Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 012 - Verschollen im Nexoversum

Rettungskreuzer Ikarus Band 012 - Verschollen im Nexoversum

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 012 - Verschollen im Nexoversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
Vom Netzwerk:
überlegenen Schiffen dem Nexus zu dienen. Noch weniger
war bekannt, wie sie dachten, wie sie reagierten ...
    Er würde erst aufatmen, wenn Reputus in den Tiefen des Alls versunken war,
doch es würde nur ein kleines, vorsichtiges Aufatmen sein, denn die Raumer
des Nexus' konnten überall unerwarteterweise auftauchen, und gerade Imasen
war eine Welt, die häufig von ihnen frequentiert wurde.

    Nach dem Start kletterten Jason, Shilla und Taisho aus ihren unbequemen Gefängnissen.
Im dämmrigen Licht des Frachtraums konnten sie eine große Zahl ähnlicher
Container ausmachen. Crii-Logan war nicht gekommen, um sie zu begrüßen.
    Jason wunderte sich, dass ihre Flucht so problemlos geglückt war. Zu problemlos
für seinen Geschmack. Während ihn sein üblicher Pessimismus plagte,
schienen Shilla und Taisho optimistisch.
    Gemeinsam begaben sie sich in die Zentrale. Der Strahler steckte gewohnheitsmäßig
locker in Jasons Gürtel.
    Als das Schott sich öffnete, sahen sie den durchsichtigen Rücken des
Insektoiden, der die Kontrollen bediente. Er wandte sich um und richtete seine
riesigen Facettenaugen auf die Flüchtlinge.
    »Hallo, alter Freund«, begrüßte Taisho ihn kameradschaftlich.
»Ich bin froh, dich zu sehen. Wie lange –«
    »Vorsicht!«, quakte Shillas Kommunikator.
    Taisho starrte verblüfft in die Mündung der Waffe in Crii-Logans dünner
Hand.
    »Schießen Sie nicht«, rief der Insektoid, als Jason seinen Strahler
ziehen wollte.
    Zögernd verharrte Jasons Rechte mitten in der Bewegung. Crii-Logan war
auf jeden Fall schneller als er. Außerdem war sich Jason nicht sicher,
ob er wirklich auf den Insektoid schießen sollte, mit dem er viele interessante
Gespräche geführt hatte und der ihm vertrauenswürdiger erschien
als der dubiose Junge. »Shilla, was ist los? Wer von den beiden ...?«,
dachte er angestrengt.
    Aber die Vizianerin rührte sich nicht. Ihr Blick fixierte den Monitor,
auf dem ein schlankes Objekt sichtbar wurde.
    »Ein ... ein Hairaumer«, erkannte Jason. Das Schiff war erheblich
größer als jenes, das sie über Seer'Tak gesehen hatten.
    Crii-Logan hielt weiterhin die Waffe in Anschlag, während seine Finger
mehrere Schalter betätigten.
    »Was macht er?«, fragte sich Jason, während seine Hand sich kaum
merklich der Waffe näherte. »Shilla, verdammt, warum antwortest du
nicht?«
    Die Vizianerin reagierte immer noch nicht. Wieder stand dieser hungrige Ausdruck
in ihrem aparten Gesicht, der sich stets zeigte, wenn sie von Imasen sprach
... und auch als sie ihn geküsst hatte. Es war, als stünde sie unter
einem unheilvollen Bann.
    Scheiße! Offenbar konnte Jason auf Shilla nicht zählen. Er musste
selber sehen, wie er zu recht kam – und dass er das Richtige tat.
    »Was soll das?«, fragte Taisho verständnislos. »Crii-Logan,
warum richtest du deine Waffe auf mich?«
    »Es ist besser, du bist still, Verräter.«
    »Ich begreife nicht ... Und weshalb nennst du mich einen Verräter?
Du weißt genau, dass ich –«
    »Lass deine Hände oben!«, kommandierte der Insektoid.
    Jason stand immer noch in gespannter Haltung neben ihnen. Taisho ein Verräter?
Hatte Crii-Logan etwas über den Jungen herausgefunden? Wollte dieser ihn,
Shilla und die Besatzung der Sentok an den Nexus ausliefern, womöglich
um sich zusätzliche Lebensjahre zu sichern? War das Haischiff ihretwegen
erschienen? Hatte Taisho es gerufen? Aber wozu dann der ganze Aufwand mit der
Flucht? Er hätte sie gewiss auch auf einfachere Weise noch auf Reputus
dem Sicherheitsdienst zuspielen können. Und ein kleiner Hinweis hätte
bereits genügt, um Soldaten die Sentok untersuchen zu lassen. Es
ergab keinen Sinn ...
    Auf Taishos Oberlippe perlten Schweißtropfen, während er beobachtete,
wie Crii-Logan mit seiner freien Hand stoisch weitere Schalter drückte.
»Tu das nicht«, appellierte er erneut an den Insektoid, ohne die Mischung
aus Überraschung, Enttäuschung und Trauer zu verbergen. »Wenn
du das Schiff des Nexus' anfunkst, lieferst du nicht nur uns aus, sondern unzählige
andere. Sie werden auf Reputus ein Exempel statuieren ... Das kannst du unmöglich
wollen. Hast du vergessen, wie lange wir schon Freunde sind?«
    So war das also! Jason bewegte sich, was zur Folge hatte, dass die Waffe leicht
in seine Richtung schwang.
    Diese Sekunde der Ablenkung genügte Taisho, um sich blitzschnell nach vorn
zu werfen und Crii-Logan

Weitere Kostenlose Bücher