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Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus

Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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einem Essen einladen. Ja, und dann könnte sie
damit anfangen, das Geheimnis dieses Captains zu ergründen – und den
ganzen Mann gleich noch dazu ...
    Ein dumpfes Dröhnen, das sogar die Musikberieselung übertönte,
riss Ellis aus ihren Träumen, die Wand des Flurs erbebte. Irritiert blickte
die junge Frau zum Schleusenschott hinüber und runzelte die Stirn. Seltsam,
eigentlich sollte jetzt kein Schiff anlegen – aber außerplanmäßige
Dinge passierten ja immer. Allerdings konnte das nur ein Flugschüler gewesen
sein, denn ein geräuschvolleres Andocken hatte sie noch nie mitbekommen!
Ob der Trottel die ganze Andockkammer und die äußere Schleuse mitgenommen
hatte? Aber dann würde sie vermutlich nicht mehr auf ihren Füßen
stehen, das hätte sicher einen größeren Rumms gegeben. Misstrauisch
musterte Ellis weiter das Schott – Mihing trat neben sie, ihr Mund klappte
auf und zu wie immer, aber ihre Worte wurden gnädig vom nächsten Lied
übertönt.
    ›Was, wenn die äußere Schleuse wirklich kaputt ist?‹ fragte
sich Ellis und verwünschte zum ersten Mal ihre Phantasie. ›Wird das
zweite Schott halten? Oder gibt es Notvorrichtungen? Oder schaffe ich es bis
zur nächsten Sicherheitsschleuse, wenn ich jetzt losrenne? Warum gibt es
eigentlich keinen Alarm?‹ Sie hob die Hände und riss sich die Ohrstöpsel
heraus, plötzlich in Sorge, sie könnte einen Sirenenton einfach überhören.
Aber das einzige, was über sie hereinbrach, war Mihings hektisches Geplapper.
    »Das habe ich ja noch nie erlebt, hast Du gemerkt wie der Boden gebebt
hat, der ganze Boden? Dabei ist mir die Flasche mit dem Reinigungsmittel umgefallen.
Dass aber auch noch keiner hier ist, von der Sicherheit oder so, wofür
werden die denn bezahlt, da muss man doch was machen oder mal nachsehen zumindest,
da könnte ja alles passiert sein ...«
    Im nächsten Moment flammte an der Schleuse ein kleines, grünes Licht
auf, und das schwere Schott bewegte sich – wie in Zeitlupe schwang es gerade
so weit auf, dass sich ein schmaler Mann hätte durchquetschen können.
Ellis blieb fast das Herz stehen, doch das Vakuum des Weltraums riss sie nicht
nach vorne, und sie erstickte auch nicht. Das Schiff hatte also kein Loch in
die Station gerammt, dem Himmel sei Dank! Sie seufzte und genoss es, dass Mihing
tatsächlich den Mund hielt, so gebannt starrte ihre Kollegin auf die Schleuse.
Diesen wohltuenden Augenblick war die ganze Aufregung wert gewesen.
    Ehe sie etwas sagen oder tun konnte, erschien plötzlich für einen
kurzen Augenblick eine Hand in dem offenen Schott, ein faustgroßes Objekt
segelte durch die Luft und landete mit einem dumpfen Klicken vor ihnen auf dem
Boden. Das Ding rollte noch ein paar Zentimeter, dann blieb es liegen. Ein seltsames
Zischen erklang, unglaublich laut in der Stille, und Ellis schüttelte heftig
den Kopf, als könnte sie damit ihre Gedanken klären. Was war denn
das? Ihre Augen begannen zu tränen, und sie bemerkte einen sonderbaren,
ekligen Geruch in der Luft, chemisch und ein bisschen ätzend. Ihr wurde
übel, und sie beugte sich vor, um sich zu übergeben, fiel aber stattdessen
einfach um. Den Aufprall spürte sie nicht mehr.

    Das Zischen war gerade verstummt, als sich das Schott gänzlich öffnete.
Zwei Gestalten in dunklen Kampfanzügen sprangen heraus und sicherten den
Korridor mit ihren schweren Waffen. Ein Dritter eilte zu den beiden Frauen,
die reglos am Boden lagen, untersuchte sie kurz und gab dann ein Zeichen nach
hinten.
    Aus der Schleusenkammer trat ein breit gebauter Mann mit einem schwarzen Visierhelm.
Der massige Blaster an seiner Seite und der Granatengurt um die Schulter ließen
ihn noch größer erscheinen, als er ohnehin schon war. Mit einem geschmeidigen
Schritt machte er den Weg für die nächsten Bewaffneten frei, und nur
wer ganz genau hinsah, konnte sehen, dass er dabei das eine Bein etwas nachzog.
    Als die zwei Dutzend Kämpfer in den grauen Uniformen die Schleuse verlassen
und sich so verteilt hatten, dass sie einander auch in einem plötzlichen
Feuergefecht nicht behindert hätten, hob er nur die Hand und machte eine
knappe Geste. Wie ein großes Tier, das nur auf das Signal zum Sprung gewartet
hatte, machte sich die Truppe auf den Weg in die Station hinein. Sie hatten
ihre Order, und sie kannten Vortex Outpost wie ihren eigenen Spind. Kein Team
der »Schwarzen Flamme« hatte jemals

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