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Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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weiter vordringen«, erklärte Sentenza. Niemand widersprach.
Ein Medoroboter verankerte die Leiche des Edirianers an der Schleusenwand. DiMersi
schob sich an den anderen vorbei, von den Kampfrobotern flankiert. Dann betrat
die Gruppe die Entaxa .
    Sie mussten nicht weit gehen, um auf zwei weitere Leichen zu treffen, die in
den Methan/ Ammoniakschwaden dahintrieben. Offenbar hatten diese Besatzungsmitglieder
versucht, sich in Sicherheit zu bringen, und es bedurfte keiner großen
Fantasie, sich auszumalen, was sie dazu bewogen haben mochte, das Schiff so
schnell wie möglich zu verlassen. Beide Leichen wiesen erhebliche Verletzungen
auf, die nicht aus dem Beschuss von Waffen stammten. Anande kam sehr schnell
zu dem Schluss, dass die tödlichen Wunden durch Klauen und Zähne beigefügt
worden waren. Sentenzas Verdacht bestätigte sich. Die Katastrophe an Bord
der Entaxa hatte mit den Kampfstieren zu tun.
    »Dieser hier trägt einen Kombiblaster!«, sagte DiMersi. In der
Tat: Die klobige Hand eines Toten umklammerte einen mächtigen, zweiläufigen
Blaster, der Energiestöße und kleine Raketen abfeuern konnte. Es
handelte sich um eine sehr zerstörerische Waffe.
    »Die Magazinanzeige steht auf leer ...«, murmelte Sentenza. »Das
heißt wahrscheinlich, dass der Edirianer das gesamte Magazin auf den Feind
abgefeuert hat.«
    »Oder er kam nicht zum Schießen und hatte gar kein Magazin mehr eingelegt!«,
mutmaßte Anande, der die Leichen an der Gangwand verankern ließ.
DiMersi schüttelte hinter dem Helm den Kopf.
    »Nein, der Blaster ist vor etwa drei Stunden abgefeuert worden.« Sie
wies auf den Variometer an ihrem Handgelenk, ein multifunktionales Messgerät.
»Die Anzeige ist eindeutig. Der Lauf ist immer noch erhitzt und das Magazin
in der Waffe ist leergeschossen worden. Auch die MiniRaks sind alle abgefeuert
– diese Waffe wurde bis zur Überhitzung verwendet!«
    »Wenn ein ganzes Magazin aus einem solchen Geschütz nicht zur Verteidigung
ausreicht, haben wir wahrscheinlich ein Problem«, erklärte Trooid
in unerschütterlicher Gelassenheit.
    »Diese Erkenntnis hat sich mir schon vor längerer Zeit eröffnet«,
erwiderte Sentenza sarkastisch und hob seine Waffe sichernd an. »Wir müssen
eben besonders vorsichtig sein. Außerdem heißt es keinesfalls, dass
die Waffe nicht für einen Kampfstier gereicht hat. Es dürfte aber
im Zweifelsfalle mehr als nur einen Gegner geben ...«
    Langsam drang die Gruppe weiter in das Schiff vor. An den Gangwänden waren
Spuren von Kämpfen zu erkennen. Bis sie die Zentrale erreicht hatten, trafen
sie auf keine weiteren Leichen. Das Sicherheitsschott der Zentrale war fest
verschlossen. DiMersi hielt das Variometer an die Tür.
    »Ich messe Notenergie auf der anderen Seite an! Es kann sein, dass dort
noch jemand am Leben ist. Das Schott erscheint unversehrt.« Sentenza musterte
die Kontrollen und nickte. »Wir dürften es aufbekommen ... die Schaltfolgen
sind in beinahe allen Schiffen standardisiert. Mal sehen ...«
    Seine klobigen, im Anzughandschuh steckenden Finger drückten auf einige
Tasten. Ein sattes Geräusch erklang, als sich die Tür aus der Halterung
löste und sanft aufschwang. Vorsichtig lugte DiMersi durch das Schott.
Dann winkte sie die anderen herein.
    Die Zentrale bot ein Bild der Verwüstung. Offenbar alle noch fehlenden
edirianischen Besatzungsmitglieder schwebten tot in der Luft. Erstmals trafen
die Retter auch auf tote Kampfstiere, grotesk aussehende Gestalten, die über
die Perversität ihrer Schöpfer Auskunft gaben. Klauen, Zähne,
Fangarme, Mandibeln, Krallen, Hörner, Chitinpanzer – alles, was die
Natur an Waffen hervorbrachte, hatten die Schöpfer dieser Wesen verwendet,
um die Kampfstiere zu präparieren. Sentenza war sich sicher, dass zudem
noch einige Waffe vorhanden waren, auf die die Natur bisher noch nicht gekommen
war. Es war ein grausiges Spektakel, und es gab einen Eindruck von dem tragischen,
rücksichtslosen und brutalen Kampf, der sich hier abgespielt haben musste.
Dass es einer der Edirianer noch weit bis in die Schleuse geschafft hatte, musste
angesichts der Kampfspuren fast wie ein Wunder gelten. Die Zeichen der Waffeneinwirkung
war in den massigen Körpern der toten Kreaturen deutlich zu erkennen, sie
legten ein grausiges Zeugnis ab. Die Kampfstiere waren jedenfalls verendet,
hier ganz eindeutig durch Schüsse aus den Waffen, die manche

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