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Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Sie mit uns zusammen. Sie müssen
hier lange bleiben und machen sich das Leben selber schwer. Ich brauche Sie
für unsere gemeinsame Arbeit! Betrachten Sie zum Beispiel unsere anstehende
Mission: Sie kennen sich offenbar auf Seer'Tak City aus –«
    »Ich habe dort oft gearbeitet«, bestätigte die Grey etwas leiser.
    »Gut! Treffen wir eine Abmachung: Versuchen Sie es mit uns, und ich werde
alles tun, damit die Crew es mit Ihnen versucht! Und wenn Sie dann zu dem Schluss
kommen, dass das alles keinen Sinn hat, werde ich Ihre Versetzung empfehlen,
wenn das die einzige Lösung sein sollte.«
    An'ta sah ihn mit einem seltsamen, überrascht wirkenden Ausdruck an. »Das
könnten Sie doch jetzt schon«, meinte sie zögerlich.
    »Könnte ich, ja! Aber ich will nicht. Ihr Potenzial ist zu groß!
Ich bin, was die Ikarus betrifft, völlig egoistisch: Ich will das,
was Sie können, für das Schiff nutzen. Ich will uns erfolgreicher
machen – und unentbehrlicher für das Raumcorps! Ich brauche Sie dafür!
Also – gilt die Abmachung?«
    Roderick Sentenza hielt der Grey seine Rechte hin. Die Frau zögerte, doch
der seltsame Ausdruck in ihrem Gesicht blieb. Es schien, als hätte der
Captain eine Saite in ihr berührt. Offenbar die richtige ...
    Sie streckte ihre Hand aus und ergriff die des Captains. Die seine verschwand
fast darin, und obwohl sie sehr sanft zudrückte, bekam Sentenza einen Eindruck
von ihrer enormen, perfekt kontrollierten und koordinierten Körperkraft.
    »Gut, Captain. Ich bedaure meine Äußerungen von eben. Es scheint,
dass Sie ein ehrlicher und aufrichtiger Mensch sind. Das verdient meinen Respekt.
Die Abmachung gilt, wie Sie es sagten.«
    An'ta machte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck – als sei ihr nach dieser
Zusage gerade etwas eingefallen, was es nun zu erledigen gelte.
    Unvermittelt erhob sich die Grey.
    »Wohin?«, fragte Sentenza mit versöhnlichem Unterton. Eine schwere
Last schien von ihm gefallen.
    »Zu Thorpa. Ich glaube, ich sollte mit ihm reden«, erwiderte An'ta
mit einem schiefen, fast schüchternen Lächeln, das Sentenza gut gefiel.
Er lächelte zurück und nickte. Die Grey wandte sich um und verließ
den Raum.
    Sentenza stand auf und zupfte an seiner Uniform herum. Irgendetwas bewegte ihn
noch ... Ach, richtig, diese Sache mit dem, was jeder Blinde erkennen konnte.
Sentenza stieß ein verächtliches Schnauben aus. Mochte alles sein.
Aber dafür hatte er nun wirklich keine Zeit. Das würde alles nur komplizierter
machen, als es ohnehin schon war. Das wäre ja noch schöner.
    Als er hinausging, um in der Zentrale die Startvorbereitungen zu überwachen
und sich endlich wieder der Arbeit zu widmen, ignorierte er bewusst den Gedanken,
der sich in sein Gehirn schlich: »Das wäre es in der Tat ...«
    Blödsinn!

    Ich bin in einem schlechten Film.
    Zu dieser Erkenntnis kam Jason Knight, als er die rauchverhangene Spelunke betrat,
die im Wesentlichen aus einem großen Raum innerhalb eines Standard-Wohncontainers
bestand und dessen Theke – ein langer, leicht gebogener Metalltisch, der
wirkte, als sei er aus Schrotteilen zusammengeschweißt worden – einen
Großteil des Etablissements ausmachte. Ein paar wackelige Stühle
und ein Sammelsurium unterschiedlicher Tische vervollständigten das Bild.
An den Wänden hingen schlecht kopierte Pin-Ups von Wesen beiderlei Geschlechts
aller Völker der Galaxis, was beim Betrachten den weniger weltraumerfahrenen
Reisenden zweifellos zwischen sexueller Erregung und plötzlicher Übelkeit
schwanken lassen würde.
    Die Kunden der Kaschemme passten in diese Umgebung wie die Faust aufs Auge:
Heruntergekommene Gestalten, denen man, soweit Jason das angesichts der jeweiligen
Spezies erkennen konnte, die Sucht nach Alkohol oder anderen Rauschmitteln deutlich
ansah; dabei aber auch vierschrötige Kerle, die, mit leichten Mädchen
auf den Beinen bzw. den entsprechenden Äquivalenten, die Umgebung aufmerksam
musterten und den vor ihnen stehenden Getränken, Inhalatoren oder Injektoren
nur sporadisch Aufmerksamkeit schenkten.
    Jason war nicht zum ersten Mal in solch einer Kneipe, und er wusste, dass dies
die Leute waren, auf die man achten musste. Er war im Grunde auch nicht freiwillig
hier , da er sich erheblich Besseres leisten konnte, doch an einem Ort wie diesem
war es für ihn leichter, eines seiner weniger legalen Geschäfte abzuwickeln:
einen kleinen

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