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Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Verliebtheit und Anhänglichkeit zu durchbrechen,
das Roderick Sentenza in Bezug auf die Chefingenieurin DiMersi um sich herum
errichtet hatte. Das bedurfte vielleicht etwas Zeit, war aber ganz bestimmt
keine unlösbare Aufgabe. Angesichts der Art und Weise, wie Sentenza damals
auf die Vizianerin Shilla reagiert hatte, wusste An'ta genau, dass der Mann
kein Stein war. Und auch mit Sonja DiMersi würde er sicher noch andere
Dinge tun, als über die technischen Spezifikationen der Ikarus zu
diskutieren ...
    An'ta verscheuchte diese Gedanken. Es gab vordringlichere Aufgaben zu lösen.
    Sie nickte dem Techniker zu, der ihr eben die Meldung gemacht hatte und hakte
einen Posten auf ihrem Arbeitsplan ab. Zwar kamen sie alle nicht so schnell
voran, wie sie gedacht hatten, aber die Thunderchild war bereits jetzt
in einen Zustand eingeschränkter Betriebsfähigkeit versetzt worden.
Soweit möglich, waren defekte Geräte, Leitungen oder Module ausgetauscht
worden. Die permanenten Selbstchecks hatten manchen versteckten Fehler offenbart,
jedoch nicht jeder war von vitaler Bedeutung für den relativ kurzen Einsatz,
der der Thunderchild im Zweifelsfalle bevorstand. Das riesige, alte Schiff
war langsam zum Leben erwacht und die blinkenden Kontrollen mit den altmodisch
designten Schaltflächen und Panels schienen etwas von der urwüchsigen,
brutalen Kraft widerzuspiegeln, die in diesem gigantischen Zerstörungswerkzeug
lag.
    Sie alle wussten, dass wahrscheinlich nicht viel Zeit blieb. Auch An'ta trieb
sich zur Eile an.
    »Achtung, dies ist ein Rundruf der Schiffsführung«, krachte es
blechern aus den Lautsprechern. »Wir haben Status Beta erreicht. Stellen
Sie alle nicht unbedingt notwendigen Arbeiten ein. Wir bewegen die Thunderchild jetzt in Position für den bestmöglichen Abfangkurs für die wahrscheinlichsten
Anflugvektoren des Gegners. Ich befehle hiermit, Kampfstationen einzunehmen.
Ich wiederhole: Alle Mannschaften nehmen die Kampfstationen ein.«
    Es war also soweit, dachte An'ta und warf noch einmal einen Blick auf ihren
Arbeitsplan. Keiner der verbliebenen Posten war unbedingt notwendig. Sie nickte
ihren Leuten zu.
    »Sie haben die Stimme des Admirals gehört«, bekräftigte
sie entschieden. »Kampfstationen, aber sofort!«
    Die Gruppe der Techniker verteilte sich blitzschnell im Schiff. An'tas Kampfstation
war auf der Ausweichbrücke, zusammen mit einem jungen Leutnant der pronthirischen
Sicherheitskräfte. Gelassen begab sie sich in die nicht weit entfernte
Notzentrale, den Knoten in ihrem Magen ignorierend. Sie hatte doch nicht etwa
Angst?
    An'ta horchte in sich hinein.
    Doch, das war eindeutig Angst.
    Ihr begann dieser Auftrag zunehmend weniger zu gefallen.
     

 
4.
     
    »Wir sind soweit, Majestät!«
    Joran quittierte die Meldung mit unbewegter Miene. Nur noch wenige Augenblicke
..., und jetzt fiel das imperiale Geschwader aus dem Hyperraum, am äußersten
Rand des Pronth-Systems und in voller Alarmbereitschaft.
    »Ortung aktiv«, meldete ein Offizier. Joran rechnete nicht mit Überraschungen,
aber er hatte auf die harte Tour lernen müssen, dass man sich besser nicht
auf das verließ, was man zu wissen glaubte.
    »Captain, wir haben so gut wie keine Schiffsbewegungen auf dem Schirm.«
    »Scannen Sie den Orbit der Hauptwelt mit den Fernbereichssensoren. Ich
möchte genau darüber informiert werden, was wir da zu erwarten haben«,
befahl Joran statt des Zintaraners, der schweigsam in seinem Sessel saß
und sich hütete, die Befehlskette geltend zu machen.
    Einige Sekunden vergingen.
    »Majestät, ich orte das alte Panzerschiff. Es hängt regungslos
im Orbit.«
    Joran machte eine wegwerfende Handbewegung. Natürlich war er über
dieses Relikt informiert gewesen. Es dürfte nicht mehr als ein Museumsstück
sein.
    »Wie sieht es mit Streitkräften aus?«, hakte er ungeduldig nach,
während das Geschwader langsam in das innere System vordrang. Die Schiffe
hatten Gefechtsformation eingenommen.
    »Etwa 30 Patrouillenboote, die sich offenbar bei dem alten Wrack gruppiert
haben. Oh ..., ein größeres Schiff wird nun sichtbar. Ich identifiziere
es als den Raumcorps-Rettungskreuzer Ikarus .«
    Enzilla-Triilo zuckte zusammen, als Joran urplötzlich einen unmenschlichen
Laut des Zornes ausstieß. Alle Offiziere in der Zentrale versuchten verzweifelt,
woanders hinzuschauen, als der Oberkörper des Prinzen sich über seinem

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