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Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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kribbelte. Das gefiel ihm nicht. Plötzlich war auch
ihre kaum merkliche Präsenz in seinem Kopf nicht mehr vorhanden. Es war,
als wäre diese ... als wäre Shilla wie ein Licht ausgeknipst worden,
vor einem Moment zum anderen ...
    Instinktiv fuhr Knights Hand unter die Jacke, holte die Waffe hervor und entsicherte
sie. Er widerstand der Versuchung, blindlings loszustürmen, um seiner Partnerin
zu Hilfe zu eilen. Falls es jemandem gelungen war, die effektiven Sicherheitssysteme
zu umgehen und die Vizianerin zu überwältigen, dann hatte es Jason
mit einem ernstzunehmenden Gegner zu tun, denn ein Telepath war nicht so leicht
zu überrumpeln. Wenn Shilla etwas passiert war, dann würde der Händler
den Kerl genauso ausknipsen ...
    »Shilla?«, fragte er erneut, diesmal nur in Gedanken, dafür aber
mit großer Intensität. Erneut keine Reaktion. Hoffentlich war
sie nicht ernsthaft verletzt oder gar -
    Knight trat vorsichtig in die Schleusenkammer und ließ das Schott
zugleiten. Er zog den handlichen Detektor aus der Hosentasche und warf einen
Blick auf die Werte: Zwei Lebensformen hielten sich in der Zentrale auf, vermutlich
Shilla und der Unbekannte. Spielte Jason jetzt nicht nach dessen Regeln, würde
er das Leben seines Partners und besten Freundes riskieren. Er hatte keine andere
Wahl, als dieser zweifelhaften »Einladung« Folge zu leisten, zumal
er keine Ahnung hatte, mit wem oder was er es zu tun hatte. Eines war jedoch
klar: Wer Shilla hatte, hatte zugleich Jasons verwundbaren Punkt gefunden.
    Das Innenschott öffnete sich; dahinter war das vertraute Bild des Gangs
zu sehen, von dem aus mehrere Schotte zu den Kabinen und Frachträumen führten.
Er machte einen Schritt nach vorne, dann wandte er sich in Richtung Zentrale,
alle Sinne auf seine Umgebung konzentriert. In Gedanken versuchte er immer wieder,
Kontakt mit Shilla aufzunehmen, ertappte sich sogar bei dem sinnlosen Versuch,
nach mentalen Unregelmäßigkeiten zu lauschen, die Rückschlüsse
auf ihren Zustand erlaubt hätten – als ob er der Telepath wäre!
– und betrat schließlich die Zentrale mit vorgehaltener Waffe.
    Mit dem, was er vorfand, hatte er nicht gerechnet: Shilla saß bei vollem
Bewusstsein und entspannt in einem Sessel und erwiderte gelassen seinen erstaunten
Blick. Zu seiner großen Erleichterung war sie weder bewusstlos oder gar
verletzt, noch wirkte sie verängstigt. Sonst war niemand zu entdecken.
    Jason senkte die Waffe etwas. Er dachte: »Shilla, was ist los? Ich habe
nach dir gerufen, und wo steckt –«
    Die Frau schüttelte den Kopf. Sie konnte ihn offensichtlich nicht hören.
    Im Augenwinkel bemerkte Jason eine Bewegung. Er ging in die Knie, die Waffe
wieder im Anschlag – ein antrainierter Reflex. Adrenalin schoss durch seine
Blutbahnen, doch er musste einer Sinnestäuschung aufgesessen sein. Da war
niemand ... oder? Bevor er begriff, was das alles bedeutete, fühlte er
kaltes Metall an seinem Hals.
    Knight seufzte auf und erhob sich zögernd, dem Druck des Gewehrlaufs gehorchend
und die eigene Waffe von sich gestreckt. Das war heute schon das zweite Mal.
Entweder war dies ein überaus mieser Tag, oder er wurde langsam zu alt
für so was ... Weshalb hatte Shilla ihn nicht gewarnt?
    Ein summendes Geräusch ertönte. Eine schmale Hand entwand ihm die
Waffe aus der Faust.
    Jason drehte sich um, ohne daran gehindert zu werden. Vor ihm bildete sich die
Gestalt einer Frau aus dem Nichts. Knight wusste nun, warum er nur eine vage
Bewegung ausgemacht hatte. Diese Salamander-Anzüge waren sündhaft
teuer und hochkomplizierte Meisterwerke der Technik – und sie erlaubten
es ihren Trägern, oder in diesem Falle der Trägerin, weitgehend mit
der Umgebung zu verschmelzen, ja, nahezu unsichtbar zu werden, wenn sie sich
nicht bewegte. Jason kannte solche seltenen Anzüge, über die nur wenige
Personen verfügten, und eine Alarmglocke begann in seinem Innern zu schrillen.
    Die Frau vor ihm wusste offenbar, was sie tat. Sie hielt eine langläufige
Energiewaffe in ihrer rechten Hand, während sie mit der Linken Jasons Blaster
nachdenklich wog. Sie war zierlich, sicher fast zwei Köpfe kleiner als
er, aber sie bewegte sich mit einer sparsamen, kraftvollen Eleganz.
    Er blieb regungslos stehen, um sie nicht zu provozieren, und sah die Frau misstrauisch
an. Hatte man ihn endlich aufgespürt? War sie seinetwegen hier? Sie konnte
nicht wissen, dass in

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