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Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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einer Laune heraus hierher
rufen lassen! »Alles ist in Ordnung, Direktorin«, sagte er nun förmlich.
»Wir erfüllen unsere Aufgaben innerhalb der von uns gesetzten Richtlinien
und Zielprioritäten. Der Haushalt ist ausreichend, das Personal motiviert
und gut ausgerüstet. Es gibt nichts zu berichten, was Sie nicht auch hätten
nachlesen können.«
    Sally nickte und sah Sentenza einen Augenblick nachdenklich an. »Sie würden
also sagen, dass die Crew der Ikarus ein gut eingespieltes und belastbares
Team ist, das auch neuen Herausforderungen begegnen kann.«
    Sentenza horchte auf. Normalerweise hätte er darauf spontan mit »Ja!«
geantwortet, denn das war seine Überzeugung. Doch Sally sagte nie etwas
ohne Grund oder beiläufig. Der Captain witterte Unheil. Sally war Unheil!
    »Nun«, erwiderte er vorsichtig. »Ich würde sagen, wir haben
das notwendige Maß an Flexibilität des Öfteren unter Beweis
gestellt.«
    Sally nickte erneut. Diesmal hatte ihr Gesichtsausdruck etwas Spitzbübisches.
Das gefiel Sentenza gar nicht. Er fühlte, wie die innere Anspannung wuchs,
doch er beherrschte sich meisterlich. Nur keine Blöße, hämmerte
er sich ein. Nicht vor Sally.
    »Captain, Sie haben ganz richtig vermutet, dass der Grund dafür, dass
ich Sie hierher bestellt habe, sehr wichtig ist. Jedenfalls kann die Angelegenheit
nicht per Hyperfunk besprochen werden. Ich möchte Sie erst einmal zu vollständiger
und absoluter Geheimhaltung verpflichten.« Sie sah ihn prüfend an.
    »Ich habe einen Eid geschworen«, erinnerte Sentenza sie tonlos.
    »Sicher. Ich wollte es nur erwähnt haben.«
    Das Licht ging aus. Über dem Schreibtisch baute sich eine farbige Holografie
auf. Ein Teil der Grenzregion, ein besonders markierter Stern ... Sentenza kannte
seine Karten, und jeder kannte diesen Ort.
    »Die Seer'Tak-Anomalie!«, verkündete Sally. »Und hier ...«
    Der breite Asteroidengürtel, der die Anomalie umkreiste, wurde herangezoomt.
Ein besonders mächtiger, fast mondgroßer Brocken tauchte im Blickfeld
auf – und darauf eine gigantische geostätische Kuppel, unter der eine
Stadt lag.
    »Seer'Tak City«, sagte nun Sentenza. »Ein Ort außerhalb
jeder Gerichtsbarkeit oder politischer Kontrolle. Reich geworden durch die seltenen
Erze auf exakt diesem Asteroiden, entdeckt durch den Geschäftsmann und
Berufsbetrüger Kefir Hammet vor rund 45 Jahren. Seitdem ein Umschlagsplatz
für illegale Geschäfte, Verhandlungsort für geheime Abmachungen
und alles in allem der abstoßendste Ort in der mir bekannten Galaxis.«
    Sally lächelte. »Sie waren schon einmal dort?«, fragte sie.
    Sentenza zuckte mit den Schultern. »Hin und wieder schickt das Multimperium
ein Schiff hin, um Stärke zu demonstrieren. Die Anomalie ist ungeeignet
für große Raumschiffe, daher geschieht es recht selten. Ich war ein-
oder zweimal während meiner Kadettenzeit dort. Es gibt einige ... interessante
Bars. Damals fand ich die Stadt sehr faszinierend.«
    »Und heute?«
    Sentenza verzog das Gesicht. »Heute halte ich sie schlicht für sehr
gefährlich«, meinte er. »Was sollen wir dort?«
    Sally neigte den Kopf. »Wer sagt, dass Sie dorthin sollen?«
    »Warum bin ich sonst hier?«
    Die Holografie erlosch, das Licht ging wieder an. Sentenza rieb sich die Augen.
Sally kramte einige Datendisks hervor.
    »Captain, Sie haben natürlich recht. Ich entsende die Ikarus nach Seer'Tak City. Offiziell werden Sie auf dem Weg zu einem Rettungseinsatz
eine höchst bedauerliche Havarie erleiden, die Sie zu einer Landung zwecks
Reparatur zwingen wird. Ich habe Entsprechendes mit der Pronth-Hegemonie abgesprochen;
man wird dort ein paar Extraschichten fahren.«
    »Was für eine Havarie?«, fragte Sentenza mit verärgertem
Unterton. »Das ist doch –«
    »... nur eine Tarnung«, vervollständigte Sally. Sie hielt ihm
die Datendisks hin. »Ich will es ganz offen sagen, und es wird Ihnen nicht
gefallen: Ich habe die Ikarus und die Rettungsabteilung mit Wirkung des
heutigen Tages dem Corpsgeheimdienst unterstellt – unter meiner persönlichen
Aufsicht.«
    Sentenza klappte den Mund auf.
    Keine Schwäche!
    Er schloss den Mund und spürte, wie Ärger und Verbitterung in ihm
aufstiegen.
    Sally beugte sich vor.
    »Sie werden für uns etwas herausfinden, Sentenza. Etwas sehr, sehr
Wichtiges. Und wenn Sie gelesen haben, was auf den Disks steht, dann werden
Sie auch verstehen, warum niemand anders für

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