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Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Warum?
    »Wir landen in fünf Minuten«, gab Sonja bekannt.
    Anande seufzte und schob die vielen Fragen von sich. Jetzt würde er keine
Antworten finden. Er durfte sich durch persönliche Dinge nicht von seiner
wichtigen Arbeit ablenken lassen. Aber später ... Die Wahrheit war wichtig.
Für sich selbst musste er den Schleier über seiner Vergangenheit eines
Tages lüften.
    Kurz blickte er in die Runde. Sonja saß mit unbewegter Miene am Steuer.
Rechts von ihr nahm Sentenza den Platz des Copiloten ein. Hinter Anande hockten
Weenderveen und Thorpa, der es sich nicht hatte nehmen lassen, an dem gefährlichen
Einsatz teilzunehmen. An Bord der Ikarus waren nur Trooid und An'ta geblieben.
    Der Captain hatte ungern auf den Androiden und seine Fähigkeiten verzichtet,
doch es erschien ihm als die vernünftigste Lösung, mit ihm eine Art
Rückversicherung zu haben, sollte sich das Blatt noch einmal gegen sie
wenden. Überdies war er der einzige, der der Grey einigermaßen unvoreingenommen
gegenüberstand. Die Kenntnisse der Bergungsspezialistin wären vermutlich
auch von Nutzen gewesen, aber es war noch zu früh, sie ins Team einzubeziehen,
falls sie überhaupt jemals diese Chance bekommen sollte.
    Welche Aufgabe mochte ihn wohl erwarten? Anande würde nicht unter widrigen
Bedingungen den Erkrankten die Hilfe leisten müssen, die diesen von ihrer
Regierung verweigert wurde. Zweifellos wurden die Menschen bestens von den dortigen
Ärzten betreut; ihn brauchte man nicht. Dass man die Besatzung der Ikarus plötzlich mit offenen Armen empfing, musste einen anderen Grund haben.
    Während das Boot in die Atmosphäre von Cerios III eintauchte, schaute
Anande aus dem Fenster. Friedlich lag die Welt unter ihnen. Kaum zu glauben,
dachte er, dass sich dort gerade ein tödliches Chaos abspielt.

    Shilla rekelte sich auf der Pritsche, als habe sie geruht und bemühe sich,
munter zu werden. Nachdem sie gut eine Stunde lang ihre Umgebung telepathisch
sondiert hatte, war sie tatsächlich ausgelaugt und bestrebt, ihren Kreislauf
in Schwung zu bringen. »Du hast sehr laut geschnarcht«, ließ
sie Jason wissen.
    Mürrisch beobachtete er ihre eleganten Bewegungen, den Kopf auf die Hand
gestützt. »Ausgeschlafen?«, erkundigte er sich akustisch und
fügte in Gedanken hinzu: »Ich schnarche nicht ... Was hast du herausfinden
können?«
    »So einiges – Du wirst überrascht sein.« Ihre zartgliedrigen
Finger strichen ordnend durch die langen Locken, während sie ihm ein verheißungsvolles
Lächeln schenkte, das er jedoch ignorierte. »Und natürlich schnarchst
du.«
    »Spann mich nicht auf die Folter!«
    Die Vizianerin richtete sich auf, winkelte die Beine an und umschlang sie mit
den Armen. Ihre Miene wurde ernst.
    »Die Seuche hat inzwischen erste Todesopfer gefordert. Laut der jüngsten
Hochrechnung wird vermutet, dass über ein Drittel der Bevölkerung
infiziert ist. Als Ursprungsort gilt ein nahe gelegenes Labor, Komplex7/Sektion
H – falls Dir diese Bezeichnung etwas sagt. Ein Arzt, der sich seit dem
Auftreten der ersten Fälle mit der Suche nach dem Gegenmittel beschäftigt,
hat den heimtückischen ... Erreger isolieren können und ihn nach seiner
Herkunft H-Alpha getauft.«
    »Warum nicht Fritz? Komm endlich zur Sache. Was ist an dem Ding denn so
Besonderes?«
    »Geduld. H-Alpha ist kleiner als alle bisher bekannten Erreger – und
eigentlich ist es gar kein Virus. Es verfügt über eine aminosäurenähnliche
Struktur und versteckt sich in einem Protein, das zu den Enzymen zählt.
Dieser Dr. Fischbaum ist sich sicher, dass es jemandem gelungen ist, erstmals
eine Aminosäure künstlich zu erzeugen. Das erklärt auch, weshalb
die Sonden keine gefährlichen Keime anzeigten, denn diese Designer-Aminosäure
fällt in keine der bekannten Kategorien.«
    Jason seufzte ungeduldig. »Und was hilft uns diese Erkenntnis? Du willst
doch auf etwas Bestimmtes hinaus.«
    »Unterbrich mich nicht ständig«, rügte Shilla.
    »Und du vergiss vor lauter Faszination nicht, dass ich kein Wissenschaftler
bin.«
    »Pass auf: H-Alpha wird von einer erkrankten Person mittels Tröpfcheninfektion
übertragen. Tiere und Pflanzen sind resistent; H-Alpha kann zwar in ihre
Körper eindringen, löst jedoch keine Reaktionen aus und wird wieder
abgebaut. Auch der Kontakt mit einem Gegenstand, den ein Kranker berührt
hat, ist in der Regel ungefährlich, da das

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