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Rettungskreuzer Ikarus Band 010 - Aufstand der Toten

Rettungskreuzer Ikarus Band 010 - Aufstand der Toten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 010 - Aufstand der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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seine Daumen auf die Feuerknöpfe am Steuer, als das Schiff der Gegner in
die Zielerfassung rückte. Energiestrahlen sprangen durch den Weltraum auf
das Haischiff zu, das schwerfällig abdrehte – offenbar war es tatsächlich
in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Salve der Celestine leckte über
die schwarz marmorierte Hülle des Gegners und zog tiefe Furchen durch die
Außenhaut. Knight zog die Celestine nach oben, doch die Reaktion
kam zu spät: Ein fahlrotes Leuchten hüllte sein Schiff ein, schüttelte
es durch, und erneut sprangen alle Anzeigen auf Rot. Hektische Alarmsignale
forderten Knights Aufmerksamkeit, als ein unheilvoller Ruck die Celestine erschütterte und aus dem Kurs brechen ließ. Andruckkräfte kamen
durch, der Rumpf erzitterte und begann dann, wie eine Glocke zu schwingen.
    »Verdammt, was ist das für ...«, begann Knight zu fluchen, dann
schien der Schwerkraftausgleich erneut vollständig zusammenzubrechen, und
er wurde, wie die erschöpfte Shilla ebenfalls, in seinem Sitz hin- und
hergeschleudert. Er war orientierungslos, die Schirme waren tot. Trotz aller
Turbulenzen versuchte Knight, die Notenergieversorgung zumindest so weit wieder
hinzubekommen, dass er sehen konnte, wohin die Celestine abtrieb.
    Schließlich erhellten sich die Positionsanzeigen und Monitore wieder.
    Abtrieb? Knight stellte mit Entsetzen fest, dass sein Schiff mit hoher Geschwindigkeit
vom Haischiff fortgeschleudert worden war. Zum Glück setzte stotternd die
Schwerkraftregelung wieder ein, denn das fahlrote Feld, das das Schiff eingehüllt
hatte, schien fatale Konsequenzen auf die Manövrierfähigkeit des Angegriffenen
zu haben. Hilflos mussten Knight und Shilla mit ansehen, wie die Celestine immer weiter beschleunigte und sich rasend schnell vom Platz des Raumkampfes
entfernte ... und mit steter Beschleunigung auf ...
    »Die Anomalie!«, hauchten Shillas Gedanken in Knights Kopf.
    Sie hatte Recht. Knight schluckte trocken, intensivierte seine Bemühungen,
wieder Kontrolle über sein Schiff zu erlangen, doch es schien sinnlos.
Auch die Kommunikationseinrichtungen waren ausgefallen, allein die Alten Völker
mochten wissen, was in der Celestine noch funktionsfähig war und
was nicht. Das gebeutelte Schiff raste immer schneller auf die Ringsonne, die
Seer'Tak-Anomalie, zu und niemand und nichts schien sie aufhalten zu können.
Knight ließ sich von dem optischen Anblick der Ringsonne nicht täuschen.
Er wusste wie jeder andere Raumfahrer auch, dass die Anomalie wie eine normale
Sonne reagierte. Die Celestine würde in ihrer Nähe verglühen,
wenn kein Wunder passierte.
    Und danach sah es zurzeit nicht aus.

    »Jetzt!«, dachte Lear.
    »Jetzt ist es soweit.«

    Und dann war die Ringsonne kein von glühendem Plasma kreisförmig umschlossenes
Nichts mehr.
    Knight wollte seinen Augen nicht trauen, aber mit einem Schlag schien sich das
Innere des Ringes mit Energie zu füllen – ein dunkles, waberndes Blau
erfüllte ihn, weiterhin vom hellen Kranz der Anomalie umgeben, der nun
verstärkt Protuberanzen ins All zu schießen schien. Ein erneutes
Zittern erfüllte die Celestine und Knight kannte diese Reaktion.
Eine Art Traktorstrahl hatte das Schiff erfasst und zog es unwiderstehlich direkt
auf die Anomalie zu.
    »Was in aller Welt passiert hier?«, stieß Knight fassungslos
hervor. »Was ist mit der Anomalie los und was ...«
    Es schien sein Schicksal zu sein, Fragen nie vollständig zu Ende formulieren
zu können. Die Ereignisse überschlugen sich.
    Das wabernde Blau schien sich auszudehnen, vorzuwölben, mit der Kuppe der
Auswölbung der Celestine entgegenstrebend. Knight hatte längst
die Hände von den Kontrollen genommen und eingesehen, dass er nichts mehr
ausrichten konnte. Stumm und zugleich verzweifelt starrte er auf die blaue,
konsistent erscheinende Energieblase, die auf die heranrasende Celestine zu eilte. Es konnte nur noch Minuten dauern, dann würden sie aufeinander
treffen und das, dessen war sich Knight sicher, wäre dann das Ende seines
Schiffes, seiner selbst und ... Shilla!
    In endlos langsam erscheinender Geschwindigkeit drehte sich Knight zu seiner
Gefährtin um, die mit aufgerissenen Augen, offenbar völlig fasziniert,
auf die blaue Energiewand starrte, die sie zu verschlingen drohte. Alle Müdigkeit
und Erschöpfung waren von ihr gewichen, sie wirkte aufmerksam, ja elektrisiert.
Knight blieben die Worte, die er an

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