierte er die Bildschirme, um sie feucht reinigen zu können.
    Er verpasste so einiges.

    »Wir werden

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