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Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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diese Mission in Frage kommt!«
    Sentenza schluckte die bissige Bemerkung hinunter, die ihm auf der Zunge gelegen
hatte. Etwas in der Stimme Sallys hatte eine Saite in ihm zum Schwingen gebracht,
einen Teil seines Charakters, den er verschüttet geglaubt hatte –
seit seiner unehrenhaften Entlassung aus der Raummarine. Er entgegnete nichts.
Sally lehnte sich mit einem befriedigten Lächeln zurück.
    »Captain, es geht um Folgendes ...«

    Als Peregrin Horner erwachte, fühlte er sich seltsam leicht. Er spürte
zwar einen sanften Druck auf seinem Kopf, aber der war keinesfalls unangenehm.
Der Blick vor seinen Augen war etwas verschwommen, doch langsam klärte
sich das Bild. Der Schrecken seiner Entführung erfüllte sein Bewusstsein
noch, doch Aquanen waren für eine bemerkenswerte geistige Stabilität
und eine hohe psychische Widerstandskraft bekannt.
    Als er klarer sehen konnte, erkannte er, dass er sich in einer Art Laboratorium
befand. Vor ihm auf einem Operationstisch lag eine humanoide Gestalt. Sie war
fast vollständig mit einem hellblauen Tuch bedeckt. Er sah den Tisch von
schräg hinten. Die Füße der Person ragten unter dem Tuch hervor,
und sie trugen noch Straßenschuhe, schwarz glänzend mit goldenen
Schnallen, die er vorher nur an Lido Gatz gesehen hatte. Wahrscheinlich war
es Gatz, der dort reglos lag.
    Zwei Personen standen in der Nähe des Tisches und unterhielten sich leise:
eine hagere, fast dürre Gestalt mit einem knochigen Hals und einem hervorspringenden
Adamsapfel, wie ihn die Menschen hatten; eine zweite Person, ebenfalls menschlich,
muskulös und durchtrainiert, doch mit einem zerstörten Gesicht, das
durch elektronische Implantate und Kunsthaut einen sowohl kalten wie abschreckenden
Eindruck machte.
    Die dürre Gestalt trug einen weißen Laborkittel, der zerknittert
aussah. Die Gestik des Kittelträgers war hektisch, und seine Fistelstimme
– ja, es war die Stimme, die Horner auch beim nächtlichen Überfall
in der Gasse vernommen hatte! – wirkte angespannt, wenngleich er nicht
genau verstehen konnte, was gesagt wurde.
    Der andere Mann trug eine schmucklose Uniform, ohne weitere Rangabzeichen bis
auf eine stilisierte Sonnenkorona am Kragenspiegel. Horner durchkramte seine
Erinnerung, wo er diese Insignie schon einmal gesehen hatte, bis es ihm schließlich
einfiel: Die Uniformen der gelegentlich als seine Kunden auftauchenden Marinesoldaten
des Galaktischen Multimperiums trugen ebenfalls eine solche Darstellung, wenngleich
nicht in Gold, sondern in einer eher blassgrauen Färbung. Das hatte sicher
irgendetwas zu bedeuten, nur konnte sich Horner nicht ausmalen, was genau.
    Die beiden Personen wandten sich dem liegenden Gatz zu. Ein Medoroboter bewegte
sich aus einer Ecke hervor und stoppte am für Horner nur schwer einsehbaren
Kopfende des Tisches.
    Horner ahnte, dass seine Entführer immer noch glaubten, er sei bewusstlos,
also versuchte er gar nicht erst, sich zu bewegen. Vielleicht konnte er etwas
erfahren, das ihm bei der Flucht helfen würde. Er musste jede Chance nutzen,
die sich ihm eventuell bot, denn egal was hier angestellt wurde, er wollte nicht
Teil davon sein.
    Der Medoroboter werkelte unter der Aufsicht des Kittelträgers am Körper
von Gatz herum.
    »Sie sehen, dass die Operation absolut zufrieden stellend ablief!«,
vernahm Horner nun die Fistelstimme des Mannes deutlicher. Sein Gesprächspartner
nickte nur knapp. »Der Roboter wird nun das Behältnis aktivieren,
so dass der Nährstoffkreislauf geschlossen ist. Es wird kaum Schäden
geben, und wenn wir das Gehirn erst aktiviert haben, dürfte es nach kurzer
Desorientierung in befriedigender Weise reagieren und unseren Freunden sehr
dienlich sein.«
    »Das ist der Sinn der Sache«, antwortete nun der Uniformierte mit
einem wohlklingenden, etwas affektierten Bariton. »Die Mitglieder des Vorauskommandos
treffen in den nächsten Tagen ein. Es muss alles zu ihrem Empfang bereit
sein, und es darf keine Verzögerungen geben. Der Erfolg des Unternehmens
hängt ganz wesentlich von Ihren Vorbereitungen ab, Doktor.«
    »Ich bin mir dessen durchaus bewusst. Die Weiterverwendung der Restbestände
darf dann nach meinem Gusto erfolgen?« Horner hörte eine seltsame
morbide Hoffnung in der Stimme des Kittelträgers.
    »Sicher, Sie haben ja schon damit angefangen. Im Zweifelsfall dürften
sich Ihre neckischen kleinen Experimente in Zukunft

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