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Rettungskreuzer Ikarus Band 010 - Aufstand der Toten

Rettungskreuzer Ikarus Band 010 - Aufstand der Toten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 010 - Aufstand der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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seinen Augen las, drohte, sie für einen Augenblick zu überwältigen.
Beide schluckten trocken.
    Sentenza räusperte sich.
    »Wir gehen!«, meinte er heiser.
     

 
5.
     
    Die Lokale Hierarchie nahm mit Befriedigung zur Kenntnis, dass das Schiff mit
voll aktivierter Tarntechnologie ohne größere Schwankungen im projizierten
Erscheinungsbild in den Normalraum zurückfiel. Am äußeren Rand
des Systems glitt das Schiff, nunmehr wie ein normaler Frachter aussehend, auf
die Ansiedlung zu, auf der der Vorposten eingerichtet werden sollte. Der Schiffsverkehr
um die Stadt wurde sorgfältig aufgezeichnet, und genauso sorgfältig
wurde der Zustand des Tores untersucht. Es war tatsächlich sehr lange nicht
mehr aktiviert worden. Sobald der Vorposten etabliert war, würde man sich
über Mittel und Wege Gedanken machen, die Reanimierung des Tores in Angriff
zu nehmen. Das würde sehr viel abkürzen, und vor allem würde
es verhindern, dass die Individualwesen dieser Galaxis bei irgendwelchen Experimenten
aus Versehen eine Aktivierung von hier aus durchführten – einmal eingeschaltet,
funktionierte ein Tor nur noch in eine Richtung und musste erst wieder in einem
langwierigen Prozess abgeschaltet, neu eingerichtet und wieder aktiviert werden
– ein sehr langwieriger Prozess in der Tat, den man tunlichst vermeiden
sollte.
    Automatisch sondierte die Hierarchie die in diesem System aktiven Waffensysteme.
Mit einer gewissen kalten Befriedigung stellte sie fest, dass seit dem letzten
Angriff die Waffentechnologie der Gegner offenbar eher Rück- denn Fortschritte
gemacht hatte. Die Hierarchie würde keine Probleme haben, diesmal einen
deutlichen und endgültigen Sieg zu erringen und dann auch diese Galaxis
in das Nexoversum einzugliedern. Doch bis dahin waren Vorsicht und kluges Taktieren
angesagt – und zur effektiven Kommunikation mit den Verbündeten, die
ihre Ankunft vorbereitet hatten, gehörte die Vereinzelung.
    Anpassung gehörte für Vorauskommandos der Hierarchie zum überlebensnotwendigen
Übel, und so geschah es, dass an Bord des Frachters Gaarson Gate Za6tek,
kurz nach der Freigabe der Individualität durch Te3mok, zu neuem Bewusstsein
gelangte. In der Vereinzelung fungierte er als Beauftragter für Ortung,
und sofort widmete er sich intensiv seinen Pflichten.
    »Wir senden das vereinbarte Signal«, stellte Te3mok fest. Die Verbündeten
mussten über ihre Ankunft informiert werden. Individuelle Kommunikation
mit Ushu-Trägern war für die Hierarchie leichter zu ertragen als kollektive
Interaktion. Der fast schon körperliche Schmerz, den die Ushu-Träger
auslösten, hätte sonst die Aktionsfähigkeit des Ganzen wesentlich
beeinträchtigt. Hier war das Nexoversum nicht. Noch nicht. Die Konstante
fehlte, die den Schmerz besiegte.
    Anzeigen leuchteten vor Za6tek auf, die nicht dem erwarteten Standard entsprachen.
»Energiesignaturen in der Stadt deuten auf militärische Auseinandersetzungen
im Hauptquartier unserer Verbündeten hin«, fasste er sofort seine
Beobachtungen zusammen und spielte die Ergebnisse auf das Kommandopult. Te3mok
zeigte keine äußerliche Reaktion. Selbst Za6tek vermochte nicht,
so etwas wie Körpersprache festzustellen. Dennoch war man sich dem Fakt
von Gestik und Mimik bei anderen Völkern durchaus bewusst. Auch die Outsider
hatten Techniken interkultureller Kommunikation entwickelt – wenngleich
mit einer etwas einseitigen Zielrichtung ...
    »Wir setzen fort«, äußerte Te3mok schließlich. »Ein
Eingriff sollte jedoch vermieden werden. Sollte es Probleme geben, deaktivieren
wir den Chamäleonschirm und greifen zu Gunsten unserer Verbündeten
ein.«
    Langsam, unverdächtig und vorläufig völlig unerkannt begann die
Infiltration der Outsider im Seer'Tak-System.

    »Das Signal ist angekommen!«, meldete der FunkTech und verschwand
genauso schnell wieder im Hintergrund der Zentrale, wie er aus ihr aufgetaucht
war.
    Giordana Amhap war über diese Nachricht nicht glücklich, denn sie
kam zur ungünstigsten Zeit: Die Bemühungen der TakForce, die Eindringlinge
zu besiegen, blieben bisher ohne Ergebnis, und die Umprogrammierung von Boteros
Biosklaven hatte dazu geführt, dass der Feind nun über eine kleine
Streitmacht verfügte. Die TakTrooper waren zunehmend demoralisiert, da
sie für längere militärische Operationen nicht ausgebildet waren
– bisher hatten sie maximal in Bandenkriegen

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