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Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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der Edirianer
noch in den Händen hielten. DiMersi schloss das Schott von innen und sicherte
es.
    Sentenza schob die Körper beiseite, damit Anande sie an den Wänden
verankern konnte. Er näherte sich dem Kommandopult.
    »Der Zentralcomputer bekommt noch etwas Energie ... Moment, ich rufe das
Lagermanifest auf. Ahja, 31 Somank-Kampfstiere. Wie ich den Spezifikationen
entnehmen kann, alles sehr unfreundliche Zeitgenossen ... hm ...«
    Sentenza machte einen sehr besorgten Gesichtsausdruck. Trooid gesellte sich
zu ihm.
    »Was ist?«
    »Nach den internen Sensoren zu urteilen, herrscht im ganzen Schiff Methan/
Ammoniak-Atmosphäre. 21 der Kampfstiere sind aber nur für Sauerstoffatmosphären
gedacht.«
    »Dann dürften sie mittlerweile tot sein. Ist noch ein Logbucheintrag
zu lesen?«
    Sentenza drückte einige Sensorfelder. Ein Text erschien auf dem Monitor.
    »Ja ... offenbar gab es bei den energetischen Absperrungen im Laderaum
ein Problem, ein paar Stiere brachen aus, tobten durch das Schiff, befreiten
dadurch die anderen ... die Mannschaft flutete das Schiff mit der Atmosphäre,
woraufhin die Mehrzahl der Kampfstiere erstickte. Weitere fünf wurden in
den Gängen erlegt.«
    »Ich zähle hier die toten Körper von drei Wesen, die wohl der
Kategorie Kampfstiere zuzuordnen sind«, schaltete sich Dr. Anande ein.
Für ihn gab es bis jetzt nichts anderes zu tun, als Leichen einzusammeln,
was ihn nicht gerade glücklich machte.
    »Das heißt, zwei leben vielleicht noch.«
    »Ja. Und wir sollten so schnell wie möglich von diesem Schiff verschwinden!«,
erklärte Anande hastig. Die Verletzungen der Edirianer hatten ihm einen
gehörigen Schrecken eingejagt.
    »Kaum!«, warf Sentenza ein und wies auf das Schiffsmanifest. »Denn
wenn ich richtig gezählt habe, fehlt uns auch noch ein Besatzungsmitglied.
Und zwar die Bordkönigin.«
    Anande schluckte. In der matriarchalischen Gesellschaft der Edirianer war die
Bordkönigin so viel wie die gute Seele des Schiffes. Sie hatte keine direkte
Befehlsgewalt über die technischen Vorgänge, doch war ihre bloße
Anwesenheit nötig, um die aggressiven Triebe der männlichen Edirianer
unter Kontrolle zu halten. Die wenigen edirianischen Frauen – auf 100 Männer
kam eine Frau – galten in der Gesellschaft der Methanatmer als Heilige.
Sie bestimmten die Politik und stellten die wissenschaftliche Intelligenz –
und die Kaste der Bordköniginnen. Bordköniginnen wurden im Regelfalle
immer gerettet, wenn dies möglich war und sie wohnten in einer besonders
geschützten Kabine. Wenn jemand eine Chance gehabt hatte, dieses Massaker
zu überleben, dann die Königin.
    »Wir können nicht gehen, ehe wir nicht genau wissen, was aus der Bordkönigin
geworden ist«, stellte Trooid nüchtern fest. »Sonst hätten
wir gleich unseren ersten Einsatz in eine Katastrophe geführt.«
    Ehe Sentenza etwas sagen konnte, übertrugen die Mikrophone ein dumpfes
Hämmern. Alle starrten auf die geschlossene Metalltür der Zentrale.
Für einen Augenblick war es still, dann hämmerte es wieder. Das Schott
erzitterte in seiner Halterung. Es durfte kein Zweifel über die Ursache
bestehen.
    »Ich glaube, wir bekommen Besuch!«, erklärte DiMersi und hob
ihre Waffe. Das Schott erbebte erneut in seiner Halterung. Es war nur eine Frage
der Zeit, bis es brechen würde ...
    »Und ich habe den Eindruck, es ist keine wütende Bordkönigin«,
ergänzte Sentenza.

    Etwa siebenhundert Lichtjahre von diesem Geschehen entfernt trafen sich zwei
Personen in einem schwach beleuchteten Büroraum. Der Raum war kalt und
ohne persönliche Note eingerichtet, man sah, dass er nur sehr selten benutzt
wurde und dann auch nicht sehr intensiv. Er war klein, besaß nur einfache
Plastikstühle mit Schaumstoffkissen und lag abgelegen in einem großen
Komplex auf Regulus III, einer Welt, die vor allem deswegen sehr wichtig war,
da auf ihr das Hauptquartier des Freien Raumcorps lag. Regulus III war ein Planet,
der nur knapp annehmbare Lebensbedingungen aufwies. Dennoch war er ausgewählt
worden, da er zusammen mit seinem Sonnensystem in einer Dunkelwolke aus dichter
Staubmaterie lag, die nur durch zwei Raumtunnel zu durchqueren war. Beide Tunnel
lagen unter der ständigen Kontrolle des kleinen, aber hier massiv stationierten
militärischen Arms des Raumcorps, und so mancher Versuch eines vorwitzigen
Sternenstaates, das lästige und

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